Part III

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Kapitel 1:
sie ist noch am Leben
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Ich konnte dabei zusehen, wir ihr in Sekundenschnelle alle Gesichtszüge entglitten. Corey starrte mich ebenfalls völlig entgeistert an.

Es dauerte eine Weile, bis sich Judith wieder gefangen hatte. Sie kam mit schnellen Schritten auf mich zu. „Du hast.. was?!" schoss es ungläubig aus ihr. Ich nickte schwer schluckend.

„Du hast richtig gehört." Judith starrte mich völlig perplex an, und öffnete ihren Mund. „Du hast sie.. wie.. Ich meine wo und wann?" Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus.

„Nun.. ich denke, dazu sollten wir uns besser setzten.
" meldete sich Corey nun zu Wort, der wohl meine Gefühle gelesen haben musste. Ich nickte zustimmend. „Das wäre besser."

Keine 2 Minuten später, nachdem Judith Caleb ins Bett gebracht hatte, saßen wir zu dritt an dem kleinen Esstisch in der Küche.

Seufzend räusperte ich mich. „Es geschah an dem Tag, an dem Corey und ich einen Hexer aus der Menschenwelt gerettet haben, und vor Schnappern geflüchtet sind.." setzte ich an. Judith und Corey hörten mir aufmerksam und erwartungsvoll zu. „Ich bin einfach nur weggerannt, als es dann plötzlich passiert ist.." Mit gemischten Gefühlen dachte ich an den Tag zurück. „Ich muss in eine Art Portal geraten sein, denn da war plötzlich überall um mich herum Schnee.."

„Schnee?" hakte Judith verwirrt nach. Ich blickte in ihre blauen Augen und nickte. „Ja. Ich befand mich plötzlich mutterseelenallein in einer Schneelandschaft.. Da war weit und breit nichts. Erst, als ich eine Weile umher gelaufen bin, bin ich auf eine Holzhütte gestoßen" erzählte ich weiter, und umklammerte dabei die kalte Wasserflasche in meiner Hand fest.

„Ich wollte gerade an die Tür klopfen, als plötzlich eine Frau hinter mir aufgetaucht ist."

„Luna.." stammelte Judith gefesselt. Ich nickte. „Ja. Sie sah nur viel älter aus als auf dem Bild hier.." sagte ich, und starrte auf das Bild welches vor uns auf dem Tisch lag. Corey nickte. „Es ist ja auch schon wieder fast 18 Jahre her, seitdem sie verschwunden ist.." murmelte er. Ich nickte nachdenklich.

„Sie ist also noch am Leben.." schoss es aus Judith erleichtert. Ich nickte. „Ja." „Aber wo zum Teufel ist dieser Ort?" hakte sie nach. Ich seufzte, und senkte den Blick. „Das weiß ich eben nicht.. bevor ich sie irgendwas fragen konnte, bin ich erneut auf ein Portal oder sowas gestoßen, und wurde wieder zurück teleportiert" erklärte ich ihr.

„Verdammt.." faselte sie. Ich nickte.

Nachdenkliches schweigen breitete sich am Tisch aus, und so langsam spürte ich, wie die Erschöpfung meinen Körper komplett übernahm, und wie meine Schulter wieder zu schmerzen begann.

Seufzend erhob ich mich. „Wo ist hier das Badezimmer?" fragte ich Judith. „Die Treppe hoch links." Ich nickte. „Danke."

•••

Vorsichtig zog ich mir Corey's Pullover und Millie's Shirt über den Kopf, sodass ich nur noch im BH vor dem Spiegel stand. Langsam machte ich mich daran, den Verband von meiner Schulter zu wickeln, und verzog dabei mein Gesicht vor Schmerzen.

Ich hatte mich heute zu starker Belastung ausgesetzt. Trotz allem, sah die Wunde zum Glück gut aus. Sie hatte weder geblutet, noch war sie entzündet. Hastig durchsuchte ich die Schränke nach Verbandszeug und wurde schnell fündig.

Erleichtert schnappte ich mir einen frischen Verband, und versuchte verzweifelt, meine Schulter zu verbinden. Das klappte nur leider nicht so gut, da mir die Schmerzen im Weg standen.

„Soll ich dir helfen?"

Ich starrte in den Spiegel, und erblickte Corey hinter mir, der mit verschränkten Armen im Türrahmen stand. Ich seufzte, und nickte. „Ja.."

Er kam auf mich zu, und ich drehte mich zu ihm. Zu spät wurde mir bewusst, dass ich lediglich einen BH trug, und Röte stieg mir ins Gesicht. Schnell schnappte ich mir seinen Pullover, und drückte ihn an meinen Oberkörper. Corey räusperte sich, und trat schließlich langsam an mich heran.

Nach wie vor errötet, blickte ich in seine Augen. Sein Blick war jedoch fest auf meine Wunde gerichtet. Er streckte seine Finger aus, und strich mir vorsichtig die Haare hinter die Ohren, damit sie ihn beim verbinden nicht behinderten.

Seine Berührung löste Gänsehaut auf meinen Armen aus, und mein Herz schlug schneller. Ich hielt den Atem an, als er behutsam begann, meine Schulter in den Verband zu wickeln. Da war erneut diese Spannung zwischen uns.. Diese Spannung, der ich am liebsten nachgeben würde.

Er löste Schmetterlinge in meinem Bauch aus, und er wusste es. Ich wusste, dass es wusste. Er konnte meine Gefühle lesen. Ich konnte zwar seine nicht lesen, doch das brauchte ich auch gar nicht.

Ich konnte es ihm vom Gesicht ablesen.

Die Art, wie sich seine Pupillen weiteten, wenn er mich ansah, oder wie sich sein Atem beschleunigte, wenn er mir nah war. Er fühlte sich von mir genauso angezogen, wie ich mich von ihm. Als er fertig war, schaute er mir tief in die Augen, und nahm eine meiner roten Haarsträhnen in die Hand. Er drehte sie in seinen Fingern hin und her, und ich hatte das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können.

Er berührte nur meine Haare, und das lies mich schon erschaudern. Nach einer Minute lies er die Haarsträhne wieder los. „Du solltest schlafen gehen" wisperte er ernst, und trat einen Schritt von mir weg. Ich brauchte einen Moment, um mich wieder zu fangen, und zu nicken. „Ja."

Mit dem Pullover nach wie vor an meine Brust gedrückt, ging ich an ihm vorbei. Corey Jarozsek war wie ein Spiel mit dem Feuer.. Entweder, man konnte widerstehen es zu berühren, oder man verbrannte sich seine Finger daran.

Alles in mir wollte nachgeben, und ihn berühren. Doch da war nach wie vor ein gebrochener und verletzter Teil in mir, der Angst hatte.

Angst davor, erneut verletzt zu werden.

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Ahh Leute.. Jetzt ist es so weit..

Wir sind beim letzten Part angekommen.. der letzte Part des letzten Buches der stars in the sky Trilogie. Crazy, wie schnell die Zeit vergeht..

An dieser Stelle wollte ich mich auch nochmal ganz herzlich für den ganzen Support bedanken <3 Ihr gebt mir mit euren Votes und Kommentaren jedesmal aufs neue Motivation, weiter zu schreiben. Fühlt euch fett gedrückt, und bis zum nächsten Kapitel ihr Lieben <3

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