• Kapitel 4 •

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Kapitel 4:
Der Tag an dem ich dich fand
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Ich hatte es nach dem Satz meiner Schwester bereits erahnt. Aber es aus dem Mund meiner Mom zu hören, machte mich wirklich sprachlos.

Was?" wisperte ich geschockt, als ich nach einigen Sekunden meine Stimme wieder fand. Sie seufzte, und fasste sich an die Stirn. „Darüber wollten wir eigentlich zusammen als Familie sprechen.."

„Was heißt sozusagen adoptiert?" hakte ich nach, und ging dabei gar nicht auf ihre Anmerkung ein.
Sie sah mich ernst an. „Reyna.. lass uns lieber warten, bis dein Vater wieder da ist.."

„Dein Vater".. wohl kaum.
Immerhin waren sie nicht meine wahren Eltern.

„Nein." widersprach ich ihr. „Ich will es sofort wissen. Was zum Teufel meinst du damit?" Tracy schlich sich schnell an uns vorbei. „Ich geh dann mal in mein Zimmer.." säuselte sie, um sich aus dieser verdammt unangenehmen Situation zu befreien, und Mom hielt sie auch nicht davon ab.

Wortlos sah sie ihr hinterher, als sie davon ging.

„Setz dich." wies sie mir an, doch ich tat nicht, was sie mir sagte. Trotzig blickte ich ihr entgegen.
„Sei nicht immer so sturr, und mach wenigstens einmal, was ich dir sage." murmelte sie leise.

„Sag mir, was es damit auf sich hat.." forderte ich.
Sie seufzte laut auf, und nickte schließlich.

„Dein Vater und ich.. wir haben dich eines Tages gefunden. Du warst gerade mal ein paar Monate alt.." erzählte sie. „Wo?" hakte ich neugierig nach.

Wortlos sah sie mir entgegen.

„Am Meer.." sagte sie, doch ich hatte das Gefühl, dass das noch nicht alles war. Da gab es noch eine Sache, die sie mir verschwieg. „Mom. Sag mir die ganze Wahrheit.." erwiderte ich ernst. Überrascht riss sie ihre Augen auf, doch bereits nach ein paar Sekunden entspannten sich ihre Gesichtszüge wieder. Sie atmete aus. „Na gut."

Sie wechselte ihre Sitzposition, und lehnte sich weit zu mir vor. „An dem Tag, an den wir dich gefunden haben, hat es plötzlich angefangen heftig zu gewittern. Rick und ich waren am Strand, als es begonnen hatte, also haben wir schnell unsere Sachen gepackt, um zurück zum Auto zu rennen.."

Sie stockte einen Moment. „Und da hörte ich es plötzlich.." „Was?" „Die Schreie eines Baby's. Deine Schreie.. sie waren nicht weit entfernt. Ich bin sofort los gerannt, und hab den ganzen Strand abgesucht.. bis ich dich dann endlich gefunden hatte."

Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Deine roten Haare haben einen starken Kontrast zu dem hellen Sand unter dir ergeben, und du hast dich unruhig hin und her geschüttelt.."

Aufmerksam hörte ich ihr zu, und dabei blickte sie mir in die Augen. Sobald sie das tat, erlosch ihr Lächeln wieder. „Allerdings war etwas an der ganzen Sache ziemlich merkwürdig.." fuhr sie todernst fort.
„Denn.. naja.." sie stockte. „Der Regen er.. er hat einfach einen Bogen um dich gemacht."

Verwirrt zog ich eine Augenbraue in die Höhe.
„Was meinst du?"

„Du wurdest nicht nass.. es hat einfach an dir vorbei geregnet.. auch wenn das eigentlich unmöglich ist.. aber er hat dich verschont."

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