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So, da das Kapitel ziemlich lang geworden ist hab ich es spontan gesplittet. Hier bekommt ihr den ersten Teil bevor dann nächste Woche Teil zwei kommt. Was glaubt ihr was passieren wird?

POV: Emma

Die nächsten zwei Wochen liefen im Grunde jeden Tag gleich ab. Wir schliefen aus, frühstückten gemütlich bevor wir dann an den Strand gingen und es einfach genossen keine Verpflichtungen zu haben. Obwohl ich damit gerechnet hatte, dass irgendwann der Punkt kommen würde, an dem der politische Alltag nicht mehr auf Annalena verzichten konnte blieb ihr Handy weitestgehend stumm. So gut wie jeder wusste in groben Zügen, was uns passiert ist, und so versuchte man scheinbar uns die Zeit zu geben, die wir als Familie brauchten.

Annalena wirklich komplett für uns zu haben half mir und man merkte auch Mia an, wie sehr sie hier aufblühte. Sie hatte so viel Freude daran mit uns beiden zu spielen, zu kuscheln und einfach neue Dinge zu erleben. Die ersten Tage dachte sie immer sich bald von Annalena verabschieden zu müssen, winkte ihr zu, wenn sie mal kurz rausging oder wir uns fertig machten, um irgendwo hin zum Abendessen zu fahren. Es dauerte aber nicht lange, bis sie sich an unseren vorübergehenden Alltag gewöhnt hatte und über das erlebte so gut wie hinweg zu sein schien.

„Mami Pommes!", rief Mia und unterbrach damit meine Gedanken, in die ich kurz abgedriftet war.

„Schon wieder? Die hatten wir doch erst gestern Abend du kleines Pommes-Monster. Ich glaube dort wo wir jetzt hingehen wird es leider keine geben. Aber wir finden bestimmt etwas anderes für dich", erklärte ich und lenkte unseren Mietwagen in die kleine Allee, die zum Anwesen meiner Großmutter führte.

„Wie fühlst du dich hier wieder herzukommen nachdem unser letzter Aufenthalt hier...naja, nicht ganz so gut gelaufen ist?", fragte Annalena mit dem mir nur allzu bekannten besorgten Unterton und legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel.

Ich musste erstmal ordentlich durchatmen, um mir selbst darüber klar zu werden, wie ich fühlte. Wir waren nicht hier um meine Großmutter zu treffen, hatten extra einen Nachmittag herausgesucht, an dem sie in ihrem Country-Club saß und wollten nur kurz Lucy besuchen. Sie hatte sich im Vorfeld so viel Mühe gegeben uns unseren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, da wollten wir uns wenigstens kurz persönlich bedanken. Nichtsdestotrotz änderte das nichts daran, dass in diesem Haus einige unschöne Erinnerungen für mich schlummerten.

„Es fühlt sich komisch an wieder hier zu sein aber zu wissen, dass sie nicht da ist hilft", ich suchte kurz Annalenas Blick bevor ich mich wieder auf die Straße konzentrierte, musste allerdings nun doch grinsen, „außerdem wer weiß was passiert wäre wenn wir damals nicht von hier abgehauen wären. Ganz sicher hätten wir dann nicht 4 Tage später geheiratet. Wer weiß, vielleicht hättest du mich dann niemals gefragt."

„Mhhh ganz genau, ich hatte nämlich nur einen schwachen Moment weil du dort am Strand bei Sonnenaufgang so wunderschön ausgesehen hast."

Ich gab ihr einen kleinen Klaps gegen ihren Arm, als ich das Auto in der Einfahrt abgestellt hatte.

„Hey!"

„War nur ein Scherz Emmi. Wir hätten wahrscheinlich nicht 4 Tage später geheiratet. Aber wir hätten geheiratet, ganz sicher. Diese Frage ist mir nämlich schon länger im Kopf rumgegeistert. Ich hatte nur zu viel Angst davor dass du nein sagst und sich danach alles zwischen uns verändert."

Mit großen Augen schaute ich sie an, suchte nach irgendwas in ihren Augen, was mir sagte, dass das nur ein Witz war. Allerdings blieb sie ernst.

„Das hast du mir nie erzählt. Also...war das wirklich deine Angst? Ich hätte niemals nein gesagt! Das war die beste Entscheidung meines Lebens!"

I see forever in your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt