• Kapitel 10 •

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Kapitel 10:
Des Sünders Flucht
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Ich rannte so schnell ich nur konnte, und blieb nicht einmal stehen. Mein Herz raste, der Schweiß lief mir über die Stirn, und die Angst zerfraß mich.

Ich wusste nicht, ob er mich verfolgte. Doch das war um ehrlich zu sein, gerade mein kleinstes Problem.
Sobald ich aus dem Keller raus war, wechselte ich in den Schleich Modus, und sah mich vorsichtig um.
Die Gänge waren frei, da Unterricht war.

Ich bog ab, und als ich plötzlich 2 Polizisten entdeckte, die vor dem Ausgang standen, wich ich reflexartig zurück, und hielt den Atem an.

Shit.

Sie bewachten die Tür.
Wie sollte ich jetzt nur hieraus kommen?

Vorsichtig und langsam streckte ich meinen Kopf hinter der Wand hervor. Die beiden Männer unterhielten sich gut gelaunt, und standen zu meinem Glück mit dem Rücken zu mir. Sie bemerkten mich nicht.

Trotzdem gab es kein Weg an ihnen vorbei..

Als mir jedoch ein Blitzgedanke in den Kopf schoss, wurde mir klar, dass das wahrscheinlich nicht mal nötig war. Ich musste gar nicht an ihnen vorbei..

Mit einem erleichterten Grinsen im Gesicht, machte ich mich auf Zehenspitzen auf den Weg zum Mädchenklo. Dort angekommen, öffnete ich die Türe, und schlüpfte so still wie möglich in den herunter gekommenen Raum.

Die Wände waren mit Edding beschmiert, wie immer fehlten die Papiertücher, und es stank fürchterlich. Es war also alles wie eh und je.

Schnell stürmte ich auf die letzte Kabine an der Wand zu, und verschloss die Türe hinter mir. Danach kletterte ich auf die wackelige Toilette, und gab dabei alles, um mein Gleichgewicht gut zu verlagern, damit ich nicht gleich mit beiden Füßen im Klobecken stand.

Als ich es dann geschafft hatte, irgendwie einigermaßen stabil aufrecht zu stehen, seufzte ich erschöpft und öffnete das kleine Fenster weit.

Ich klammerte mich an dem weißen Rahmen fest, und zog mich mit aller Kraft an ihm hoch. Ich zwang meinen Körper durch das kleine Fenster, und als ich es schließlich geschafft hatte, sprang ich vorsichtig vom Fenstersims herunter.

Da ich mich im Erdgeschoss befand, war die Entfernung zum Boden nicht besonders hoch.

Als ich endlich das feuchte Gras unter meinen Füßen, und die kalte Luft auf meinem Gesicht spürte, atmete ich erleichtert aus.

Ich hatte es geschafft. Ich war draußen.
Doch was sollte ich jetzt machen?

Ich musste abhauen. Mich verstecken. Flüchten.

Nur wohin sollte ich flüchten?
Wo sollte ich mich verstecken?
Wohin sollte ich abhauen?

Ich überlegte fieberhaft, und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren, was gar nicht so einfach war, denn ich stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

Ich begriff das alles nicht.. bis vor wenigen Stunden, war mein Leben noch komplett normal gewesen.
Und nun wurde ich als Hexe abgestempelt, und musste um mein überleben kämpfen.

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