Kapitel 28:
Überraschungen
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Als ich plötzlich wieder festen Boden unter den Boden spürte, und den eiskalten Wind, der mir meine roten Haarsträhnen aus dem Gesicht pustete, beruhigte sich mein schnell schlagendes Herz wieder etwas. Überrascht sah ich mich um. Ich stand aufeinmal vor Adrik und Yunas Ferienhaus.
Die Sonne war am aufgehen, und tauchte den Himmel in die wunderschönsten rosa Töne, die ich jemals in meinem Leben gesehen hatte.
Verwundert blinzelte ich ein paar mal, doch an der Kulisse änderte sich nichts. Komisch..
Plötzlich sprang mir ein dunkler Haarschopf in die Augen, der gerade aus dem Gartentor raus stürmte, und auf mich zu gerannt kam. „Reyna!" rief Corey völlig erleichtert, und im nächsten Moment fand ich mich in seinen Armen wieder. Er drückte mich fest an sich, und auch wenn ich im ersten Moment verwundert darüber war, legte ich meine Arme um ihn. „Da bist du ja endlich.. Ich hab mir solche Sorgen gemacht.." wisperte er in mein Ohr. Ich konnte sein schnell schlagendes Herz unter seinen Muskeln spüren, und löste mich langsam von ihm.
„Wieso denn das?" fragte ich überrascht grinsend. Er starrte mir verwirrt in die Augen. „Naja, du warst plötzlich verschwunden, und bist nicht wieder aufgetaucht.." murmelte er. „Ach, sag bloß du hast mich schon nach einer Stunde angefangen zu vermissen?" zog ich ihn auf.
„Eine Stunde? Reyna du warst fast einen Tag lang weg.." Mein Grinsen erlosch auf der Stelle. „Was?" Er nickte ernst und legte mir seine warmen Hände an die Wangen. „Ich dachte wirklich, dir ist etwas schlimmes passiert.." Verwirrt sah ich ihn an. „Das kann nicht sein.." „Sieh doch in den Himmel.. ein neuer Tag ist angebrochen." Ich tat was er sagte, und blickte erneut zur aufgehenden Sonne hinauf.
Hastig kramte ich mein Handy hervor, und starrte aufgeregt auf mein Display herunter.
„7:32 Uhr.." las ich laut vor. „Aber das.. das ist unmöglich.." stammelte ich völlig perplex.
Plötzlich wurde die Haustüre aufgerissen und eine völlig aufgelöste Yuna, gefolgt von Cyrena und Millie kamen nach draußen gestürmt. Sie waren allesamt im Pyjama, wie ich feststellte.
Kein Wunder, um diese Uhrzeit..
„Reyna!" rief Yuna erleichtert, und kam vor mir abrupt zum stehen. „Gott sei dank, es geht dir gut.." murmelte sie. Ihr Wangen waren gerötet von Rennen, und ihre Haare hingen ihr wirr ins Gesicht. „Ist alles okay? Hast du Luna gefunden?" schoss sie drauf los. Ein Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit. „Ja, das habe ich."
Ihre grünen Augen begannen auf der Stelle zu strahlen, und Freudentränen sammelten sich in ihren Augen. „Du musst mir alles erzählen.." stammelte sie. Ich nickte. „Lasst uns nach drinnen gehen, dann bringe ich euch alle auf den neusten Stand.." Sie nickte. „Okay."
•••
Nachdem ich ihnen Lunas Geschichte erzählt hatte, flossen einige Tränen. Selbst Millie die Luna nie persönlich kennengelernt hatte, schloss sich Cyrenas und Yunas Schluchzen an. Auch in Adriks Augen schimmerten Tränen, doch er blinzelte sie davon und streichelte weiter über Yunas Rücken.
Stillschweigend sah ich da, und beobachtete die drei. Corey schwieg ebenfalls.
