Dieses Kapitel geht an xxLaurapearlxx , die sich so etwas schon länger gewünscht hat ☺️
POV: Emma
„Und ihr seid ganz sicher, dass das schon wieder geht?", Sabine sah uns besorgt an, klang inzwischen aber selbst ganz verschnupft.
„Ja, ich denke ich bin wieder einigermaßen bei Kräften und Annalena geht es auch schon besser. Vielen Dank für die Hilfe mit Mia, ich weiß wirklich nicht, wie wir das die letzten Tage ohne dich gemacht hätten."
Ich schloss Annalenas Mutter fest in meine Arme, genoss diese Art von mütterlicher Fürsorge. Ein Gefühl, dass ich selbst nicht wirklich gekannt hatte, bis ich in diese Familie kam.
„Jederzeit gerne, ich hab die Zeit mit der Kleinen wirklich sehr genossen", aufmuntert streichelte sie meinen Arm auf und ab, musste dann allerdings niesen.
„Oh weh, ich glaub jetzt haben wir dich auch noch angesteckt. Tut mir wirklich leid. Ruh dich die nächsten Tage am besten richtig aus, mit dieser Erkältung ist nicht zu spaßen."
Sabine versuchte mein schlechtes Gewissen noch kurz zu beruhigen, betonte immer wieder, dass es die Hauptsache war, dass Mia sich nicht angesteckt hatte und verabschiedete sich dann mit einer weiteren herzlichen Umarmung. Als die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war, machte ich mich auf dem Weg in die Küche, um für Annalena und mich noch einen Tee zu machen und für Mia schon mal ein zusätzliches Fläschchen vorzubereiten. Wenn sie gleich wach werden würde, hatte sie bestimmt Hunger und würde darauf lautstark aufmerksam machen. Laut der Kinderärztin stand Mia gerade vor ihrem ersten Entwicklungsschub, forderte deutlich mehr Mahlzeiten am Tag und hatte mich schon das ein oder andere Mal an meine Grenzen gebracht. Schon die letzten 3 Wochen machte das Stillen immer mal wieder Probleme, da ich anscheinend nicht genügend Milch produzieren konnte, um sie noch zu sättigen. Seit dieser Woche mussten wir dann zur Hälfte auf Pre-Milch umstellen, da die Milchproduktion immer mehr nachließ und Mia nun überhaupt nicht mehr davon satt werden konnte. Für mich war das schlimm, weil es mir irgendwie das Gefühl gab, nicht für unsere Tochter sorgen zu können. Außerdem hatte ich die Momente so sehr geliebt, mich mit ihr zurückzuziehen, sie so nah bei mir zu haben und unsere Verbindung so deutlich zu spüren.
Dass das Stillen immer schlechter klappte lag auch etwas daran, dass Annalena uns von ihrer letzten Reise eine saftige Erkältung mitgebracht hatte, die sie und mich komplett ausgeschalten hatte. Annalena lag die letzten 7 Tage quasi nur im Bett, hielt sich schweren Herzens von Mia fern und obwohl wir versuchten, eine Ansteckung zu vermeiden, hatte es mich zwei Tage nach ihr auch komplett aus der Bahn geworfen. Zwar erwischte es mich nicht ganz so schlimm wie Annalena, aber da auch ich 5 Tage mehr oder weniger im Bett verbrachte, war Annalenas Mutter zu unserer Unterstützung vorbei gekommen. Wir waren eigentlich alles andere als zimperlich, aber krank für ein Neugeborenes zu sorgen war in diesem Fall wirklich keine Option gewesen.
„So schau mal, ich hab dir noch einen Erkältungstee gemacht", flüsterte ich und stellte die Tasse auf Annalenas Nachttisch, „wie gehts dir? Deine Mutter ist gerade gegangen, ich wollte dich nicht wecken."
„Danke. Langsam gehts echt wieder bergauf. Zum Glück haben wir Mia nicht angesteckt, das hätte gerade noch gefehlt. Apropos Mia, schläft sie noch? Sie immer nur so kurz und von weiter weg zu sehen war echt mit das schlimmste an der ganzen Erkältung."
Annalena wollte gerade aufstehen aber ich hielt sie an den Schultern fest und drückte sie wieder zurück in die Matratze. Stattdessen küsste ich sie erstmal, weil auch das die letzten Tage viel zu kurz kam.
„Bleib noch etwas liegen. Fläschchen hab ich vorbereitet und solange sie noch schläft können wir noch ein bisschen kuscheln. Das hat nämlich auch gefehlt die letzten Tage. Ich hol nur noch schnell meinen Tee."