Kapitel 31:
Der Vorhang fällt
_______________________________Entgeistert sah ich ihn an. „Du meinst.. eine Hexe arbeitet mit ihnen zusammen?" Er nickte ernst. „Sieht ganz danach aus."
Nervös lief ich in der kleinen Zelle auf und ab. Das machte die ganze Sache noch komplexer, als zuvor. „Was machen wir jetzt?" Er seufzte und setzte sich wieder auf den Boden. „Wir warten." „Auf was?"
„Das sie uns aus der Zelle holen." Ich seufzte. „Da können wir noch lange warten." Er zuckte mit den Schultern. „Mag sein, aber solange wir hier drinnen sitzen, können wir nichts machen."
Frustriert starrte ich das merkwürdige Symbol an. „Sieht aus wie eine Rune.." murmelte ich. Corey nickte. „Es ist auch eine."
Schweigen entstand zwischen uns.
„Wie geht es deiner Schulter?" fragte er nach einer Weile. „Es tut ziemlich weh, aber es hat dank dem Verband aufgehört zu bluten." Er nickte. „Das ist gut." Still betrachtete ich ihn. Er sah ziemlich müde aus. „Wie geht es dir sonst?" hakte er zögernd nach. „Ziemlich beschissen. Aber hey, das bin ich schon gewöhnt." erwiderte ich seufzend.
Ich lies die letzten Stunden erneut in meinem Kopf revue passieren, und dachte an all das, was Mom wir erzählt hatte. Ich lehnte mich an die Wand, und strich mir die Haare aus dem Gesicht, während ich intensiv nachdachte.
„Sie meinte, eine Frau wäre gekommen und hätte sie gewarnt.." setzte ich leise an. Corey hob seinen Kopf, und sah mich erwartungsvoll an. „Das muss meine leibliche Mutter gewesen sein.." stammelte ich, und sah zu ihm. „Oder?" hing ich verunsichert hinterher. Er nickte. „Möglich wäre es."
„Sie muss es gewesen sein." flüsterte ich. Hoffnung flammte in mir auf. „Hast du eine Ahnung, wer die Leute in den Umhängen gewesen sein könnten, von denen sie erzählt hat?" Er zog überrascht eine Augenbraue in die Höhe. „Woher soll ich das denn wissen?" Ich zuckte mit meiner unverwundeten Schulter. „Du bist doch so schlau.. ich bin mit der Geschichte des übernatürlichen Reiches noch nicht so ganz vertraut, doch dass muss sich in der Zeit der Teilung abgespielt haben.. oder kurz davor. Meinen wahren Geburtstag kenne ich ja leider nicht.."
Ich schwieg einen Moment.
„Jedenfalls soll es doch zu dieser Zeit einige Zirkel gegeben haben.." Corey nickte, und blickte zu Boden. „Das ist richtig." „Ob meine Eltern vielleicht einem angehört haben?" „Der einzige Zirkel, der zu der Zeit richtig viele Anhänger hatte, war Torins Zirkel. Nach der Teilung der Reiche jedoch, ist er zerfallen. Die meisten wurden getötet, festgenommen und der Rest ist wohl einfach verschwunden." erzählte er.
Neugierig sah ich zum ihm rüber. „Waren das nicht die, die so viele Menschen getötet haben?"
Er nickte langsam. „Genau, allerdings haben sie nicht nur Menschen getötet. Sie haben alles getötet. Hexen, Feen, und Menschen." Verwirrt sah ich ihn an. Ich war mir sicher, dass Mr.Wood dieses Detail nicht in seinem Unterricht erwähnt hatte.
Das wäre mir in Erinnerung geblieben.
Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf. „Nein. Nein, dann muss es ein anderer gewesen sein.."
Oder vielleicht auch nicht?
Was, wenn meine Eltern tatsächlich Teil eines ermordenden Zirkels gewesen waren?
Corey gab mir darauf keine Antwort, und es herrschte erneut Stille zwischen uns.
Bis mir plötzlich noch ein anderes Detail in den Kopf sprang. Eines, welchem ich mir bisher noch gar nicht so bewusst gewesen war.. „Sag mal.." setzte ich ernst an, und ging einen Schritt auf ihn zu.
Als ich vor ihm stand, hob er seinen Kopf, und sah erwartungsvoll zu mir hoch. „Ja?"
„Woher zum Teufel hast du eigentlich gewusst, das da was faul war?" Er sah mich ausdruckslos an. „Ich weiß nicht, was du meinst." „Als wir mit meiner Mom gesprochen haben.. es wirkte fast, als wusstest du schon vorher Bescheid, dass sie die Polizei gerufen hat." sagte ich ernst. Er zuckte mit den Schultern. „Bauchgefühl." „Und davor.. als wir vor der Tür standen.. da sagtest du „Keinen Grund, so nervös zu sein.".." fuhr ich fort. „Ich habe dir gegenüber nie geäußert, dass ich nervös war.."
Ich suchte seinen Blick nach einer Reaktion ab, doch fand keine. Er hielt seine Rolle gut aufrecht. Ich hatte von Anfang an ein merkwürdiges Gefühl bei ihm gehabt. Ich wusste, dass mit ihm etwas nicht stimmte.. dass er ein Geheimnis hatte.
Er gab mir darauf keine Antwort, also machte ich weiter. „Corey.. an dir ist etwas faul. Du verheimlichst etwas..." Augenrollend erhob er sich, und lief durch die Zelle. „Hör auf damit." raunte er mürrisch. Er gab vor, wütend zu sein, doch das war nur Fassade. Ich durchschaute ihn.
Er war nervös. Sogar sehr.
Ich trat einen großen Schritt auf ihn zu. „Du konntest nicht wissen, wie ich mich fühle.. oder was meine Mom geplant hat.. das ist unmöglich.." Plötzlich kam mir etwas in den Kopf. Ein Gedanke. Ein Gedanke, der das ganze doch möglich machte.. Mir lief ein Schauer über den Rücken.
„Außer.." setzte ich an, und blieb vor ihm stehen. Bevor er überhaupt reagieren konnte, packte ich schnell seinen Arm, und zog den Ärmel seines Kapuzenpullovers nach oben.
Und das, was dort zum Vorschein kam, lies mir das Blut in den Adern gefrieren.
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stars in the sky | rise
FantasyDie übernatürliche Welt der Magie, wurde vor vielen Jahren von der Menschenwelt getrennt. Hexen und Feen werden seitdem brutal gejagt, gefoltert und getötet. Mitten drin lebt Reyna, deren Leben perfekt zu sein scheint. Sie hat den besten Freund und...