it's the most wonderful time of the year

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Weiter geht es mit dem nächsten Teil! Ich hab mich sehr gefreut, dass doch noch so viele diese Geschichte lesen. Lasst gern weiterhin Kommentare da

POV: Emma

Annalena starrte für eine Weile auf den Brief bevor ihre Augen wieder zu mir wanderten.

„Du meinst...also...ein zweites Kind?"

Sie schien genauso überfordert zu sein, wie ich es gestern war, wie ich es eigentlich immer noch war.

„Ich hab bis der Brief kam selbst nicht darüber nachgedacht. Aber irgendeine Entscheidung müssen wir wohl treffen Annalena. Natürlich auch nicht sofort, wir müssen nur innerhalb von 14 Tagen Bescheid geben."

Sie nickte, nahm sich dann den Brief und las ihn nochmal mit eigenen Augen durch. Ich wusste selbst nicht genau, was ich wollte. Wir hatten uns nie über ein weiteres Kind unterhalten. Finanziell war es kein Problem, aber konnte ich einem zweiten Kind gerecht werden, vor allem in unserer jetzigen Situation? Konnte ich es genauso lieben wie Mia?

Annalena hatte inzwischen den Brief wieder sorgfältig gefaltet und in das Kuvert zurück gesteckt. Sie strich sich angestrengt durch die Haare und sah mich dann an. Ihre Stirn lag in Falten, in ihr schien es ziemlich zu arbeiten. 

„Willst du ein zweites Kind Emma?"

Ich konnte nichts aus ihrem Blick ablesen. Es war eine der wenigen Momente, in denen ich nicht wusste, was in ihrem Kopf vor sich ging.

„Ich weiß es nicht. Ich hab bisher nicht darüber nachgedacht. Was nicht heißt, dass ich es nicht möchte. Nur eben dass ich mir bisher keine Gedanken darüber gemacht hab. Irgendwie hat mich das gestern ziemlich aus heiterem Himmel getroffen. Wie ist es bei dir? Willst du eins?"

Annalena legte den Brief auf die Seite, richtete sich etwas auf. Sie schien mit sich zu hadern, was mir irgendwie einen kleinen Stich in mein Herz versetzte. Und das obwohl ich selbst nicht genau wusste, was ich eigentlich wollte.

„Also, mein Job ist ja nicht ganz so kinderfreundlich...ich hab jetzt schon viel zu wenig Zeit für dich und Mia und„

Ich schluckte schwer, unterbrach sie dann aber.

„Ja, aber lass uns alle äußeren Einflüsse erstmal ausklammern. Würdest du es wollen?"

Annalena setzte gerade zu einer Antwort an, als die Tür aufflog.

„Mamiiii, Mamaaaa. Daaaaaa", rief Mia und streckte uns ihre kleine Hand entgegen, in der sie ein Blatt Papier hielt.

„Entschuldigt bitte, dass wir euch stören, aber Mia hat ein Bild gemalt und wollte es euch unbedingt sofort vorbei bringen. Ihr könnt aber dann eh langsam runterkommen, deine Schwester muss auch jeden Moment da sein", erklärte sich Sabine.

Das Timing war zugegebenermaßen denkbar schlecht, aber so war das nun mal mit Kindern. Grinsend half Annalena Mia auf das Bett, nahm ihr das Bild aus der Hand und platzierte sie zwischen ihren Beinen.

„Das hast du gemalt mein Schatz? Das sieht ja ganz toll aus", bestaunte Annalena Mias Kunstwerk und grinste danach mich an.

Eigentlich hätte ich unser Gespräch gerne zu Ende geführt, aber das musste wohl vorerst warten. Wir würden schon die richtige Entscheidung für uns treffen, darauf vertraute ich. Und schließlich hatten wir mit Mia ja auch schon mehr als ich je erwartet hatte.

„Jaaaaa", strahlte Mia uns an und bekam schließlich von uns beiden einen Kuss auf ihr Haar gedrückt.

„Sollen wir das mal zusammen bei Oma an den Kühlschrank machen?", fragte ich sie, was sie sofort mit einem eifrigen Nicken beantwortete.

I see forever in your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt