Sooo hier bin ich wieder. Ich hoff ihr freut euch und seid gespannt, wie es weiter geht. Ein paar Kommentare sind wie immer gern gesehen und tragen sicherlich zur Schreib-Motivation bei ☺️
POV: Emma
„Hey kleiner Bruder!"
Freudig zog ich Luis in eine feste Umarmung, drückte diesem einen Kuss auf seine Wange und betrachtete ihn anschließend von Kopf bis Fuß.
„Scheint dir gut zu tun mal aus dem Montgomery-Familienkreis rauszukommen. Hoffentlich bleibt das in Berlin so, ich bin gespannt was du hier so anstellen wirst."
Er wusste, dass er mich mit seinem frechen Grinsen um den Finger wickeln würde, trotzdem blieb ein Teil von mir skeptisch weil ich ihn nur zu gut kannte. Mein Bruder konnte noch mehr Ärger bringen als ich früher und von dem, was ich auf seinem Instagram-Account gesehen hatte, verbrachte er die letzten Wochen ausschließlich mit Partys.
„Ich bin ganz brav versprochen", er hob seine Hand, legte einen stummen Schwur ab und schleppte dann seine Tasche ins Wohnzimmer.
Nachdem er auch Annalena kurz begrüßt hatte ließ er sich erschöpft auf das Sofa fallen, machte es sich direkt gemütlich und trank meinen Kaffee aus. Mia würde er dann kennenlernen sobald diese wieder wach war, erstmal hatten wir also noch etwas Zeit uns gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen. Und das war dringend notwendig, denn wir wussten so gut wie nichts von ihm. Er hatte uns lediglich gesagt, dass er etwas durch Europa touren und dann eventuell länger in Berlin bleiben wollte. Seine genauen Pläne kannten wir allerdings nicht und auch für Luis waren unsere Erlebnisse der letzten Monate komplettes Neuland.
Als Annalena und ich in Florida waren, da hatten wir alle drei ein gutes Verhältnis zueinander gehabt aber irgendwie hatte das in den letzten Monaten immer mehr abgenommen. Unser Kontakt war - wenn überhaupt - nur noch oberflächlich gewesen und auch jetzt wirkte Luis irgendwie verändert, hatte sich sofort sein Handy geschnappt und tippte wie wild irgendwelche Nachrichten. Eigentlich hätte ich am liebsten direkt nachgefragt, was los war aber er würde eh nur defensiv werden deswegen versuchte ich es erstmal mit etwas smalltalk.
„Du hattest es wohl so eilig mich und Annalena zu sehen dass du dein Gepäck nicht mal vorher ins Hotel gebracht hast? Wie lange bleibst du eigentlich und weißt du schon was du so machen willst?"
„Wow gleich ein Verhör im Montgomery-Style...", murmelte Luis vor sich hin, bevor er sein Handy in seine Hosentasche packte, „Wieso Hotel? Eure Wohnung ist doch groß genug, ich bleib einfach hier Schwesterherz. Und wie lang ich bleib und was ich mach weiß ich noch nicht, ich leb eher so in den Tag hinein. Ähnlich wie du oder hast du inzwischen einen neuen Job?"
Ungläubig starrte ich ihn an, fragte mich kurzzeitig, ob er vergessen hatte dass wir ein Baby hatten, um das ich mich kümmerte. Da er aber inzwischen mit einer Rassel von Mia spielte verwarf ich den Gedanken wieder und ignorierte seine kleine Spitze einfach. Viel mehr Sorgen machte ich mir darüber, dass er hier wohnen wollte. So gerne ich ihn hatte aber wir brauchten einen Rückzugsort, der nur uns gehörte. Wir alle zusammen, das würde nicht funktionieren. Annalenas politische Karriere war so schon herausfordernd genug für uns als Familie, eine weitere Person würde nur die sorgsam aufgebaute Routine durcheinander bringen. Außerdem hatte er genug Geld um sich ein Hotelzimmer zu leisten, selbst wenn er ein Jahr bleiben würde. Deswegen verstand ich nicht, wieso er so selbstverständlich davon ausging, dass er bei uns wohnen würde. Bevor ich allerdings antworten konnte, hatte Annalena bereits nach meiner Hand gegriffen, drückte diese aufmunternd und antwortete für uns beide.
„Du kannst gerne vorerst hier bleiben, du bist schließlich Familie. Außerdem kann Mia dann auch endlich ihren Onkel richtig kennenlernen und du und Emma habt die Gelegenheit etwas Zeit zusammen zu verbringen."