Freitag, 02.01.2010
„Das funktioniert nicht!" Ich pfeffere Loas Kopfhörer zwischen den anderen Krimskrams in den Sand.
Elias fischt sie auf und wischt das Display des MP3-Players mit dem Zipfel seines T-Shirts sauber, der unter seinem Brustpanzer hervorlugt. „Kein Grund, so mit ihren Sachen umzugehen."
Schnaubend stütze ich den Kopf in die Hände. Durch die Melodie kann ich ihn und das Rauschen der Wellen, die gegen den Strand branden, kaum hören. Und was das Meer nicht hinkriegt, schafft Loas spanischer Punkrock schon gar nicht. Er erinnert mich nur daran, dass ich hier oben bin, während May mit ihr und Kyoya die Mine erkundet. „Was treiben die anderen?"
„Immer noch laufen. Da ist jede Menge von dem Metall in den Wänden." Er klopft gegen meinen Helm, der zwischen uns im Sand liegt. Mays Gedanke, dass wir uns an die Helme gewöhnen, ist zwar vernünftig, aber Elias und ich schlagen nur im Schatten eines Felsens wie zwei Spieler auf der Ersatzbank die Zeit tot, während Sonne und Gischt regenbogenartige Schimmer in die Luft zeichnen.
Der Inhalt unserer Rucksäcke liegt um uns herum verstreut. In der Hoffnung, in dem über die wochenlange Fahrt angesammelten Schrott etwas Ablenkendes zu finden, haben wir sie auf den Kopf gestellt. Neben Loas Musiksammlung haben bereits die unerschöpfliche Käsedose und der Flyer mit der Hausordnung aus dem Club in Quebec versagt.
Mein Blick bleibt an der Weihnachtsbaumkugel kleben, die es für einen kurzen, Panik erfüllten Moment geschafft hat, die Melodie zu verdrängen. Elias hat sie mit seinen Klamotten eingewickelt, doch selbst durch den Stoff verströmt sie eine Kälte, die uns vorher nie aufgefallen ist. In der Hitze der Insel bildet sie einen eisigen Fleck und uns beiden gefällt das Jaulen der Windböen nicht, das sie von sich gibt, wenn man sie sich dicht ans Ohr hält. Dort, wo ich ihre von Eisblumen bedeckte Oberfläche berührt habe, prickelt meine Haut noch immer.
May muss davon erfahren. Die Weihnachtsbaumkugel könnte uns alle retten. Als ich die Hand ausstrecke, um sie zurück in meinen Rucksack zu packen, schiebt sich Elias zwischen und das Klamottenbündel. „Ich mag diesen Blick nicht."
Ein Brennen breitet sich in meiner Brust aus. „Ich schleppe das Ding schon seit Quebec herum!", schnappe ich.
Er hebt eine Hand. „Wir sind nicht gegen dich, Ben. An jedem anderen Ort würde ich dir mit diesem Ding vertrauen, aber nicht hier. Nicht mit einem Monster unter uns, dass dich brainwashed und mit einer Armee im Nacken."
Knurrend rapple ich mich auf. „Ich bin der Einzige von uns, der den Mumm hätte, sie einzusetzen! Ihr würdet nur diskutieren und dann bricht wieder alles zusammen wie in Chthonian."
„Da liegt das Problem! Du hast auf der Andromeda Freunde verloren und bist trotzdem bereit, ihnen wer weiß was auf den Hals zu hetzen. Das wir von Iris bekommen haben, der du sonst kein Stück vertraust."
Ich lache auf. Meine Kehle fühlt sich rau an. „Glaub mir, sie wird niemals wiedergutmachen können, dass ihr Sohn wegen ihr gestorben ist, aber sie hat nicht versucht, uns umzubringen. Aber für euch spielt es ja offensichtlich eh keine Rolle, wem ich vertraue und wem nicht."
Er stemmt sich hoch und legt mir eine Hand auf die Schulter. Ich schlage sie beiseite. „Jemandem aufgrund von Beweisen zu misstrauen oder einfach aus einem Bauchgefühl heraus, ist nicht das Gleiche. Ich beobachte Kyoya seit Tagen und es gibt nicht einmal den Hauch eines Hinweises, dass er irgendwelche Informationen an Chthonian weiterleitet. Was auch überhaupt keinen Sinn ergibt. Dass du Iris mit der Begründung vertraust, dass Boreas und sie uns nicht ins Camp zurückgeschickt haben, ist irgendwo nachvollziehbar, aber nicht, wie du mit Kyoya umspringst."
„Wir wissen nicht, ob irgendetwas von dem, was er erzählt hat, stimmt. Er könnte ihnen in diesem Keller alles versprochen haben. Er war nicht mit uns im Camp, wir wissen nichts über ihn. Und jetzt ist er dort unten mit Loa und May und könnte uns jederzeit in den Rücken fallen." Sie hat ihn mitgenommen und nicht mich. Ich sollte dort unten sein und mit dem Sänger reden. Ich drehe mich um und schlage den Weg zur Mine ein.
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Arma posterosque cano - Eine MMFF zu Percy Jackson
FanficDer Titanenkrieg ist vorüber, Camp Half Blood war siegreich. Auf beiden Seiten kam es zu hohen Verlusten, doch nun muss man nach vorne in die Zukunft blicken. Doch geht das überhaupt? Zwar verfügen die Nebengötter nun über eigene Hütten und jeder De...