POV: Emma
Uns beiden war der Trubel dieses Partei-Festes eigentlich ein bisschen zu viel aber durch ein frühes Verschwinden würden wir nur Aufmerksamkeit erregen und das wollten wir nicht. Ich war inzwischen im siebten Monat und obwohl mein Bauch nicht besonders groß war, waren wir doch verwundert, dass wir die Schwangerschaft immer noch geheim halten konnten. Annalena und mich schweißte das irgendwie noch enger zusammen. Es war unser kleines Geheimnis, etwas was wir beschützten und worauf wir Acht gaben. Lediglich Annalenas Eltern und Robert wussten Bescheid, hielten aber wie vereinbart dicht und freuten sich genauso sehr wie wir darauf unsere Tochter endlich kennenlernen zu können.
Annalena stand gerade mit ein paar Parteikolleginnen am Rande der Tanzfläche, während ich mit Robert zusammen in einer Ecke des Raumes stand und mich etwas erschöpft gegen die Wand lehnte. Nicht nur drückte die Kleine permanent auf meine Blase, was mich beinahe alle 5 Minuten Richtung Toilette laufen ließ, sondern sie hatte heute scheinbar auch Spaß daran sich kräftig gegen meine Rippen zu drücken. Immer wieder kommunizierten Annalena und ich über unsere Blicke miteinander, denn Annalena war immer etwas besorgt wenn sie an meinem Gesicht ablesen konnte, dass ich mal wieder einen schmerzhaften Tritt abbekommen hatte. Und mich zog die Fürsorge und Liebe, die sich in ihren Augen widerspiegelte mit jeder Sekunde mehr in ihren Bann. Ich musste wirklich aufpassen Robert wenigstens noch ein wenig zuzuhören.
„Emma, wollt ihr die Kleine nicht Roberta nennen?"
„Hm ja können wir", ohne Robert anzuschauen hielt ich weiterhin Blickkontakt mit Annalena, flirtete ein wenig mit ihr und genoss die sich aufbauende Spannung.
„Du hörst mir nicht zu Emma!", Robert hatte sich dabei laut geräuspert, bekam so meine Aufmerksamkeit.
„Doch natürlich!"
Vorwurfsvoll sah er mich an, musste dann allerdings lachen, was mich nur verwirrt da stehen ließ.
„Du hast gerade zugestimmt, dass ihr euer Baby Roberta nennt."
Erst sah ich ihn mit offenem Mund an, dann musste aber auch ich in Roberts Lachen mit einstimmen.
„Was? Ich...nein tut mir Leid", sanft strich ich seinen Arm auf und ab, „sie hat bereits einen Namen und ehe du erneut fragst, nein ich verrate ihn dir nicht schon vor der Geburt. Aber Roberta ist es definitiv nicht. Ich war gerade nur etwas abwesend...ist wohl eine Nebenwirkung der Schwangerschaft, dass man nicht mehr so aufnahmefähig ist."
Noch immer grinsend zog er mich in seinen Arm, gab mir diese typische Emma-Robert-Umarmung, bei der er seine Hand in meinen Haaren vergrub. Neben Annalena war er wohl der einzige der das durfte, bei dem ich es sogar genoss weil es mir jedes Mal so viel Sicherheit schenkte.
„Sorry Em aber das hat nichts mit deiner Schwangerschaft zu tun. Diese, wie du es nennst, Nebenwirkung hattest du schon vorher und die heißt Annalena. Ihr zwei seid schon süß."
Ich gab mir nicht mal mehr die Mühe es zu leugnen, denn er hatte ja Recht. Annalena hatte die Fähigkeit mich jederzeit und in jeder Situation vollkommen für sich einzunehmen. Also wieso sollte ich es gerade gegenüber Robert abstreiten. Lieber schenkte ich ihm ein bestätigendes Lächeln und hoffte, dass er nicht allzu böse war.
„Aber weißt du Emma, ich finde es wirklich krass, dass du deine Schwangerschaft noch so gut verstecken kannst. Wenn man dich jetzt so sieht würde man nie drauf kommen und wenn man dich dann in einem normalen Pullover sieht kann man teilweise sogar die Füßchen der Kleinen sehen. Und ich bin mir sehr sicher, dass sie ihren Onkel Robi während der Umarmung gerade getreten hat."
„Starr nicht so auffällig auf meinen Bauch Robert, sonst merkt es doch noch jemand", mit meinem Finger hob ich sein Kinn an, schüttelte grinsend den Kopf, " mit dem richtigen Kleider-Schnitt geht es eben ganz gut. Außerdem schauen heute eh alle auf meine Brüste, wen interessiert da schon der Bauch."