• Kapitel 36 •

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Kapitel 36:
Antworten
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„Wow.." stammelte ich völlig überwältigt, als ich neben Stormy aus dem hellleuchtenden Portal trat.  Ich war zwar zuvor schon einmal im Feenreich gewesen, doch trotz allem überrollte mich die Schönheit mal wieder aufs neue.

Noah und Stormy grinsten mich breit an. „Es ist schön, nicht wahr?" „Atemberaubend schön.." nickte ich und starrte in den blauen Himmel, der so viel farbenfroher wirkte. Ein frischer, angenehmer Wind pustete mir meine Haare aus dem Gesicht, und die Sonne fühlte sich angenehm warm auf meiner Haut an. „Willkommen im Reich der Feen." sagte Margrit grinsend. „Aka, unserem Zuhause." hing Stormy hinterher. Ich nickte.

„Komm schon, da geht's zu unserem Haus." trällerte Noah, packte mich am Arm und zog mich voran.

Margrit und Rovina-Rose waren mit einer Hexe befreundet, die mir wohl angeblich helfen konnte, meine leiblichen Eltern zu finden. Deswegen hatte ich mich dazu entschlossen, übers Wochenende die Akademie zu verlassen, und ihre Hilfe anzunehmen. Also bin ich mit ihnen zusammen ins Feenreich gereist, und würde die Nacht bei ihnen verbringen. Und morgen würden wir uns auf den Weg ins Hexenreich machen.

Dort war ich noch nie, und ich war verdammt neugierig.. ich konnte es kaum erwarten.

Schweigend lief ich neben Noah und Stormy her, und betrachtete die blühende Natur um mich herum.. bis mir plötzlich wieder Oberarsch-Corey's Worte in den Kopf kamen.

„Corey hat zu mir gesagt.." setzte ich leise an. „Dass das Feenreich gefährlich sei.." sagte ich und sah zu den beiden rüber. Stormy verzog eine Grimasse. „Keine Sorge, mit uns bist du sicher."

„Was meinte er damit?" hakte ich ernst nach. „Oh naja.. es gibt in jedem Reich so seine Gefahren.." murmelte Noah. „Gefahren? Meint ihr sowas wie die Schnapper?" hakte ich nach. Die beiden nickten. „Schnapper gibt es in jedem Reich, außer bei den Menschen. Sie halten sich aber nur in Grenzgebieten auf, also keine Sorge, hier wird uns keiner über den Weg laufen." Ich nickte erleichtert. Mir wurde immer noch flau im Magen, als ich an meine Begegnung mit einer dieser Wesen zurück dachte.

„Das ist aber noch nicht alles.." fuhr Noah fort. „In einigen abgelegenen Bereichen des Feenreiches, leben Feen die ziemlich bösartig sind.." „Du meinst die, die eigenen Gefühle manipulieren können?" fragte ich überrascht. Stormy nickte. „Zum Beispiel.." „Corey hat mir davon erzählt.." murmelte ich. Stormy schwang ihren Arm um meine Schulter. „Lass dir von diesem Idioten nicht so viel Angst machen.. wir wohnen seit unserer Geburt hier, und leben immer noch." scherzte sie.

„Gerade so.." fügte Noah an. „Erinnerst du dich noch an den Tag, an dem du im Wald diese Beeren gegessenen hast, und danach plötzlich nur noch die Farben orange und rot gesehen hast?" zog er Stormy auf. Sie verzog ihre Miene. „Woher sollte ich denn wissen, dass das keine normalen Heidelbeeren waren.." schoss sie zurück. Ich blieb abrupt stehen. „Du hast was?" Sie lachte. „Ja aber keine Sorge, die Wirkung hat nur ein paar Stunden angehalten.."

Noah lehnte sich weit zu mir vor. „Am besten isst du lieber nichts, was hier wächst." riet er mir grinsend. Ich schluckte schwer. „Besser nicht."

Stormy lachte. „Eben.. nicht, dass dir plötzlich alle Haare ausfallen oder du fiese Pickel an Stellen bekommst, bei denen du nicht mal wusstest, dass du dort welche bekommen kannst.." Ich schluckte meine Nervosität runter, und grinste.

Bis wir vor einem riesigen, wunderschönen, von Efeu überwucherten Cottage zum stehen kamen.

„Darf ich vorstellen.." setzte Stormy an, und warf ihre hellen Haare nach hinten. „Unser Heim."

