nothing's the same

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POV: Emma

Ich musste noch zwei Stunden im Krankenhaus bleiben, bekam noch eine Infusion, durfte dann aber zum Glück wieder nachhause. Die Tatsache, dass wir Zwillinge erwarteten musste ich erst noch verarbeiten. Natürlich war ich überglücklich, wir beide waren das, dennoch hatte ich Respekt davor. Konnte ich zwei kleinen Lebewesen gerecht werden? Würden die beiden auch so pflegeleicht sein wie Mia als Baby? Die große Frage, die in meinem Kopf umher schwirrte war allerdings eine andere. Konnte ich die Zwillinge genauso lieben, wie ich Mia liebte? Sie war unser ein und alles und mit Sicherheit würden die beiden genauso wichtig für uns werden, aber jeder Meilenstein mit Mia war etwas besonderes weil wir alles mit ihr zum ersten Mal erlebten. Sie hatte uns zu Müttern gemacht.

„Emma? Alles okay?", fragte Annalena während wir auf ein Taxi zusteuerten.

„Ja, mach dir keine Sorgen", ich drückte ihre Hand bestätigend und lächelte sie an, „alles in Ordnung."

Sie beäugte mich kritisch, blieb kurz stehen und legte ihre Hände an meine Arme.

„Ich weiß, du bist vorhin umgekippt und danach schaut man nicht besonders happy aber freust du dich denn gar nicht dass du schwanger bist?"

Mit großen Augen schaute ich sie jetzt an, ich hatte nicht gewollt, dass sie glaubte, dass ich mich nicht freuen würde. Denn das war wirklich nicht der Fall.

„Doch! Doch, natürlich! Ich freu mich sehr, wirklich! Ich hab nur...also ich hab nicht mit zwei Babies gerechnet und ich hab Respekt davor."

Bevor Annalena reagieren konnte machte uns unser Taxifahrer mit einem lautstarken Hupen darauf aufmerksam, dass wir einsteigen sollten oder er ansonsten weiterfahren würde. Annalena schaute unschlüssig zwischen dem Taxi und mir hinterher, schien zu überlegen, was sie machen sollte.

„Wir kriegen das hin, versprochen. Du bist nicht alleine damit, wir schaffen das zusammen", sie gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und schnappte sich dann wieder meine Hand, „lass uns nachhause gehen, du musst dich hinlegen. Wir reden da nochmal in aller Ruhe okay? Jetzt schauen wir erstmal dass wir euch drei aufs Sofa bekommen."

Ich grinste, legte meine Hand intuitiv auf meinen Bauch. „Euch drei"...das hatte etwas in mir ausgelöst, plötzlich machte sich so eine Wärme in mir breit. Da schlugen tatsächlich zwei kleine Herzen in mir, die unseren Babies gehörten. Unsere kleine Familie würde schon bald nicht mehr ganz so klein sein.

Zuhause angekommen telefonierte Annalena kurz mit ihrer Assistentin, immerhin betreute diese immer noch Mia und würde die kleine Maus sogar noch bei uns vorbei bringen. Dann musste Annalena nicht nochmal losgehen, denn sie wollte mich heute unter gar keinen Umständen mehr alleine lassen. Stattdessen las sie mir jeden Wunsch von den Augen ab, versorgte mich mit Tee, einem großen Obstteller und überlegte sogar selbst zu kochen weil sie meinte eine Suppe würde mir sicher gut tun. Letzteres konnte ich ihr zum Glück wieder ausreden, sodass wir dann doch ganz entspannt Pasta bei unserem Lieblings-Italiener bestellten. Ich hatte ohnehin auf einmal so einen Heißhunger auf Nudeln und eine Suppe hätte diesen bestimmt nicht gestillt.

„Also wenn ich die ganze Schwangerschaft über so einen Appetit hab plus die Zwillinge in mir...", ich machte große Augen und sah an mir herab, „dann werde ich wie ein Michelin-Männchen aussehen."

Annalena lachte nur, setzte sich zu mir aufs Sofa nachdem sie Mia gerade ins Bett gebracht hatte. Ich kuschelte mich sofort an sie, genoss es jetzt schon wie ihre Hände über meinen Bauch streichelten.

„Selbst wenn, für mich wirst du das schönste Michelin-Männchen sein."

„Heeeey du solltest doch sagen, dass ich nie eins werde."

I see forever in your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt