Ein weiteres Kapitel dass beim brainstormen mit ffobsessedxx entstanden ist. Also Danke dafür und viel Spaß mit dem Ergebnis 🥰
POV: Annalena
Es waren noch nicht einmal 24 Stunden vergangen seit wir wieder zurück in Deutschland waren als bereits die Arbeit wieder nach mir verlangte. Beschweren durfte ich mich wirklich nicht, schließlich hatte ich diese Woche mehr oder weniger außerplanmäßig freigeschaufelt, dennoch fiel es mir nicht ganz so leicht wieder in den Alltag zurück zu finden. Gedanklich würde ich wohl noch länger bei der vergangen Woche hängen, zu viele schöne Erinnerungen hingen schließlich daran als dass ich einfach so den Schalter umlegen konnte. Dass es heute immerhin mit einer Veranstaltung los ging, welche mir persönlich am Herzen lag, machte es etwas einfacher. Auf dem Programm stand der Tag der offenen Tür meines Ministeriums, bei dem ich es mir nicht nehmen lassen wollte auch wirklich den ganzen Nachmittag über präsent zu sein. In den Dialog mit den Bürgern zu gehen war etwas, was mir wichtig war und was leider oftmals zu kurz kam. Umso mehr hatte ich den heutigen Tag dafür nutzen wollen, den Austausch wieder etwas zu fördern und gleichzeitig auch meinen Mitarbeitenden im Auswärtigen Amt meine Dankbarkeit zu zeigen. Obwohl ich sie gerne um mich gehabt hätte, hatte Emma entschieden zuhause zu bleiben und sich etwas um den Haushalt zu kümmern. Verübeln konnte ich ihr das nicht, wahrscheinlich hätte sie eh kaum etwas von mir gehabt und das Auswärtige Amt konnte sie auch an jedem anderen Tag besuchen. Trotzdem freute ich mich jetzt schon darauf bald nachhause zu gehen und mich wieder an sie zu kuscheln. Zurück in unsere kleine eigene Welt, in der es nur uns beide gab, in der Liebe und Geborgenheit so unfassbar präsent waren, dass ich manchmal glaubte alles nur zu träumen. Einfach weil ich nie damit gerechnet hatte, dass es so etwas wirklich geben könnte.
Das Auswärtige Amt hatte ich inzwischen bereits verlassen, für heute stand nur noch eine kleinere Diskussion im Bundespresseamt auf dem Programm, bevor es dann auf direktem Weg nachhause ging. Zugegebenermaßen nagte die Zeitverschiebung doch noch etwas an mir, weshalb meine Konzentration auch nicht mehr ganz auf der Höhe war. Bisher hatte man mir das aber vermutlich nicht weiter angemerkt, dafür war ich mittlerweile zu sehr Profi was so etwas anging. Im großen und ganzen waren es auch keine komplett neuen Fragen, weswegen ich diese auch relativ routiniert beantworten konnte. Zumindest solange, bis am Ende noch einige Fragen von Zuschauern kamen, die den Livestream verfolgten.
"Frau Baerbock, unsere Zuschauerin "EmmiB" möchte gerne wissen, ob sie irgendwelche travel must haves für lange Flugreisen haben, wie z.B. Podcasts, Bücher oder eine Schlafmaske?"
Ich wusste sofort von wem diese Frage kam, rutschte kurz unruhig auf meinem Stuhl hin und her als ich an meine Schlafmaske dachte. Die Flashbacks an diese letzte Nacht in Florida trafen mich unerwartet hart, ich spürte die Hitze sofort durch meinen Körper rollen und hoffte nur dass meine Wangen sich nicht komplett rot verfärbt hatten. Für das Publikum wirkte es hoffentlich so, als würde ich nachdenken, die Wahrheit war aber eine ganz andere. Sofort spürte ich die Vibrationen auf meiner Haut, Emmas Hände, die überall waren, ihre Lippen auf meinen Brüsten.
"Also ja em...erstmal danke für die Frage an EmmiB. Ich hab dadrüber jetzt auch kurz nachdenken müssen aber so einen richtigen Tipp hab ich leider nicht. Meistens wird auch auf den Flügen weitergearbeitet und wenn es dann doch mal ans Schlafen geht, hilft mir tatsächlich wie eben auch schon erwähnt, eine Schlafmaske. Manchmal kann ich dann zwar trotzdem nicht schlafen aber das ist eine andere Geschichte."
Obwohl ein Teil von mir Emma in diesem Moment verfluchte, konnte ich nicht leugnen, dass es mich irgendwie erregte diese Art von Spiel mit ihr zu spielen. Ein gefährliches Spiel, vor einem nicht ganz unbedeutendem Publikum, aber doch würde niemand hinter das Geheimnis dieser Worte kommen. Gedanklich war ich inzwischen komplett in meiner eigenen Welt, hatte Schwierigkeiten mich überhaupt noch irgendwie zu konzentrieren und so passierte, was passieren musste, als ich die letzte Frage beantworten wollte. Eine Frage, die eigentlich so harmlos war, ging es doch nur um meine nächtliche Erreichbarkeit als Außenministerin.