POV: Emma
Annalena, Mia und ich hatten ein wunderschönes Weihnachtsfest in Pattensen verbracht und dennoch waren wir auch froh darüber wieder zuhause zu sein. Ein paar Tage hatte Annalena noch frei weshalb wir unseren Familien-Alltag zu dritt in vollen Zügen genießen konnten. Ausschlafen, mit Mia spielen und ganz viel kuscheln füllten unsere Tage, wir taten einfach das, worauf wir Lust hatten und lebten ohne großen Plan in den Tag hinein.
„Ja mein kleiner Schatz, wir spielen später weiter. Jetzt musst du deinen Mittagsschlaf machen ansonsten schläfst du uns vor dem Abendessen ja schon ein", flüsterte Annalena und drückte Mia, die in ihrem Bettchen lag, einen Kuss auf die Stirn.
„Schlaf schön Mäuschen", murmelte ich und gab ihr ebenfalls ein Küsschen, „Mami und ich sind nur nebenan."
Mia war was das alleine einschlafen anging ein Engel, sie nuckelte nur etwas an ihrem Schnuller und kuschelte sich an ihren Hasen Hoppel. Ein paar Sekunden später machte sie schon die Augen zu und Annalena und ich verließen, nachdem wir Mias Nachtlicht angeschaltet hatten, leise ihr Zimmer.
„Soll ich uns einen Cappuccino machen? Vielleicht könnten wir dann ja mal in Ruhe über das Projekt zweites Kind reden?", fragte ich unsicher und schaute Annalena erwartungsvoll an.
Wir hatten uns seit Heiligabend nicht mehr wirklich über das Thema unterhalten, weswegen ich ein wenig nervös war. Dass ich das nicht sein musste merkte ich aber sofort, denn Annalenas Augen strahlten mich so voller Vorfreude an, dass kein Zweifel daran bestand, dass sie das immer noch wollte.
„Sehr gerne. Ich hab schon ein wenig darüber nachgedacht und... ja wir sollten darüber reden."
Ich nickte, machte uns beiden jeweils eine große Tasse Cappuccino während Annalena ein paar Plätzchen, die Sabine uns mitgegeben hatte, auf einen Teller legte.
„Ich...also irgendwie fänd ich die Vorstellung selbst schwanger zu werden schön. Aber ich weiß auch nicht genau, ob das die beste Entscheidung wäre. Ich hab hin und her überlegt und so sehr ich es mir wünschte, aber ich weiß nicht, ob eine Schwangerschaft mit einem Ministerposten vereinbar wäre."
Annalena hatte während sie sprach nervös auf ihre Hände geschaut, schaute mich erst wieder an, als ich nach ihrer Hand griff und diese bekräftigend drückte.
„Hey Schatz, lass uns alles mal gemeinsam durchsprechen hm? Wir werden dann schon die für uns beste Entscheidung treffen, gemeinsam."
Ich lächelte ihr zu, was Annalena sofort erwiderte. Sie beugte sich kurz nach vorne, legte ihre Lippen ganz leicht auf meine und küsste mich zärtlich.
Wir diskutierten mehr als eine Stunde über all unsere Möglichkeiten und darüber, wie wir uns eine zweite Schwangerschaft vorstellten. Es war schwieriger als wir gehofft hatten und so richtig waren wir auch noch nicht zu einer Lösung gekommen. Ich konnte verstehen, dass Annalena ein zweites Kind auch gerne selbst austragen würde allerdings waren wir uns beide einig, dass das höchstwahrscheinlich bedeuten würde, dass sie ihr Amt als Außenministerin abgeben müsste. Auch war uns klar, dass Annalenas Alter die Schwangerschaft zu einer Risikoschwangerschaft machen würde. Und obwohl ich mir sicher war, dass ich das Baby genauso lieben würde wenn es nichts von mir hatte, so mussten wir die Entscheidung treffen, ob Annalena ihre eigene Eizelle oder eine von mir austragen würde. Dagegen stand allerdings, dass wir eigentlich wollten, dass Mia und das Baby was die Gene anging Geschwister waren. Sollte eine oder einer von beiden mal auf eine Spende angewiesen sein hätten wir bessere Chancen, dass sie sich gegenseitig helfen konnte.
„Es ist wirklich keine einfache Entscheidung", stöhnte ich frustriert und fuhr mir durch die Haare.
Auch Annalena sah etwas zerknirscht aus.