• Kapitel 50 •

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Kapitel 50:
„Wer bist du?"
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Als ich meine Augen öffnete, stellte ich mit entsetzten fest, dass sich um mich herum nichts als Schnee befand. Weißer, dicker, Schnee.

Er war überall. Er rieselte vom dem mit dunklen Wolken bedeckten Himmel, und die Flocken verfingen sich in meinen roten Haaren. Momentmal.. rote Haare? Schnell tastete ich mein Gesicht ab, und stellte fest, dass ich wohl wieder ich selbst war. Was wiederum bedeuten musste, dass ich das Menschenreich verlassen hatte. Panisch sah ich mich nach Corey und Leo um. Sie waren nicht da.

Ich war alleine.

Shit. Wo zum Teufel war ich hier bloß gelandet?

Ich ging ein paar Schritte voran, wodurch meine Converse Schuhe vom Schnee durchnässt wurden. Ich trug nach wie vor mein schwarzes Kleid, und ich rieb mir fröstelnd die Arme. Kalter Rauch bildete sich vor meinem Mund, als ich ausatmete.

Um mich herum befanden sich ein paar verschneite Felder und Bäume. Sonst konnte ich weit und breit nichts und niemanden ausmachen. Schnell kramte ich mein Handy aus meiner Tasche hervor, und stellte nur kurz danach fest, dass ich keinen Empfang hatte. Scheiße. Das war nicht gut.

Ich drehte mich zu der Stelle herum, an der ich vorhin plötzlich gelandet war, und tastete die Luft nach einer Art Wand oder Barriere ab. Doch da befand sich nichts dergleichen.

Ich war irgendwo im nirgendwo gelandet. Konnte das vielleicht das Hexenreich sein? Ich war noch nie tief drinnen gewesen, aber wenn es wirklich das Hexenreich war, wieso konnte ich dann den Mond und die Sterne nicht sehen? Und kam nicht eigentlich als erstes das Feenreich?

Verwirrung machte sich in mir breit, und ich beschloss, einfach planlos drauf los zu laufen. Irgendwann würde ich schon jemanden begegnen.
Ich hoffte es zumindest. Sonst war ich ziemlich verloren. Immerhin hatte ich keine Feuerkräfte, mit denen ich mich warm halten konnte.

Ich versuchte die Kälte so gut es nur ging zu ignorieren, und konzentrierte mich darauf, mit meinen Beinen nicht in dem meterhohen Schnee stecken zu bleiben. Hoffentlich ging es Corey und Leo gut. Da sie nicht hier waren, mussten sie sich noch in der Menschenwelt befinden.

Ich nahm es zumindest an.

Nach einer weiteren viertel Stunde ahnungslosen hin und her Laufens, konnte ich plötzlich in der Ferne etwas erkennen.. es sah aus wie eine Holzhütte.

Hoffnung keimte in mir auf. Rauch stieg aus ihrem Schornstein. Dort musste jemand leben.

Neue Energie flammte durch meinen Körper, und ich trieb meine Beine schneller voran, was nicht so einfach war, denn ich blieb gefühlt jede Sekunde erneut in dem eiskalten Schnee stecken. Irgendwann hatte ich es dann geschafft, endlich voran zu kommen, und stand nun ein paar Meter entfernt von der braunen Hütte. Ich schluckte schwer.

Wer wohl da drinnen wohnte?

Nervosität machte sich in mir breit, doch diese wurde sofort wieder von der eisigen Kälte die ich an meinem ganzen Körper spürte, zunichte gemacht.

Ich fasste neuen Mut, und näherte mich den Holztreppen, die zur Veranda der kleinen Hütte führte. Langsam und vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, und hielt den Atem an.

Bis plötzlich ein geschocktes „Wer bist du?" hinter mir ertönte. Perplex fuhr ich herum, und starrte in das Gesicht einer braunhaarigen Frau mit blasser Haut. Sie trug Winterkleidung und in ihren mit Handschuhen bedeckten Händen hielt sie Feuerholz.

„Ich Ähm.." setzte ich stotternd an, und ging einen vorsichtigen Schritt auf sie zu. „Tut mir leid, aber ich hab mich irgendwie verirrt.." sagte ich.

Mit großen Augen sah sie an mir herab. Ihr Blick blieb am meinem Outfit hängen. Als sie nicht zurück wich, als ich mich ihr näherte, ging ich noch einen Schritt auf sie zu. „Ich brauche Hilf- Ich kam nicht dazu, meinen Satz zu vollenden, denn plötzlich stieß ich erneut gegen eine Art Barriere und im nächsten Moment wurde alles um mich herum schwarz.

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