Kapitel 7:
Vögel im Käfig
_____________________________Gute 5 Minuten später, riss ich geschockt meine Augen auf. „Was ist das?" entfuhr es mir leise, als ich auf die flimmernde Masse starrte, die sich über die Mauern des Akademiegeländes zog.
„Das Reyna.." setzte Corey ernst an. „Ist ein energetischer Schutzschild. Er soll uns vor den Schnappern schützen.." Verwundert sah ich ihn an. „Aber das ist doch gut?" Er nickte. „Klar ist es das. Nur hat er eben den praktischen Beigeschmack dass man ihn nicht einfach so passieren kann. Von außen kommt keiner durch ihn hindurch, und von innen genauso wenig."
Ich schluckte schwer. „Das heißt also wir sitzen hier fest." Er nickte und blickte auf den Boden. „Richtig." Frustriert kickte er einen Kieselstein zur Seite.
„Aber wie kommen wir dann zu Yuna?" hakte ich verunsichert nach. „Da werden wir uns etwas überlegen müssen. Ich bin sicher der Schild hat irgendwo eine Schwachstelle, die wir uns zu Nutze machen können." Ich seufzte erschöpft, und nickte. Plötzlich kam mir noch eine andere Idee.
„Und wenn dein Vater uns nochmal einen Auftrag außerhalb aufbindet?" Er seufzte. „Das wäre wohl am leichtesten, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er das nun nicht mehr machen wird."
Ich legte den Kopf schief. „Weil er keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen will?" Er nickte, und verstaute die Hände in den Taschen seiner dunklen Jeans. „Verdammt.." fluchte ich.
„Ich werde Yuna fürs erste kontaktieren.. wir werden schon eine Möglichkeit finden." sagte er.
Ich nickte.
Plötzlich konnte ich in der Ferne 2 Männer ausmachen, die über den Rasen auf uns zu kamen. Sie gehörten zu den neuen Wachen, die nun überall auf dem Gelände ihre Runden zogen.
Corey erblickte sie ebenfalls.
Ein ungutes Gefühl überkam mich. „Sie halten uns für verdächtig.." sagte Corey, und verengte seine Augen zu Schlitzen. „Sie misstrauen uns." hing er leise an. Er hatte ihre Gefühle gelesen.
Kurz bevor sie uns erreicht hatten, drehte ich mich zu Corey, und sah ihn eindringlich an. „Nimm meine Hände." raunte ich ihm zu. Einen Augenblick lang sah er mich völlig verwirrt an. „Was?" „Mach schon." zischte ich ernst. Nun schien er meinen Plan endlich zu kapieren, und er nahm meine Hände in seine.
Unsere Finger verschränkten sich ineinander, und ich lehnte mich weit zu ihm vor.
Das hier ist nur gespielt..
Das ist nicht echt.
Unser Kuss war ein Fehler gewesen..Ich zögerte nicht länger, und drückte meine Lippen auf seine. Sobald ich sie auf meinen spürte, begann mein Bauch zu kribbeln, und mein Herzschlag beschleunigte sich.
Das ist nur gespielt..
Es bedeutet nichts.
Rein gar nichts.Doch als Corey den Kuss verstärkte, fiel es mir schwer, das zu glauben. Ich konnte nicht mehr klar denken. Die Idee dazu, dass das hier nur Show war, rückte immer mehr in den Hintergrund.
Ich presste meinen Körper enger an seinen, und sog die Wärme, die von ihm ausging, in mir auf. Seine Finger lösten sich aus meinem, und plötzlich legte er seine Hände an meine Taille. Ich erschauderte unter seiner Berührung. Und da war es wieder..
Dieses Verlangen danach, ihm alles zu geben.
Nach weiteren 10 Sekunden löste er sich langsam von mir. Benommen öffnete ich meine Augen. Sein Blick lag auf den 2 Männern, die sich wieder von uns entfernten.
„Können die das nicht auf ihren Zimmern machen?" hörte ich einen von ihnen murmeln.