Es dauerte eine Weile, bis sich Yuna wieder gefangen hatte. „Ich bin so froh dass sie wohlauf ist.." stammelte sie, und schnappte sich bereits das dritte Taschentuch aus der Taschentücherbox die vor ihr auf dem Tisch stand. Ich lächelte. „Ja.."
Adrik lehnte sich neugierig vor. „Was mich nur verwundert, ist das mit der Zeit.. Nach deinem Zeitgefühl warst du höchstens eine Stunde weg, während du in Wirklichkeit mehrere Stunden weg warst.." sagte er nachdenklich. „Das war das erste mal auch schon so gewesen.." meldete sich Corey nun zu Wort. Ich nickte zustimmend, als ich an meinen ersten Sprung ins Niemandsreich dachte. Damals war ich völlig unterkühlt zurück ins Menschenreich teleportiert worden, wo Corey mich dann gefunden hatte.
„Vielleicht läuft die Zeit dort anders.." mutmaßte Cyrena. Yuna nickte. „Das wäre durchaus möglich.." „Ich werde Luna dazu befragen, wenn ich das nächste mal bei ihr bin" sagte ich.
Sie alle nickten.
„Und sie meinte wirklich dass du das Portal erschaffen haben könntest?" fragte Yuna überrascht. Ich nickte. „Das würde erklären wieso wir es nicht finden konnten.." „Und wieso es plötzlich an einer anderen Stelle war.." hing Corey hinterher.
„Aber ich weiß nicht so recht.." murmelte ich. „Was weißt du nicht?" hakte Yuna nach. „Naja, es hat sich nicht so angefühlt als hätte ich es erschaffen.. Viel eher als wäre es plötzlich von alleine aufgetaucht.." Die anderen nickten nachdenklich. Aufeinmal fiel mir wieder ein, was Luna zu mir gesagt hatte. „Luna meinte zu mir, die Fähigkeit Portale zu erschaffen liegt bei euch in der Familie.." Yuna nickte eifrig. „Jared ist ein mächtiger Portalmagier." „Deswegen ist er auch immer so schnell bei uns wenn es essen gibt" scherzte Adrik. Grinsend sah ich in seine blauen Augen. „Ich werde ihn anrufen und bitten herzukommen.." faselte Yuna schnell und griff zu ihrem Handy. Ich nickte.
„Gut, lasst uns erstmal frühstücken. Ich verhungere gleich.." murmelte Adrik und erhob sich. Alle nickten ihm zustimmend zu, und somit war unsere kleine Sitzung beendet. Millie, Cyrena und Yuna stürmten in die Küche, während Adrik Caleb und Judy wecken ging. Corey und ich blieben allein zurück. Er musterte mich ausgiebig und kramte etwas aus seiner Hosentasche hervor.
Es war ein Zettel.
„Hier" sagte er, als er ihn mir vor die Nase legte. „Den soll ich dir von deinen Freunden aus der Menschenwelt übergeben.." Überrascht starrte ich auf das zusammengefaltete Papier. „Sie sind nicht mehr meine Freunde." „Ich weiß.."
Nachdenklich hielt ich inne, als ich daran dachte was geschehen war, bevor ich plötzlich ins Niemandsreich teleportiert wurde. „Wie geht es Tracy?" hakte ich ernst nach. Corey grinste mich breit an. „Wieso fragst du sie das nicht einfach selbst?" Verwirrung machte sich in mir breit.
„Was meinst du?"
Im nächsten Augenblick fiel die Haustüre in einem großen Bogen auf, und niemand anderes als ein amüsiert dreinblickender Jared, und meine freudig strahlende kleine Schwester standen vor uns.
Mir klappte die Kinnlade nach unten.
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stars in the sky | rise
FantasySeit Luna Gallon die übernatürliche Welt der Magie von der Menschenwelt getrennt hat und spurlos verschwunden ist, ist nichts mehr so, wie es einst war. Hexen und Feen werden seither brutal gejagt, gefoltert und getötet. Mitten unter den Menschen l...
