• Kapitel 26 •

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Kapitel 26:
Ich hasse dich
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Meine Beine zitterten vor Anspannung, doch ich blieb nicht stehen. Ich gab alles. Ich rannte und rannte und rannte.. und sah nicht zurück. Keine Ahnung, ob er sich die Mühe machte, mir zu folgen, oder nicht. Doch ich wollte es gar nicht erst herausfinden.

Aber als dann kurze Zeit später plötzlich der Boden vor meinen Füßen aufriss, wurde mir klar, dass er sich gar nicht die Mühe machen musste, mir zu folgen. Er bekam mich auch so.

Denn er hatte trainierte Kräfte, und ich nicht.
Kurz gesagt: er spielte unfair. Ziemlich unfair.

„Fuck!" entfuhr es mir, als ich gerade so noch zum stehen kam, bevor mich der aufgespaltene Boden in die Tiefe riss. „Ich hasse dich!" brüllte ich ihm wütend entgegen, während ich den Weg einschlug, der noch nicht eingerissen war. „Das beruht auf Gegenseitigkeit meine Liebe." rief er zurück.

Meine Liebe.. Dass ich nicht lachte.

„Lass mich einfach in Ruhe du Psychopath!" Daraufhin lachte er nur amüsiert.

Ich rannte weiter kreuz und quer über das Feld. Doch es dauerte nicht lange, da nahm er mir auch meinen letzten Fluchtweg. Er lies den Boden vor mir explodieren. Geschockt duckte ich mich unter den fliegenden Brocken weg, während Rauch in die Luft stieg. Ich hustete und wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum.

Meine roten Haarsträhnen klebten an meiner verschwitzten Stirn, und ich konnte für einen Moment nichts um mich herum erkennen.

Verdammter Mist..

Der war völlig durch geknallt. Als sich der Rauch etwas gelegt hatte, und meine Sicht endlich wieder klarer wurde, wurde mir bewusst, dass ich verloren hatte. Denn er stand direkt vor mir.

Ich wollte einen Schritt zurück weichen, doch als meine Füße den steilen Abgrund des Loches ertasteten, sprang ich hastig wieder nach vorne.

Mein Atem ging schnell, doch überrascht stellte ich fest, dass Melvin ebenfalls ziemlich aus der Puste war. Es musste ihn eine Menge Energie gekostet haben, den Boden zu kontrollieren und mich einzugrenzen. „So, hier ist Endstelle." zischte er wütend, während ich mich verzweifelt nach einem Ausweg umsah, den es natürlich nicht gab.

Plötzlich begann er irgendwas vor sich her zu murmeln, und ich spürte, wie mein Körper immer schwächer würde. Es schien, als würde mir all meine Energie ausgesaugt werden.

Was war das nur?

Mein Blick richtete sich auf Melvin.
Er musste die Ursache dafür sein..

Mehr Kraft um darüber nachdenken zu können hatte ich nicht, denn in der nächsten Sekunde wurde es tief schwarz um mich herum.

Ich verlor das Bewusstsein.

***

Als ich erwachte, befand ich mich in einem hellen Raum, der mir unbekannt war. Weiße Raufasertapete schmückte die Wände, und die beige farbenen Vorhänge der Fenster waren dicht zugezogen. Es roch nach Lavendel. Und anderen Kräutern, die mir irgendwie bekannt vorkamen.

Ich hörte ein leises Summen, welches aus der hintersten Ecke des großen Raumes zu kommen schien. Verwirrt hob ich meinen Kopf an. Sobald ich das tat, wurde mir seltsam schwindelig. Ich richtete mich komplett auf, und legte meine Hände an meinen Kopf. Als ich mich umsah, erahnte ich schließlich, wo ich hier wohl gelandet war.

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