• Kapitel 28 •

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Kapitel 28:
Die selben Fehler
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Als meine Eltern mitsamt Tracy die Treppen herunter gestürzt kamen, fühlte es sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Regungslos stand ich im Flur, während Tracy sich freudig auf mich warf. Tränen sammelten sich in meinen Augen, während ich die Arme um meine kleine Schwester schlang. Meine Eltern hielten sich geschockt die Hände vor den Mund, und konnten ihren Augen nicht trauen.

„Endlich bist du wieder zuhause" murmelte Tracy schluchzend, und ich drückte sie enger an mich. Weinend nickte ich, und starrte meine Eltern an, die gar nicht wussten, wie sie reagieren sollten.

Langsam löste ich mich von Tracy, und ging auf die beiden zu. Mein Dad war der erste, der sich aus seiner Starre löste. „Komm her" sagte er, und zog mich an sich. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt zu weinen, doch nun weinte ich erneut. Die Tränen fanden ihren Weg von ganz alleine aus meinen Augen, und ich drückte mich eng an die Brust meines Vaters. Ich hatte sie vermisst.

Sie alle.

Mein Dad streichelte mir über den Kopf. „Ach meine kleine.." stammelte er leise. Ich löste mich von ihm, und starrte zu ihm hoch. Auch in seinen Augen glänzten Tränen. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht" sagte er. Ich nickte schweigend.

Nun war meine Mom an der Reihe. Kaum war ich von meinem Dad weggetreten, schloss sie mich in ihre Arme. Sie sagte nichts, doch das brauchte sie auch nicht. Gefühle in Worte zu fassen, war noch nie ihre Stärke gewesen. Stattdessen hielt sie mich einfach fest. Nach 5 Minuten lies sie mich wieder los, und strich mir lächelnd durch die Haare.

„Du siehst hübsch aus."

Überrascht hielt ich die Luft an. Das hatte sie die ganzen Jahre lang noch nicht einmal zu mir gesagt. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, und lächelte. „Danke."

Sobald alle im Raum auf meine Wiederkehr einigermaßen klar gekommen waren, fiel die Aufmerksamkeit schließlich auf Corey, der die ganze Zeit schweigend in der Ecke gestanden hatte.

„Wer ist das denn?" schoss es neugierig aus Tracy. „Das, ist.. ein Freund" sagte ich, und blickte zu ihm rüber. Ausdruckslos starrte er zurück.

Als das Wort „Freund" fiel, zog Tracy eine ungläubige Grimasse. Ich warf ihr einen unauffälligen „lass das" Blick zu, den sie sofort verstand. Grinsend drehte sie sich weg.

Meine Mom legte mir hastig die Hände auf die Schultern. „Reyna Schatz, wo warst du denn nur die ganze Zeit? Wir haben uns solche Sorgen gemacht.." Unsicher darüber, ob ich ihr die Wahrheit über meinen Aufenthalt verraten sollte, blickte ich hilfesuchend zu Corey. Dieser schüttelte sofort ernst mit dem Kopf. Ich schluckte schwer, und drehte mich wieder zu meiner Mom.

„In Sicherheit" antwortete ich ihr kurz angebunden. Mein Dad und sie stürmten in die Küche, woraufhin ich ihnen langsam folgte. „In Sicherheit? Das reicht mir nicht.. du musst mir alles erzählen. Was ist passiert? Wie geht es dir?" hakte sie erwartungsvoll nach. In der Küche angekommen, blieb ich stehen, und sie sah sie ernst an.

„Mom, ich bin eigentlich nur aus einem Grund hier.." setzte ich an. Neugierig zog sie eine Augenbraue in die Höhe. „Der wäre?" Ich ging auf sie zu, und sah ihr tief in die Augen.

„Ich muss endlich die Wahrheit wissen, Mom. Und zwar die ganze Wahrheit."

Für einige Minuten gab sie mir keine Antwort. Dann tauschte sie einen kurzen Blick mit meinem Dad, und als dieser ihr ermutigend zunickte, seufzte sie schließlich, und lies sich auf einen der Stühle am Küchentisch fallen. „Na schön."

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