how to save a life

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Weil mir der Cliffhanger selbst weh getan hat geht es jetzt schon weiter ☺️
Lasst mir gern ein paar Kommentare da 🥰 Bisschen Motivation für mich 🙈

POV: Annalena

Die nächsten Worte nahm ich gar nicht mehr wahr, ließ mein Handy erstmal zu Boden fallen, hatte Mühe mich selbst überhaupt noch irgendwie auf den Beinen zu halten. Meine Delegation sah mich fragend an, während sich in meinen Augen mittlerweile die Tränen sammelten. Das musste doch alles ein schlechter Traum sein, ich konnte sie doch nicht verlieren, brauchte sie wie die Luft zum atmen.

Nachdem ich wie in Trance erklärt hatte, weshalb ich die Reise nicht antreten konnte, wollte ich selbst Richtung Krankenhaus fahren, wurde aber von meinem Fahrer bestimmt zur Seite geschoben. Dankbar nickte ich ihm zu, mir zitterten ohnehin die Knie so sehr, dass ich glaubte sie würden gleich einfach nachgeben. Mir ging so viel durch den Kopf, es war kaum zu ertragen. Alles was ich wollte, war die Zeit zurück zu drehen, den gestrigen Abend noch einmal neu erleben zu können, ihr die Aufmerksamkeit zu schenken die sie verdient hatte und all die Worte zurück zu nehmen, die ich ihr so ungerechtfertigt gegen den Kopf geworfen hatte. Wäre ich bloß nicht so verdammt unfair gewesen, dann hätten wir uns nie gestritten und sie hätte diesen blöden Unfall vielleicht gar nicht gehabt. In diesem Moment hasste ich mich einfach so sehr selbst dafür sie nicht anders behandelt zu haben. Wenn ihr etwas passieren würde wäre das allein meine Schuld. 

Gefühlt eine Ewigkeit später waren wir am Krankenhaus angekommen. Bevor ich ausstieg nahm ich nochmal einen tiefen Atemzug, wischte mir hastig die Tränen aus dem Gesicht und bedankte mich bei meinem Fahrer. Als ich die Notaufnahme betrat, mich suchend umblickte wurde mir kurz schwindlig. Halt suchend lehnte ich mich gegen die Wand, spürte im nächsten Moment bereits einen Arm der mich stützte. Als sich mein Kreislauf wieder einigermaßen gefangen hatte hob ich meinen Blick, sah in das verzweifelte Gesicht von Robert. Auf seiner Stirn befand sich ein großes Pflaster, verdeckte wohl eine Platzwunde und an seinen Armen waren zahlreiche Schnittverletzungen. Dennoch schien er ansonsten einigermaßen unversehrt zu sein.

„Wo ist sie Robert? Ich will sie sehen!"

„Sie wird gerade notoperiert. Sie hat innere Blutungen, die Leber hat wohl einiges abbekommen. Es tut mir so unendlich Leid, Annalena. Ich wünschte ich wäre an ihrer Stelle, das musst du mir glauben."

Kurz wich ich einen Schritt zurück, löste mich aus seiner Umarmung und sah ihn einfach nur an.

„Wie konnte das passieren? Hat es nicht gereicht dass du uns beim Sex gesehen hast? Wolltest du sie mir jetzt auch noch ganz wegnehmen? Wenn sie stirbt...ich werd dir das nie verzeihen!"

Mein Gesicht war inzwischen Tränen überströmt, meine Stimme zitterte wie Espenlaub während Robert mich nur geschockt ansah. Seine Augen spiegelten so viel Traurigkeit wieder, dass ich sofort bereute was ich ihm gerade an den Kopf geworfen hatte.

„Es tut mir Leid, ich habs nicht so gemeint. Ich hab nur einfach so eine Angst sie zu verlieren. Ich kann ohne sie nicht leben Robert."

Weinend vergrub ich meinen Kopf an seiner Brust, gab mich meinen Schluchzern einfach hin. Ich brauchte jetzt einfach seine Nähe. Mit einem Mal schien der Grund weshalb ich so sauer auf ihn war einfach absolut belanglos. Auch Robert liefen die Tränen wie kleine Sturzbäche über die Wangen, scheinbar brauchte er genauso Halt wie ich es auch tat. Ich hatte ihn noch nie so fertig gesehen.

„Annalena du hast alles Recht der Welt wütend auf mich zu sein. Wegen allem! Aber es tut mir leid! Es tut mir einfach alles so leid. Ich geh die ganze Situation immer und immer wieder durch. Wir sind gerade auf der Landstraße gefahren als wie aus dem Nichts dieser Idiot im Gegenverkehr einen LKW überholt hat. Emma und ich waren schon viel zu nah. Ich hab noch versucht irgendwie auszuweichen, zu bremsen aber er hat uns frontal erwischt. Keine Ahnung wieso ich nicht schwerer verletzt bin. Es war das reinste Schlachtfeld. Bevor der Rettungswagen kam war Emma nochmal kurz ansprechbar. Sie hat immer wieder deinen Namen geflüstert und dass es ihr leid tut."

I see forever in your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt