• Kapitel 16 •

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Kapitel 16:
wer bist du?
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Völlig panisch und planlos zugleich, rannte ich durch den dunklen Wald. Ich hatte die Schnapper wohl mittlerweile abgeschüttelt, doch ich traute mich nicht, mich umzudrehen, und nachzusehen.

Also rannte ich einfach weiter.

Als es nach ein paar Minuten still um mich herum wurde, wagte ich es zum ersten Mal, stehen zu bleiben, und mich umzusehen. Von Schnappern war weit und breit keine Spur. Ich atmete erleichtert auf, und nahm meine Hand vorsichtig von meinem nach wie vor blutenden Arm. Es tat höllisch weh, und ich verzog mein Gesicht.

Jared hatte recht.. die Wunden mussten umbedingt behandelt werden, sonst würden sie sich entzünden. Schnell kramte ich mein Handy aus meiner Jackentasche. Ich musste Corey anrufen. Das war meine einzige Hoffnung..

Doch diese erlosch so schnell wie sie gekommen war, als ich bemerkte, dass mein Handy aus war. Der Akku musste leer sein.. Verdammt.

Verzweifelt strich ich mir die Haare aus meinem verschwitzten Gesicht. Was sollte ich jetzt nur machen? Panik kroch in mir hoch, doch ich versuchte mich zusammen zu reißen und ruhig zu bleiben. Als aller erstes musste ich aus diesem Wald heraus.. ich wusste ja nicht mal, in welchem Reich ich mich befand. Ich war einfach drauf los gerannt.

Ich atmete tief durch, und beschloss, einfach weiter gerade aus zu gehen. Und tatsächlich.. nach ein paar weiteren Metern, kam ich auf einen schmalen Pfad. Also fasste ich neuen Mut, und folgte ihm.

Ich folgte ihm so lange, bis meine Wunden aufhörten zu bluten, und die Sonne wieder aufging.

Immerhin wusste ich nun, dass ich im Feenreich gelandet war. Exotische Blumen lächelten mir an allen Ecken entgegen, und Glühwürmchen beleuchteten mir den Weg. Sobald die Sonne aufgegangen war, verschwanden sie.

Die Erschöpfung drohte mich aufzufressen und meine Beine schmerzen höllisch, doch ich blieb nicht stehen. Ich lief einfach immer weiter. Bis ich plötzlich leises Flügel schlagen über mir hörte, gefolgt von einem lauten krähen.

Erschrocken blieb ich stehen und verharrte für einen Moment in meiner Position. Danach hob ich meinen Blick, und starrte in die hohen Baumkronen über mir. Und tatsächlich.. da waren schon wieder die 3 Stalkerraben. Alleine dass sie da waren, war schon gruselig genug, doch die Tatsache, dass sie in einem Kreis über mir flogen, machte alles nur noch schlimmer.

Was zum Teufel war hier los?

Plötzlich konnte ich leise Schritte wahrnehmen, die sich mir langsam näherten. Hastig sprang ich hinter einen Baumstamm, und hielt mir die Hand vor den Mund, die vom Blut meiner Wunden verschont geblieben war. Als dann plötzlich in Sekundenschnelle ein Pfeil an mir vorbei raste, der mich nur knapp verfehlte, gefror mir das Blut in den Adern. Die Schritte kamen immer näher..

„Wer zum Teufel ist da? Komm raus.."

Ertönte plötzlich eine helle, weibliche Stimme. Verunsichert hielt ich mich hinter dem Baum versteckt. Was sollte ich jetzt machen?

„Ich warne dich.." hing die Stimme an. „Mach lieber nichts Dummes, sonst geht der nächste Pfeil in deinen Arsch." Perplex riss ich meine Augen auf, und gab nach wie vor keinen Ton von mir.

stars in the sky | rise Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt