Hey Mausis <3
Sorry für die lange Inaktivität, aber die letzten Monate waren mühsam. Ich bin jedoch dabei neue und lange Kapitel für euch zu veröffentlichen :)
Viel Spaß beim lesen!!Asteria
„Welche Wirkung habe ich denn auf dich?", fragt er mich, während er sich auf das Seitensofa setzt, den Mantel neben sich ablegt und mich ansieht. Der Anzug sitzt immer noch perfekt an ihm. Ich sehe schnell weg.
Mir fällt auf, dass Jean nicht da ist, vermutlich einkaufen. Die Kartoffeln haben offenbar nicht gereicht. Es war nie genug von allem.
Ich schnaube, als ich das selbstgefällige Grinsen auf seinem Gesicht entdecke und meine Jacke abstreife. Natürlich gefällt ihm das, er liebt es, mich zu quälen. Ich antworte nicht, stattdessen schauen wir uns einen Moment lang an. Ich verbiete mir, darüber nachzudenken, warum er überhaupt hier ist. Wenn ich es tue, kommen mir wieder die Tränen, und das will ich nicht. Nicht heute. Nicht noch einmal.
Fotos. Jack. Ich. Blut.
Mein Kopf spielt mir fiese Streiche.„Sag's mir."
Seine Aufforderung klingt ernst und unnachgiebig.Am liebsten würde ich ihn fragen, ob er das Gefühl kennt, wenn eine Packung Gummibärchen vor einem liegt, obwohl man eigentlich nichts davon möchte, aber trotzdem ein Stück probiert – und dann ist die Packung irgendwann leer. So geht es mir. Ich will nichts von ihm, aber irgendwie will ich mehr.
„Möchtest du Tee?", versuche ich, das Thema zu wechseln. Er verneint sofort.
„Es ist unhöflich, zu verneinen", sage ich spöttisch.In der kleinen Küchennische finde ich zwei weiße Tassen und stelle sie ab. Ich wusste gar nicht, dass wir neue Tassen haben. Normalerweise trinken wir den Tee aus Thermosflaschen, damit er länger warm bleibt. Ich konzentriere mich auf das laute Rauschen des Kessels. Vielleicht werde ich verrückt, aber das Geräusch beruhigt mich irgendwie. Mein Herz wird ruhiger, und ich versuche mir einzureden, dass er einfach nur zu Besuch da ist und bald wieder geht. Ohne mich. Ohne all das, was passiert ist. Es ist eine schlechte Art, damit umzugehen.
Aus dem Augenwinkel entdecke ich eine angebrochene Packung Gummibärchen. Zufälle gibt's. Die Gummibärchen haben wahrscheinlich meine Gedanken gehört. Das knisternde Geräusch, als ich die Packung aufreiße, füllt die Stille. Ich liebe Gummibärchen, besonders die grünen. Bevor ich mich versehe, habe ich schon eines im Mund. Als Kind hat mir Jean immer Gummibärchen gegeben, wenn ich gute Noten hatte. Er sagte, man müsse sich alles im Leben verdienen, und so las ich oft Bücher, Bücher, die ich entweder gestohlen hatte oder von der verstorbenen Nachbarin bekommen hatte, die eine ehemalige Lehrerin war. Die beste Lehrerin an unserer alten Schule. Wahrscheinlich war ich deshalb damals schon Klassenbeste. Ich tat alles für die Gummibärchen. Das lässt mich fast lächeln.
Eine Berührung reißt mich aus meinem Tagtraum.
Zwei kräftige Arme legen sich um mich und ziehen mich ein Stück nach hinten. Fast ersticke ich an meinem Gummibärchen, weil ich völlig vergessen habe, dass ich nicht alleine bin. Zuerst steif ich, doch als ich merke, wie er sanft meine Schulter streichelt und seinen Kopf auf meinen legt, entspanne ich mich etwas.
„Wir müssen nicht heute gehen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, und wenn du bereit bist, werde ich da sein", sagt er ruhig, seine Worte sanft und fürsorglich. Ich bin überrascht von seiner Sanftheit. Seine Wärme umhüllt mich, und ich atme tief aus. Ich lasse mich ein Stück weiter in seine Umarmung sinken und atme dann seinen vertrauten Duft ein. Diesen Damino mag ich sogar.
Bevor ich etwas sagen kann, kommt er meinem Ohr nahe und fragt leise: „Wie fühlst du dich?"
Gerade in diesem Moment piepst der Kessel laut. Ich will mich aus seiner Umarmung befreien, um nach dem Kessel zu greifen, doch er hält mich sanft fest. Es fühlt sich nicht einengend an, sondern eher besitzergreifend. Und ich weiß, dass es falsch ist, aber es gefällt mir. So hat mich noch nie jemand umarmt.
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𝑩𝒆𝒕𝒘𝒆𝒆𝒏 𝒚𝒐𝒖 𝒂𝒏𝒅 𝒎𝒆
Romance"𝑺𝒂𝒈 𝒎𝒊𝒓, 𝒘𝒊𝒆 𝒅𝒖 𝒅𝒊𝒄𝒉 𝒇ü𝒉𝒍𝒔𝒕", höre ich seine Stimme, leise und eindringlich. Ich suche nach einer Antwort, doch mir fehlen die Worte. Sein weiterer Stoß wird tiefer und ich stöhne ein weiteres Mal widerwillig. "Wenn du mir nicht...