POV: Emma
„Ich...ich...das ist nicht so wie es jetzt vielleicht aussieht Annalena. Ich wusste doch nicht dass ihr, also ..."
Annalena allerdings ließ Robert nicht mal ausreden, sie jetzt irgendwie zu beruhigen würde eine ganz schöne Herausforderung werden. Wenn sie erstmal sauer war, dann war sie sauer und zwar so richtig. Das sollte eigentlich auch Robert wissen.
„Was für'n Scheiß! Was dachtest du denn was wir machen? Cowboy und Indianer spielen?"
Eins war jetzt schon klar, so schnell würde das Thema nicht vom Tisch sein. Annalena redete sich in Rage und ich musste sie irgendwie stoppen. Ansonsten würden hier gleich sicher noch mehr Leute stehen während ich noch immer an die Sprossenwand gebunden war.
„Annalena, kannst du mich bitte mal los machen?"
Geschockt starrten die beiden mich nun an, Annalena schien wirklich erst jetzt zu realisieren, dass sie mich ja noch gar nicht los gebunden hatte. Das würde zumindest etwas Zeit verschaffen, in der sie sich beruhigen konnte.
„Verdammt tut mir Leid. Robert rumdrehen! Wir sind noch nicht fertig!"
Mit zittrigen Fingern versuchte sie irgendwie den Knoten zu lösen, durch mein Ziehen an dem Band war dieser ziemlich fest geworden und Annalena hatte nun offensichtlich Schwierigkeiten ihn überhaupt wieder auf zu bekommen.
„Man ich krieg diesen Knoten nicht auf."
„Soll ich euch vielleicht helf.."
„NEIN!", brüllte Annalena fast schon, sodass sogar ich zusammen zuckte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sie es dann endlich geschafft, half mir sofort dabei mein Kleid wieder richtig anzuziehen und fuhr dann erschrocken über meine ziemlich in Mitleidenschaft gezogenen Handgelenke.
„Annalena, Emma, hört zu, ich bin auch nur ein Mann. Und ja ich hätte gehen sollen, aber das war so verdammt heiß."
Schwer schluckend starrte ich zwischen Robert und Annalena hin und her. Ich wusste genau, dass das nicht die Art und Weise war, wie man Annalena besänftigen konnte. Ganz im Gegenteil. Um sie irgendwie zu beruhigen griff ich nach ihrer Hand, drückte diese und flüsterte ihr zu, dass wir uns alle erstmal etwas zu trinken holen sollten. Später würden wir sicher einmal darüber lachen aber in diesem Moment kamen meine Worte nicht bei Annalena an.
„Heiß? Dann schau dir einen verdammten Porno an, wenn du es so nötig hast. Nichts gibt dir das Recht so in unsere Privatsphären einzudringen nur weil bei dir vielleicht nichts läuft. Hast du es auch noch gefilmt? Damit du dir später einen zu runterholen kannst?!"
„Anna!"
Nun war ich es die sie geschockt ansah und auch in Roberts Blick hatte sich etwas verändert. Die schuldbewusste Miene war nun einem wütenden Aufblitzen gewichen. Ein Blitzen, das auch in Annalenas Augen zu erkennen war. Viel fehlte nicht mehr und die beiden würden sich gleich tatsächlich aufeinander stürzen.
„Jetzt mach mal einen Punkt Annalena. Wir wären gar nicht in der Situation wenn du nicht während einer Feier deine Frau vögeln müsstest!"
Mit diesen Worten schlug er die Tür hinter sich zu und ließ uns beide ziemlich verdutzt zurück. Ich hatte gehofft, dass wir die Situation irgendwie noch klären könnten aber das hatte sich damit wohl erstmal erledigt.
„Das ist jetzt doch nicht sein ernst gewesen oder? Was bildet der sich denn ein?"
Während Annalena immer noch vor sich fluchte, griff ich auch noch nach ihrer zweiten Hand, stellte mich vor sie hin und schaute sie erstmal nur an.