I want you to be safe

261 30 80
                                    

POV: Emma

Leider ging Mias Fieber auch die nächsten Tage nicht runter und nachdem sie dann auch noch Probleme beim Schlucken bekam entschied ich, dass wir doch einen Arzt aufsuchen mussten. Erst dachten wir, sie hat vielleicht nur einen Wachstumsschub, als dann aber eine Mandelentzündung diagnostiziert wurde, hatte ich doch ein schlechtes Gewissen nicht schon eher mit ihr hierher gekommen zu sein. Mit viel Tee und Ruhe sollte sie zwar bald wieder fit sein, sicherheitshalber machte ich aber doch nochmal einen Kontrolltermin aus, damit sich in fünf Tagen der Arzt ihren Zustand noch einmal ansehen konnte. Eventuell war das übertrieben, aber nach allem was wir schon durchgemacht hatten wollte ich lieber einmal zu viel nachsehen lassen als zu wenig.

Mia war wirklich tapfer und trotzdem dass es ihr nicht gut ging ein kleiner Engel. Wahrscheinlich litten Annalena und ich fast mehr als sie weil wir uns so hilflos fühlten und ihr das gerne einfach abgenommen hätten, aber sie war eine kleine Kämpferin und ließ sich davon nicht unterkriegen. Annalena hatte extra eine ihrer Reisen verschoben weil sie nicht wieder außer Landes sein wollte falls etwas mit Mia war und ich war wirklich dankbar darüber, dass wir uns am Abend gemeinsam um sie kümmern konnten. Sie machte es mir zwar tagsüber nicht schwer, wollte viel kuscheln, Bücher anschauen und Musik über ihre Toniebox hören, aber je fitter sie wieder wurde, umso schwieriger wurde es sie davon abzuhalten durch die Wohnung zu toben.

„Mia du darfst noch nicht so rumrennen, ich weiß das wird langsam langweilig aber du musst erst ganz gesund werden", zog ich sie auf meinen Schoß während sie sich schon wieder aus meinem Arm winden wollte, „wollen wir eine Folge Paw Patrol schauen hm?"

Mia war in letzter Zeit total begeistert von allem was mit dieser Serie zu tun hatte und obwohl wir eigentlich versuchten sie nicht so viel vor den Fernseher oder das Tablet zu setzen, fiel mir heute nichts besseres ein. Und offensichtlich funktionierte es auch, denn so wie ich es erwähnte hatte war sie ruhiger geworden und hatte sich neben mich gekuschelt.

„Ja siehst du, wir machen es uns gemütlich bis Mama nachhause kommt", erklärte ich ihr, legte die Decke über uns und gab ihr ihre Flasche mit Salbeitee.

Als ich schließlich den Fernseher anschaltete lief gerade n-tv und Annalena war in Großaufnahme zu sehen. Heute stand die Regierungsbefragung auf dem Programm weswegen man sie relativ häufig einblendete.

„Mamaaaaaaa", rief Mia freudig und bekam sofort leuchtende Augen.

Ich wusste, dass sie Annalena vermisste und auch, dass sie es liebte sie im Fernsehen zu beobachten.

„Willst du lieber die Mama anschauen oder Paw Patrol mein Schatz?", streichelte ich über ihre Haare und sah sie abwartend an.

„Mia Mama", murmelte sie nur und lehnte ihren Kopf an mich.

Damit hatte sie wohl eindeutig ihre Wahl getroffen und wir saßen die nächste Stunde da und verfolgten aufmerksam die Geschehnisse im Bundestag. Für ein Kleinkind war es eigentlich furchtbar langweilig, dennoch folgte Mia gebannt der Übertragung und freute sich jedes Mal, wenn Annalena zu sehen war. Es war so unfassbar niedlich zu beobachten wie sie reagierte und auch Annalena konnte ihr Schmunzeln nicht verbergen, als sie scheinbar die SMS las, in der ich ihr von Mias und meiner Nachmittags-Beschäftigung erzählte.

Nachdem Annalena irgendwann das Plenum verlassen hatte, hatte auch Mia das Interesse verloren und widmete sich nun doch lieber einer Folge Paw Patrol. Eigentlich wollte ich sie zwar lieber für ihren Mittagsschlaf fertig machen aber da sie bereits nach ein paar Minuten auf dem Sofa einschlief, hielt ich sie einfach in meinem Arm fest und genoss die Nähe zu ihr. Annalena und ich hatten zwar ausgemacht heute kochen zu wollen, da ich aber wohl für die nächsten 2 Stunden hier so liegen bleiben würde mussten wir etwas umdisponieren. Dann würden wir eben ganz entspannt etwas bestellen oder Annalena etwas mitbringen, denn ich liebte es viel zu sehr Mia beim schlafen zu beobachten als dass ich mich jetzt noch hätte losreißen können.

I see forever in your eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt