the start of something new?

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Hallöchen Freunde!

Heute mal eine etwas andere Art von Kapitel. Ich bin gespannt, wie es euch gefällt denn für mich war es etwas ungewohnt zu schreiben. Die kursiven Passagen sind Flashbacks. Einen Zeitsprung im Kapitel haben wir heute auch mal drin.

Viele Spaß damit! Kommentare, Anregungen, Wünsche gerne einfach raushauen.

POV: Emma

Nervös knetete ich meine Hände, die kahlen Wände wirkten nicht gerade beruhigend auf mich, nahmen mir kein bisschen meiner doch recht großen Aufregung. Wie gern hätte ich jetzt die Möglichkeit nach Annalenas Hand zu greifen, die Wärme zu spüren, die sie ausstrahlte und dieses unfassbar befriedigende Gefühl zu bekommen, zwei zueinander gehörende Puzzlestücke zu verbinden. Aber hier war niemand, ich war alleine und hatte keine andere Wahl, als zu warten. Zu warten, bis Annalenas Eingriff vorbei sein würde und man mir sagen würde, wie es jetzt genau weitergehen würde. Zum ersten Mal ärgerte ich mich wirklich, Roberts Angebot, mit mir zu warten, ausgeschlagen zu haben. Mich jetzt an seine Schulter anlehnen zu können hätte sicherlich geholfen auch wenn er niemals Annalena ersetzen könnte. Um mich wenigstens etwas zu beruhigen kramte ich mein Handy aus meiner Handtasche, gab seinen Namen ein, drückte aber doch nicht auf "anrufen". Bestimmt würde er mir liebend gern telefonischen Beistand leisten, aber eigentlich war ich nicht wirklich in der Stimmung zu plaudern. Seufzend ließ ich schließlich mein Handy wieder in meine Tasche rutschen. Schweigen konnte ich wirklich auch alleine. Ohne zu wissen wie lange ich noch warten musste legte ich meinen Hinterkopf gegen die Wand, schloss kurz die Augen und erinnerte mich an Annalenas und meinen Ostsee-Kurztrip zurück.

„Also wenn du es auch noch willst dann hätte ich wirklich gerne ein Baby mit dir."

Es dauerte etwas bis Annalena meine Worte verarbeitet hatte. Sie versuchte mehrmals etwas zu sagen, bekam aber keinen Ton heraus. Stattdessen verirrte sich eine einzelne Träne aus ihrem Augenwinkel und kurz zweifelte ich daran, ob sie es vielleicht doch nicht mehr wollte. Dann allerdings zog sie mich in ihre Arme, drückte mich so fest an ihren Körper dass ich dachte, ihr Herz würde für uns beide schlagen, so intensiv wie ich es spüren konnte. Ihr Körper bebte regelrecht vor Emotionen, scheinbar wusste sie nicht, wie sie ihren Gefühlen Ausdruck verleihen konnte und wie sie das alles in Worte verpacken sollte. Für mich war das nicht schlimm, es gab mir auch so die Gewissheit, die ich brauchte. Einfach weil ich Annalena so gut kannte und sie wie ein offenes Buch lesen konnte. Mit jeder Sekunde, die sie mich so an sich drückte wich die Anspannung immer mehr der Erleichterung und als Annalena sich dann etwas von mir wegdrückte, mein Gesicht mit ihren Händen umschloss und ihre Lippen zärtlich auf meine legte, da kullerten auch bei mir die ersten Tränen.

„Ich will das auch Emma! Ich musste das eben erst kurz etwas verarbeiten...du hast mich eiskalt erwischt, ich hab wirklich gar nicht damit gerechnet. Ich wusste ja noch nicht Mal, dass dich das Thema noch beschäftigt. Wieso hast du nie etwas gesagt? W-was hat denn deine Meinung jetzt geändert?"

Ich konnte verstehen, dass sie viele Fragen hatte, aber ich wusste ja teilweise selbst nicht die Antwort dazu. Trotzdem versuchte ich ihr irgendwie zu erklären, was in mir vorgegangen ist. Sie sollte nachvollziehen können, was mich so beschäftigt hatte.

„Seit wir im Krankenhaus darüber geredet haben, seitdem bin ich ständig wieder zu dem Gedanken zurück gekommen. Und als du dann auch noch gesagt hast, dass du denkst ich wär die beste Mutter, die sich unser Kind wünschen könnte, da sind die Gedanken überhaupt nicht mehr weggegangen. Ich hab es aber erstmal nicht übers Herz gebracht etwas zu sagen weil ich nicht wusste, ob ich je über meine ganzen Zweifel hinweg komm. Und ich hatte Angst, dass wenn ich dir davon erzähl und dann doch merk, dass ich es nicht kann...naja dass ich dir falsche Hoffnungen machen würde und dich dann vielleicht verlier. Nicht sehr rational, ich weiß, aber ich musste erst mit mir selbst ins Reine kommen. Bitte sei mir nicht böse."

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