Corey hielt mich nach wie vor fest. Ich atmete schwer, und nahm meinen Blick nicht von seinem Oberkörper. Als sie um die Ecke abgebogen waren, löste Corey seine Hände schließlich von meiner Taille. Keuchend blickte ich zu ihm hoch.
Anfangs mied er meinen Blickkontakt, doch nun gab er nach. Seine braunen Augen starrten direkt in meine, und sein Atem war ebenfalls beschleunigt. Niemand von uns sagte etwas.
Wir standen einfach nur voreinander, und sahen uns schweigend an. Bis er sich schließlich räusperte. „Ich sollte gehen, und Yuna anrufen." stammelte er, und ging schließlich davon.
Ich nickte. „Mach das." wisperte ich ihm hinterher.
•••
Am nächsten Morgen wurde ich von einer aufgebrachten Stormy unsanft aus dem Schlaf gerissen. „Hey, aufwachen, na los!" rief sie, und rüttelte an mir herum. „Lass mich.." murmelte ich schläfrig, und drehte mich auf die andere Seite.
„Ich lasse dich erst in Ruhe, wenn du mir sagst, was das hier ist." sagte sie selbstsicher, und hielt mir ihr Handy vors Gesicht. Unmotiviert öffnete ich meine Augen, und starrte auf ihr Display, welches für meinen Geschmack viel zu hell war.
Ich kniff angestrengt meine Augen zusammen, nur um sie im nächsten Moment geschockt aufzureißen. Perplex fuhr ich hoch, und riss ihr das Handy aus der Hand. Mit einem Grinsen im Gesicht sah sie mich an, und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Da scheinst du uns ja gestern einiges vergessen haben, zu erzählen, junges Fräulein." fuhr sie vorwurfsvoll fort. Nach wie vor völlig perplex, starrte ich auf das Foto, auf dem Corey und ich uns küssten. Jemand hatte es aus dem Fenster eines Ganges fotografiert. Von der Entfernung und Höhe her, würde ich auf die zweite Etage tippen.
„Wo hast du das her?"
Mit einem Schlag war ich blitzwach.Grinsend nahm sie ihr Handy wieder an sich. „Das geht gerade durch die ganze Akademie.." säuselte sie. Ich stöhnte, und lies mich wieder nach hinten in mein Kissen fallen. „Ganz toll.."
Mit einem Schwung schmiss sie sich neben mich aufs Bett. „Bist du nun endlich gütig, und klärst mich auf? Ich will nicht länger ungeduldig sein müssen." grinste sie, und kniff mich in den Arm.
Ich seufzte, und starrte ihr in die Augen. Heute trug sie statt einem weißen Eyeliner, einen pinken, der ihre grünen Augen zum strahlen brachte.
„Was läuft da zwischen dir und mini Jarozsek?" neckte sie mich schmunzelnd. „Gar nichts." schoss es aus mir. Sie hielt mir erneut das Foto vors Gesicht. „Das sieht mir aber nicht, wie „gar nichts" aus.." „Ich.. ich hatte nur einen schwachen Moment. Das ist alles." beteuerte ich. Immerhin konnte ich ihr schlecht die Wahrheit sagen..
„Das ist nur halb wahr." zwinkerte Stormy. Überrascht zog ich eine Augenbraue in die Höhe. „Was.. was meinst du damit?" stammelte ich.
Sie lachte, und boxte mir leicht in die Seite.
„Ach komm schon Reyna.. ich weiß es."Geschockt richtete ich meinen Oberkörper auf. „Du weißt was?" entfuhr es mir leicht panisch.
„Na euer kleines Geheimnis.." zwinkerte sie.
Mir entglitten alle Gesichtszüge.
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stars in the sky | rise
FantasyDie übernatürliche Welt der Magie, wurde vor vielen Jahren von der Menschenwelt getrennt. Hexen und Feen werden seitdem brutal gejagt, gefoltert und getötet. Mitten drin lebt Reyna, deren Leben perfekt zu sein scheint. Sie hat den besten Freund und...