Kapitel 27:
vor 18 Jahren
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„Es begann eigentlich alles mit dem Kampf gegen Torins Zirkel.. Oder sollte ich besser sagen, mit dem Kampf gegen Torins Seele?" murmelte sie. Ich lehnte mich neugierig nach vorne und lauschte ihren Worten. „Naja, ist eigentlich auch egal. Jedenfalls war es uns gelungen, ihn ein zweites Mal zu besiegen. Und diesmal endgültig.. Doch das hatte leider nicht gereicht, um den Krieg zwischen den Menschen und den übernatürlichen Wesen zu beenden." Ich nickte verständnisvoll.
Seufzend wischte sie sich übers Gesicht. „Es lief ein ganzes Jahr lang so gut.. Ich dachte wirklich, es könnte wieder so werden.. Aber als die Menschen, nach Torins Ende immer noch nicht kapitulieren wollten, wurde mir bewusst, dass es keinen Sinn hatte. Sie waren so.. voller Hass.." Sie hielt einen Moment inne. „Und natürlich haben auch die restlichen Zirkel Anhänger sich nicht einfach für den Frieden entschieden. Der Kampf ging weiter.."
„Das ist schrecklich.." stellte ich entsetzt fest. Sie nickte ernst. „Leider ja.. Jedenfalls ist mir in diesen Moment klar geworden, dass ich etwas tun musste. So konnte es auf keinen fall weiter gehen.. Es waren schon zu viele gestorben. Also kam ich auf eine ziemlich verrückte Idee.."
Ein kleines grinsen machte sich auf ihren Lippen breit. „Es gab da dieses Kinderbuch, aus dem mir mein Vater früher immer vorgelesen hatte.."
Überrascht zog ich eine Augenbraue in die Höhe.
„In diesem Buch gab es einen Prinzen mit magischen Fähigkeiten, der seine Kräfte nutzte, um die Menschen, die die Magie mehr als alles andere auf der Welt hassten, aus seinem Reich zu verbannen" erklärte sie mir. Langsam wurde mir klar, worauf das hinauslief. Sie schwieg einen Moment lang und starrte bedrückt auf ihre Teetasse herunter.
„Ich weiß auch nicht wieso.. Aber ich musste plötzlich daran denken. Ich dachte, wenn die Menschen und die übernatürlichen Wesen wieder getrennt voneinander leben würden, würde der Krieg aufhören. Ich hielt es für die einzig richtige Lösung.. Also tat ich etwas, was noch nie jemand zuvor getan hatte." „Was denn?" hakte ich nach.
Sie blickte zu mir auf, und lächelte. „Ich habe alle vier Elemente miteinander vereint. Ich hatte keine Ahnung, was passieren würde, als ich es tat, aber ich habe es als meine letzte Hoffnung gesehen."
Perplex starrte ich sie an. „Und dann?"
„Dann ist alles etwas aus dem Ruder gelaufen, schätzte ich.." murmelte sie. „Die Macht die ich freigesetzt hatte, war zu stark, um sie zu kontrollieren. Innerhalb weniger Sekunden wurde der gesamte Platz in helles Licht getaucht, und ich konnte nichts tun. Ich war völlig machtlos.. Es hatte sich angefühlt, als ob die Energie sich verselbstständigt hatte. Ich hatte nicht länger die Kontrolle über sie. Sie war zu.. stark. Zu mächtig. Selbst für mich.. Und naja.."
Sie seufzte angestrengt. „Anstatt nur die Menschen zu verbannen, wie es mein ursprünglicher Plan gewesen war, hatte sie plötzlich alle Arten der übernatürlichen Wesen verbannt und separiert. Sie hat die Welt in Reiche unterteilt, und alles für immer verändert.." murmelte sie bedrückt.
Danach herrschte eine lange Schweigepause.
„Und Du? Was ist mit dir passiert?" beschloss ich nach zwei Minuten, sie zu brechen. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich wurde in ein extra Reich verbannt, aus dem es kein Entkommen gibt." Sie lächelte traurig. „Ich schätzte dass sind wohl die Konsequenzen die man tragen muss, wenn man einfach die energetischen Gesetze missachtet und auf eigene Faust zu viel Macht freisetzt.."
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stars in the sky | rise
FantasySeit Luna Gallon die übernatürliche Welt der Magie von der Menschenwelt getrennt hat und spurlos verschwunden ist, ist nichts mehr so, wie es einst war. Hexen und Feen werden seither brutal gejagt, gefoltert und getötet. Mitten unter den Menschen l...
