• Kapitel 36 •

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Kapitel 36:
Raus damit
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Der erste Schlag ging in mein Gesicht. Ich biss mir auf die Lippe, und versuchte den pochenden Schmerz in meiner Wange zu ignorieren.

Hasserfüllt legte ich meinen Blick wieder auf das Arschloch, dass vor mir saß. Zufrieden verschränkte er seine Finger ineinander, und grinste mich an.
„Also.. bekomme ich nun eine Antwort?"

Ich schluckte schwer, und überlegte einige Minuten. Bis ich schließlich seufzend nickte. Immerhin war ich bereits stark verletzt. „Ja, dessen bin ich mir bewusst." zischte ich ihm entgegen.

Lächelnd lehnte er sich zurück. „Sehr schön. So lässt es arbeiten.." murmelte er, und notierte sich etwas auf einem Zettel. Angespannt hielt ich die Luft an.

„Kommen wir also zur nächsten Frage.." räusperte er sich. „Wie bist du aus der Zelle entkommen, als man dich das erste mal eingesperrt hat?"

Ich grinste ihm schief entgegen. „Ich habe mich befreit." Er schüttelte den Kopf. „Das glaube ich dir nicht. Ich glaube, jemand hat dich befreit." sagte er mit hochgezogener Augenbraue.

Darauf erwiderte ich nichts.

Er seufzte, und legte den Stift aus seiner Hand. „Die harte Art greift übrigens auch bei lügen." Ehe ich mich versehen konnte, traf mich der nächste Schlag.

Ich keuchte leise auf.

„Also sag schon.. wer war es, der dich rausgeholt hat? Dein kleiner Freund da draußen?" hakte der Polizist grinsend nach. Atemlos nickte ich.

Er klatschte in die Hände. „Wusste ich es doch. Wo habt ihr euch in der Zwischenzeit versteckt?"

Perplex erstarrte ich.
Was sollte ich ihm darauf nur antworten?

„Wir wissen bereits, dass ihr euch in einer Art „Extrareich" aufhaltet, doch wo genau ist denn der Eingang, zu diesem „Reich"?" hakte er weiter nach. Ich schluckte schwer, und starrte ihn nachdenklich an. Dann reckte ich mein Kinn in die Höhe, und beschloss, ihm etwas vorzuspielen.

„Ich hab keine Ahnung von einem Extrareich. Wir sind von einem leeren Haus zum nächsten gezogen, und haben uns dort versteckt." log ich.

Der nächste Schlag folgte. Diesmal von meinen Verhörer. „Lügnerin." zischte er.

Plötzlich packte mich der Polizist neben mir an der Schulter, und zog mich auf die Beine. Dabei drückte er seine Finger in meine Wunde, und ich schrie vor Schmerzen auf. Ich spürte, wie sie wieder aufriss, und warmes Blut aus ihr lief.

„Scheiße." zischte ich schmerzverzogen.

Der Polizist packte mich am Hals, würgte mich, und drückte mich gegen die Wand. Es fühlte sich an, als würde er jeden Moment meine Luftröhre zerquetschen, und ich versuchte ihn mit aller macht von mir wegzudrücken, indem ich meine Hände gegen seine Brust drückte.

Natürlich brachte das nichts.

„Raus damit." raunte er mir wütend zu. „Wo ist dieses beschissene Reich?!"

Ich schüttelte hastig mit dem Kopf. „Ich.. weiß.. es.. nicht." faselte ich atemlos. „Das reicht. Lass sie los." wies der andere Polizist ihm an. Er nickte, und lies mich sofort los. Hustend und röchelnd ging ich zu Boden. „Bring sie zurück in die Zelle. Wir nehmen uns später den Typen vor."

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