Wie immer hätte ich nichts gegen ein paar Kommentare einzuwenden 😌
POV: Emma
Der Abend tat uns beiden wirklich mehr als gut. Das erste Mal seit dem das BKA uns über die Entführungspläne informiert hatte, konnten wir alles für ein paar Stunden vergessen und uns einfach auf einen unbeschwerten Abend einlassen. Natürlich waren wir das Gesprächsthema Nummer 1. Sämtliche Leute kamen auf uns zu, um uns persönlich zu sagen, wie sehr sie sich freuten und wie glücklich wir wirkten. Viele waren auch neugierig, das war klar gewesen, aber wir schafften es immer ein angenehmes Gespräch entstehen zu lassen ohne zu viele Details preis zu geben. Denn unsere Privatsphäre war trotzdem ein Gut, was Annalena versuchte so gut sie konnte zu beschützen. Gerade als wir mal etwas Luft hatten und nur zu zweit da standen zog Annalena mich etwas näher an sich heran.
„Du sagst wenn dir das alles zu viel wird ja? Du bist ein bisschen blass Emmi."
Annalena drückte meine Hand ein kleines bisschen fester, legte nun auch noch ihre zweite Hand oben drauf und sah mich so besorgt an, wie sie es immer tat wenn sie Angst hatte, dass ich mich übernehmen würde.
„Alles in Ordnung, wirklich, mach dir keine Sorgen. Ich genieß es zusammen mit dir hier zu sein. Mir ist nur ein bisschen schlecht, ich hab vor lauter Aufregung den ganzen Tag kaum etwas gegessen."
„Dann holen wir dir jetzt was zu essen. Aber wenn es nicht besser wird sagst du mir Bescheid okay? Ich freu mich auch, dass wir endlich mal wieder gemeinsam unterwegs sind, aber nicht um jeden Preis."
Nachdem ich ihr hoch und heilig versprochen hatte, dass ich ihr Bescheid sagen würde wenn sich die Übelkeit nicht legte, waren wir gemeinsam Richtung Buffet gegangen. Annalena, welche nicht von meiner Seite wich, ließ nur widerwillig meine Hand während des Essens los und verschränkte ihre Finger sofort wieder mit meinen als ich den Teller weggestellt hatte. Ich musste grinsen weil sie so anhänglich war und weil sie sich am liebsten auf meinen Schoß gesetzt hätte, damit mir ja niemand zu nahe kommen konnte. Es war einfach Annalenas Art, wie sie mit allem umging. Ihr Beschützerinstinkt, der sich nicht einfach so abschalten ließ auch wenn wir auf dieser Veranstaltung wohl relativ sicher waren. Es zeigte mir einfach nur, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun würde, um auf Mia und mich aufzupassen.
Weil wir es genossen endlich ganz offen mit allen Kolleginnen und Kollegen sprechen zu können waren wir doch länger geblieben als wir uns das beide vorher ausgemalt hatten. Als wir dann endlich wieder zuhause waren, da waren wir so fix und fertig, dass wir einfach nur noch müde und erschöpft ins Bett fielen. An mehr als ein bisschen kuscheln war nicht mehr zu denken gewesen, aber das war okay. Wir hatten einen schönen Abend gehabt, ich war endlich mal wieder unter Leute gekommen und konnte für ein paar Stunden alles vergessen, ehe ich wohl morgen wieder an meinem neuen Alltag zehren würde. Ein schwacher Trost war zumindest, dass ich wenigstens Annalena morgen bis zum frühen Nachmittag noch für mich haben würde und wir so immerhin ganz entspannt in den Tag starten konnten.
„Guten Morgen ihr zwei Schlafmützen", grinste Annalena mich fröhlich an während sie sich mit einer Tasse Cappuccino über mich beugte und mir einen Kuss auf die Lippen drückte.
„Guten Morgen", verwirrt blinzelte ich sie an, denn in 9 von 10 Fällen war ich vor Annalena wach, „wieso schläfst du nicht noch?"
„Naja schau mal auf die Uhr, es ist nach 10. Du hast den Schlaf wohl nötig gehabt."
Verwundert stellte ich fest, dass es tatsächlich schon so spät war. Scheinbar hatte ich es nun doch gebraucht, mein Schlafdefizit der letzten Tage wieder etwas auszugleichen jetzt wo Annalena wieder neben mir im Bett gelegen hatte. Zusätzlich war die Übelkeit auch wieder zurück gekommen, was ich aber erstmal für mich behielt, da Annalena sich ansonsten nur unnötige Sorgen machen würde. Es war sicher nur der Aufregung von gestern geschuldet.