Hallo ihr Lieben, heute mal ein ungeplantes Kapitel, was der heutigen Reise von Annalena geschuldet ist. Eigentlich wollte ich ja eine Schreibpause einlegen, aber als ich die Bilder und Beiträge von heute gesehen hab, hatte ich irgendwie das Gefühl das hier schreiben zu müssen. Es ist nur ein kurzes Kapitel und es hat keine Auswirkungen auf die Geschichte, versteht es einfach, als kleines Zeichen der Dankbarkeit Annalena als Außenministerin zu haben. Einfach ein paar Worte, die mal gesagt werden wollten weil ich froh bin, mit wie viel Menschlichkeit und Herz sie unterwegs ist. Nehmt es mir also nicht übel wenn das Kapitel nicht perfekt ist, ich hab es ausnahmsweise nicht Korrektur gelesen sondern einfach runtergeschrieben wie es mir in den Kopf kam.
POV: Emma
Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum, trommelte immer wieder mit meinen Fingernägeln auf dem Tisch vor mir und versuchte irgendwie die Zeit rum zu bekommen. Annalena hatte sich heute Nacht mit ihrem Team auf den Weg in die Ost-Ukraine gemacht, wollte heute das Gebiet Nahe der russischen Grenze besuchen und ihre Unterstützung verdeutlichen. Natürlich wurde vorher alles genauestens geplant, sie wurde gut beschützt und der Besuch würde erst öffentlich werden, wenn sie sich wieder auf der Rückreise befand aber trotzdem hatte ich Angst. Es war gefährlich, nichts konnte im Krieg zu 100% geplant werden und Annalena im Zweifelsfall so schutzlos ausgeliefert zu wissen, brachte mich beinahe um den Verstand. Ein Teil von mir war unfassbar stolz auf sie, auf den Mut den sie hatte und die Werte, die sie so eindeutig in dieser Welt vertrat aber im Moment überwog die Angst um sie. Meine Gedanken kreisten unaufhörlich darum, was ihr alles passieren könnte, während ich hier saß und nichts für sie tun konnte, ja noch nicht einmal Kontakt konnte ich zu ihr aufnehmen weil ihre Handys aus Sicherheitsgründen ausgeschalten waren.
Um kein Risiko einzugehen war Annalena von Berlin aus mit dem Zug bis zur ukrainischen Grenze in Polen gefahren und von dort aus dann weiter mit dem Zug quer durch die Ukraine. Ich selbst wollte eigentlich mit Mia zuhause bleiben, dachte so könnte ich mich am besten ablenken allerdings hatte ich es nicht ausgehalten und war schließlich am Morgen auch nach Polen aufgebrochen. Bescheid gegeben hatte ich erstmal niemanden, hatte im Laufe des Tages dann aber doch meine Kontakte im Auswärtigen Amt genutzt und einer Mitarbeiterin von Annalenas Team informiert. Sie würde mich auf den Laufenden halten wann sie wieder zurück sein würden, sodass ich Annalena dann am Bahnhof in meine Arme schließen könnte. Ansonsten hielten wir es erst einmal geheim vor ihr. Sie sollte sich heute nicht darüber Gedanken machen, dass ich mit meiner Angst nicht zurecht kam sondern sich komplett auf ihre Reise konzentrieren, diese würde ihr sowieso alles abverlangen.
So verbrachte ich also den ganzen Tag am Bahnhof, saß gerade in einem Café und tippte auf meinem Handy herum. Aus Mitleid weil ich wohl derart nervös wirkte hatte man mir vor ein paar Minuten eine heiße Schokolade vor die Nase gestellt, welche ich dankend angenommen hatte. Gerade als ich zum gefühlt hundertsten Mal mein Buch aufschlagen wollte klingelte mein Handy, allerdings war es zu meiner Enttäuschung nicht Annalena.
„Hey Claudia, na habt ihr zwei wenigstens einen schönen Tag?"
Gequält lächelte ich Claudia an, welche angeboten hatte heute auf Mia aufzupassen. Mitnehmen wollte ich sie nicht, obwohl ich auf der einen Seite nichts lieber machen würde als ihren kleinen Körper an mich zu drücken, aber den Stress wollte ich trotzdem von ihr Fernhalten.
„Uns zwei geht es prächtig, stimmt's mein Schätzchen? Wir spielen schon den ganzen Tag und waren gerade sogar eine Runde draußen. Aber du bist ziemlich blass Emma, es wird sicher alles gut gehen, mach dir nicht zu viele Gedanken. In ein paar Stunden kannst du sie stolz in deine Arme schließen."
„Mamiiii", lachte Mia, unterbrach unser Gespräch und winkte wild mit ihrer Hand.
Mias Zwischenruf ließ mich das erste Mal heute wirklich ehrlich lächeln. Ich war froh, dass wenigstens sie nichts von der angespannten Situation mitbekam.