•••

In meiner Kindheitsvorstellung, lebten Feen immer in Bäumen oder in selbst gebauten Häusern aus Steinen und Blumen. Dies war nicht der Fall, wie ich schnell feststellte, als ich aus dem Fenster hinaus auf die riesige Cottage Siedlung blickte. Trotzdem war ich nicht enttäuscht von dem Leben hier. Denn in gewissen Sachen, war es wirklich genauso, wie es sich klein Reyna immer in ihrer Fantasiewelt erträumt hatte. An den Decken jedes Raumes, wucherten Blumen und Efeu, jedes Möbelstück war aus massiven Holz gefertigt, überall wo ich hinsah, waren warmleuchtende Lichter verteilt, und bei Gott, dieser Geruch..

Es so nach einer Mischung aus Lavendel und Salbei, und ich versank regelrecht darin.

Margrit war gerade dabei, ihre Kräutertheke aufzuräumen, während Drew mir begeistert seine Autosammlung zeigte. Er hatte sogar ein rotes Hotwheels Modell, welches ihm sein Onkel aus der Menschenwelt besorgt hatte.

Ich musste grinsen. Er war so ein süßer Junge. Als meine Schwester in diesem Alter war, war sie immer nur damit beschäftigt gewesen, mir mein Spielzeug zu klauen oder mich an zu zicken.

Plötzlich kam Stormy die Wendeltreppe herunter gestürmt. „Komm, lass uns raus gehen." sagte sie mit einem Grinsen zu mir.

Also machten wir uns auf den Weg nach draußen, in den wunderschönen Garten. Es wuchsen bestimmt 20 verschiedene Blumenarten die ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte, hier, und die Kräuterabteilung war riesig.

„Wie findest du es?" fragte Stormy, während wir uns an den Holzzaun lehnten. Die Sonne war bereits untergegangen, und die Sternen leuchteten hell am Abendhimmel. „Es ist perfekt.." murmelte ich lächelnd. Über unseren Köpfen ragten die meterhohen Bäume hervor, die viel viel größer und breiter als die in der Menschenwelt waren.

Sie erwiderte mein Lächeln. „Ja, nicht wahr? Es ist das Paradies auf Erden.." Ich nickte zustimmend. „Warst du schon einmal im Hexenreich?" wand ich mich neugierig an sie. Sie nickte. „Ein paar mal, aber nicht so oft. Es ist gefährlich für Feen, dorthin zu gehen, deswegen war ich noch nie so tief drinnen."

„Wie ist es da so?" fragte ich weiter. „Ganz anders als hier.. aber das wirst du morgen selbst sehen." grinste sie schief. Ich nickte. „Ich bin schon gespannt.."

Schließlich gähnte sie müde. „Na gut.. ich geh mal ins Bettchen. Wir sehen uns morgen früh." stammelte sie. Ich nickte. „Bis morgen.. Schlaf gut." „Du auch." grinste sie, und ging davon.

Gedankenverloren starrte ich wieder in den Himmel. Wenn alle Feen so lebten, hatte ich wirklich nichts dagegen, ebenfalls eine von ihnen zu sein. Vielleicht würde ich eines Tages ebenfalls hier wohnen..

Vielleicht würde ich eines Tages in Frieden hier leben, und mein Leben von Grund auf neu gestalten.

Eines Tages, wenn ich alle Rätsel gelöst hatte.

Seufzend legte ich mein Kinn auf dem Pfahl des Zaunes ab, und genoss die angenehme Abendluft auf meiner Haut. Ich hoffte so sehr, dass der morgige Tag etwas Klarheit mit sich brachte.

Plötzlich entdeckte ich jedoch etwas merkwürdiges in der Baumkrone über mir.. dort saßen 3 schwarze Raben. Sicher ist das nichts, was an diesem Ort ungewöhnlich ist, jedoch schienen sie mich irgendwie.. naja.. anzustarren. Ich zwinkerte ein paar mal, und wischte mir über die Augen.

Nein. Sie starrten mich tatsächlich an.

Ihre dunklen kleinen Augen waren direkt auf mich gerichtet. Ich schluckte schwer, und sah sie ebenfalls an. Irgendwie war das voll creepy..

Langsam lies ich von dem Zaun ab, und ging ein paar Schritte zurück. Ihre Augen waren immer noch auf mich gerichtet. Sie beobachteten mich.

stars in the sky | rise Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt