Part II

81 10 3
                                    

Kapitel 1:
Rätsel
_____________________________

Mit voller Wucht wurde ich gegen einen Baum geschleudert, und Schmerzen zogen daraufhin durch meinen Kopf. Mein Knie schlugen hart auf dem Boden auf, und während ich spürte, wie sie aufrissen, hielt ich scharf die Luft an.

Zitternd und schwer keuchend versuchte ich mich aufzurichten, doch schaffte es nicht. Meine Beine waren starr von der eisigen Kälte, und ich spürte meine Füße nicht mehr. Ich schaffte es gerade so, mich zur Seite zu drehen, und mich auf den Boden zu setzten, der wie ich feststellte, nicht länger mit Schnee bedeckt war. Auch die Temperaturen waren um einiges angenehmer, woraufhin ich erleichtert ausatmete. Wo auch immer ich gerade gewesen war, ich befand mich nun definitiv nicht mehr dort.

Ich lehnte meinen Kopf an den Baumstamm, und atmete tief durch. Als ich in den Himmel blickte, bemerkte ich mit erschrecken, dass die Sonne über mir am aufgehen war. Was zum Teufel?

Ich war doch maximal für 40 Minuten weg gewesen.. Wie konnte das möglich sein? Suchend sah ich mich um. Ich war wieder im Wald gelandet.

In der Menschenwelt.

Vorsichtig versuchte ich aufzustehen, doch schaffte es nicht, und klappte wieder zur Seite. Ich spürte wie mir eine heiße Flüssigkeit übers Gesicht lief. Mit zitternden Händen lies ich meine Finger hindurch gleiten. Es war Blut. Ich musste mir eine Platzwunde zugezogen haben. Scheiße.

„Reyna?"

Ich zuckte zusammen, und hob meinen Kopf in die Richtung, aus der mein Name erklang.

„Oh mein Gott.." murmelte Corey, und stürmte in Sekundenschnelle zu mir. Ich traute meinen Augen kaum. „Corey?" wisperte ich verwirrt.

Er lies sich vor mir auf dem Boden nieder, und fasste mich an den Armen. „Verdammt, du bist eiskalt.. was ist passiert? Wo warst du?" fragte er, und ich meinte mir dabei einzubilden, einen Anflug von Sorge in seinen braunen Augen zu sehen, die mittlerweile auch wieder seine eigenen waren.

„Wo ist Leo?" ignorierte ich seine Frage. Er zog überrascht eine Augenbraue in die Höhe. „Ihm geht es gut.. er ist in der Akademie." Mir entwichen alle Gesichtszüge. „In der Akademie? Wie ist er so schnell.. „Ich habe ihn nachdem du verschwunden warst dort abgesetzt, und bin zurück gekommen, um nach dir zu suchen. Du warst mehrere Stunden verschwunden.." klärte er mich mit ruhiger Stimme auf. „Was? Das ist unmöglich.." antwortete ich ungläubig, während meine Zähne aufeinander klapperten. Corey sah mich ernst an.

„Verdammt, du bist unterkühlt.." stellte er fest, nachdem er mir vorsichtig seine Hand auf die Stirn gelegt hatte. „Und verletzt.. was zum Teufel ist passiert?" Ich schüttelte mit dem Kopf, während mir Tränen in die Augen stiegen.

„Ich.. ich weiß es nicht.. ich.." stotterte ich.

Er sah mir besorgt in die Augen, zog seine Jacke aus, und legte sie mir behutsam über meine nackten Schultern. Perplex sah ich ihn an. „Danke.." flüsterte ich, und zog sie enger um mich. Er nickte mir nur stumm zu. „Kannst du laufen? Wir müssen dich schleunigst in die Akademie bringen.."

Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich spüre meine Beine nicht." gab ich etwas panisch zu. Er zog ein ernstes Gesicht. „Verdammt.." murmelte er.

Ich nickte. Er sah mich einen Moment lang nachdenklich an, und schien mit sich selbst zu kämpfen. Bis er sich schließlich räuspernd seufzte. „Ich habe eine Idee.." Neugierig sah ich ihn an. „Die wäre?" „Steig auf meinen Rücken." wies er mir an, und hockte sich vor mich.

stars in the sky | rise Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt