Mittwoch, 24. Dezember 2009
„Lächeln", ruft Martha und ich höre ein Klicken gefolgt von einem Blitz. Die Kamera in ihrer Hand gibt ein stotterndes Geräusch von sich, während ich irritiert blinzle, und spuckt einen quadratischen Fetzen Papier aus.
Martha dreht sich zur Wand und schüttelt das Foto in ihrem Schatten. Das babyblaue Plastikgehäuse der Sofortbildkamera schlackert dabei gegen ihren Bauch.
„Du weißt, dass man die Bilder schon seit Ewigkeiten nicht mehr schütteln muss?" Ich verziehe das Gesicht.
Martha fuchtelt weiterhin durch die Luft, als wolle sie jemandem mit einem Messer erstechen, anstatt ein Bild trocknen. „Natürlich muss man sie schütteln!", lacht sie.
Alles an ihr schreit das Wort „RETRO". Sie kleidet sich, als sei ein Second-Hand-Laden in ihrer Nähe explodiert. Ihre ausgewaschene Jeans und ihr Led-Zeppelin-Pulli sind nicht alt genug, um als vintage durchzugehen, doch sie erinnern stark an das, was die Teenager in meiner und ihrer Kindheit trugen. Selbst das Modell ihrer Brille, die sie gerade nicht trägt, wirkt zehn Jahre zu alt für sie. Als hätte sie sich das Teenager-Dasein bereits mit Sechs abgeguckt und dann, als wir selbst in die Pubertät kamen, dieses Bild von getönten Sonnenbrillen und Bergen von Jeansstoff nicht abschütteln können, während wir unsere eigene Jugendkultur entwickelten.
Das Einzige, was an ihr wirklich vintage ist, ist die armeegrüne Cordjacke und ihre Vorstellung von Sofortbildkameras.
„Ben hat Recht", springt mir Ajala zur Seite und tritt durch die Tür. Sie nickt in Richtung des Raumes auf der gegenüberliegenden Seite des Flures. „Drüben wirkt ebenfalls alles ruhig. Wo hast du das Ding eigentlich her?"
„Das Ding war gestern im Sondersonderangebot", erklärt Martha und hebt das Foto dicht vor die Augen, bevor sie es mir empört unter die Nase hält. „Es hat Blasen!"
Ich klopfe ihr tröstend auf die Schulter. Der Blitz hat mich im ungünstigsten Moment erwischt. Halb in der Drehung schimmert mein der Kamera zugewandtes Auge blutrot und mein Gesichtsausdruck schwankt irgendwo zwischen erschrocken, genervt und todmüde. Die kahlen Betonwände hinter mir werden in der linken oberen Ecke von Blasen gewellt, die bis an meinen Schopf heranreichen. Auf dem Foto ähnele ich mehr einem Dämon von den Feldern der Verdammnis als mir selbst. Ein Schauer läuft mir über den Rücken und ich wende mich ab. „Wirf es weg."
Martha steckt das Foto in ihre Jackentasche. „Wenn der Dienst vorbei ist."
„Außerdem ist das Licht hier nicht sonderlich gut." Ajala lehnt sich aus dem Fenster. Der Wind stiehlt ihr die Worte von den Lippen und bringt den verwitterten Bürostuhl in der Mitte des Raumes ins Wanken.
Graue Sturmwolken bedecken den Winterhimmel, doch noch fällt kein Schnee. Ab und zu reißt die Wolkendecke auf und offenbart strahlend blauen Himmel. Dann greifen vereinzelte Sonnenstrahlen nach der Skyline und bringen die Fensterfronten der Hochhäuser und die zugefrorenen Pfützen auf dem Parkplatz zum Schimmern.
Den Rest der Zeit ist alles farblos und kalt.
Doch dieses Licht ist mir tausendmal lieber als das orange, abgestandene Glühen im Bunker. Der Sand und die Minenlampen zeichnen dort tiefschwarze Schatten an die Wände. Durch die Kisten liegen Ecken im Dunkeln und von einigen Türen wurde nie erklärt, wohin sie führen. Ajala und Hanno haben mir die Waffenkammer erst heute Morgen vor dem Training gezeigt. Darin lagern mehr Waffen als für die Größe der Gruppe angemessen wäre und als ich fragte, ob sie aus dem Kaufhaus stammen, das Martha und Bahrija erwähnt hatten, wechselten sie das Thema.
Und die anderen verschließen die Augen.
„Wir sind die Neuen, Ben. Natürlich zeigen sie uns nicht sofort die Waffenkammer. Außerdem rechnen sie mit einem Angriff. Ich stelle lieber fest, zu viele Waffen zu besitzen als zu wenige", äffe ich Samiras Stimme in Gedanken nach.
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Arma posterosque cano - Eine MMFF zu Percy Jackson
Fiksi PenggemarDer Titanenkrieg ist vorüber, Camp Half Blood war siegreich. Auf beiden Seiten kam es zu hohen Verlusten, doch nun muss man nach vorne in die Zukunft blicken. Doch geht das überhaupt? Zwar verfügen die Nebengötter nun über eigene Hütten und jeder De...