• Kapitel 14 •

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Kapitel 14:
Spitze Dornen
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Ungläubig sah ich ihn an. „Was?" war alles, was ich hervor brachte. Er seufzte. „Das würdest du eh nicht verstehen.. lass uns einfach schnell von hier verschwinden." Und ohne dass ich etwas erwidern konnte, zog er mich voran.

Ich hasste es, dass er mich wie ein kleines dummes Kind behandelte. Wütend blickte ich zu ihm hoch, doch er würdigte mich keines Blickes mehr.

Ich schwieg, und konzentrierte mich auf die wunderschöne Natur um uns herum. Es wirkte so, als würde die Sonne hier niemals aufhören zu scheinen.. als wäre das Leben hier besser.

Wir liefen bestimmt eine gute Stunde schweigend nebeneinander her, als wir plötzlich an eine Weggabelung kamen. Wir bogen nach rechts ab, und meine Neugier überkam mich schließlich.

„Das heißt also.. hier leben Feen?" hakte ich nach.
Melvin nickte. „Und was ist mit den Hexen?"
„Die leben im Hexenreich."

Verwirrt zog ich eine Augenbraue in die Höhe.
„Sie leben in einem extra Reich?" Er nickte.
„Wieso ist das nicht zusammen?" wollte ich wissen.
„Das ist kompliziert.."

Wow. Tolle Antwort.

„Aha." seufzte ich. „Wir gehen also ins Hexenreich?" fuhr ich mit meinen Fragen fort. Mir war klar, dass er darauf keine Lust hatte, doch das war mir egal. Immerhin war er der einzige, der grade Antworten auf meine Fragen zu haben schien.

Er schüttelte stumm mit dem Kopf, und ich blieb wie angewurzelt stehen. „Was? Wohin dann?"

„Ins Zwischenreich." „Und wer lebt da? Vampire? Werwölfe? Gestaltwandler? Zombies?" brachte ich halb ernst, halb belustigt hervor. Er warf mir einen bösen Blick zu. „Sei nicht albern.. jeder weiß, dass diese Wesen nicht existieren."

Nun war ich aber wirklich baff.
Es gab also nur Hexen und Feen?

Ziemlich diskriminierend..

Ich starrte ihn erwartungsvoll an, und hoffte auf eine Antwort. Als er meinen Blick sah, seufzte er erschöpft. „Im Zwischenreich leben einige Hexen und Feen zusammen.." „Also leben sie doch zusammen?" hakte ich verwirrt nach.

Er schüttelte mit dem Kopf. „Nein.. naja.. nicht so wirklich. Ist kompliziert." „Hä? Was ist denn daran kompliziert?" fragte ich belustigt. Daraufhin wurde er wieder wütend. „Du stellst zu viele Fragen. Komm einfach, du wirst es dann selbst sehen."

Und schon bewegten wir uns wieder vorwärts.
Ich lies ihn vor gehen, und sah mich neugierig am Wegesrand um. Wunderschöne Rosen in allen möglichen Farben lächelten mir entgegen.

Ein kleiner, weißer Molch krabbelte in aller Seelenruhe über einen Stein, während ein hellroter Schmetterling Kreise um meinen Kopf zog.
Fasziniert betrachtete ich das Spiel der Natur eine Weile, bis mich die Rosen wieder in ihren Bann zogen. Ich streckte meine Hand nach einem violetten Exemplar aus, welches mich besonders ansprach, und legte meine Finger um den schmalen Stängel, der zu meiner Überraschung, keinerlei Dornen vorwies.

Doch bereits in der nächsten Sekunde, spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Handfläche.

„Autsch."

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