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CHAPTER THIRTY-SEVEN
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[Wald]
Claire:

Der Morgen war angebrochen. Noch immer waren wir auf der Suche nach ihnen. Murphy führte uns. Er war immer noch gefesselt. Die Angst, dass David, Jasper und den anderen etwas passiert war, trieb mich voran. David und ich hatten uns in letzter Zeit nicht so gut verstanden, aber er war meine Familie. Er war immer für mich da und jetzt musste ich für ihn da sein. Den Gedanken, dass er wohlmöglich tot war, ließ ich nicht zu...

-Flashback-

„Hey, Claire! Komm und fang mich!" schrie Dave und rannte durch die endlosen und grauen Flure der Ark. Meine Lungen stachen bereits, aber ich würde ihn nicht kampflos gewinnen lassen. „David, das ist nicht fair!" schrie ich empört und versuchte ihn zu fangen.

Plötzlich stolperte ich eine Treppe hinab und fiel in hohem Bogen auf die Knie. Meine gesamten Beine waren aufgeschürft und ein brennender Schmerz durchzog mich. Sofort stachen mir bittere Tränen in die Augen und ich begann mir schluchzend das Knie zu halten.

„Claire!" hörte ich Dave besorgt rufen. Er eilte zu mir, schlitterte über den Boden und machte vor mir halt. „Claire, es ist alles gut. Ich weiß das tut weh, aber du bist stark." wollte er mich auf kindliche Art aufmuntern. Er war erst sechs, aber so viel reifer... Ich erinnerte mich daran, dass ich immer so mutig, furcht- und selbstlos sein wollte, wie er es war. Er war mein Vorbild.

Immer noch schluchzte ich. Noch mehr Tränen stachen mir in die Augen, weil es mir peinlich war, dass ich schon wegen so eines kleinen Kinkerlitzchens weinte...

Enttäuscht von mir selbst, überkreuzte ich meine Arme und versteckte mein Gesicht dazwischen.

Ich spürte Davids Hand, als er versuchte mein Gesicht wieder anzuheben. Ich guckte ihn aus glasigen Augen an. „Claire, du bist so stark, du musst keine Angst haben, dass jemand dich weinen sieht." Erkannte er das Problem.

„Aber du weinst nie." sagte ich verbittert. „Ich weine auch. Weinen ist okay. Nur wer seine Gefühle zeigen kann, ist stark." erklärte er nochmal die Worte, die uns Dad immer eintrichtern wollte. „Ein Mann bist du, wenn du Gefühle zeigst..."

Damals dachte ich immer, dass nur ein Mann stark sein konnte, von dem Tag an, wusste ich was er gemeint hatte... Es war egal ob Junge oder Mädchen, Frau oder Mann. Wahre Stärke machte man nicht am Geschlecht fest, nicht an der Herkunft oder sonst irgendetwas...

Ich nahm David schnell und fest in meine Arme. Er lachte, umarmte mich auch und schmiegte sich eng an mich. „Ich werde immer für dich da sein, Claire. Du bist meine Familie. Für immer und ewig."

-Flashback Ende-

Manchmal vermisste ich die Ark... Damals war alles einfacher. In manchen schwachen Momentan sehnte ich mich nach meiner Vergangenheit... Die Person die ich jetzt war, war anders... irgendwie düsterer. Etwas hat sich in mein Herz geschlichen und ich wusste nicht was es war.

Auf der Ark war ich ein einfaches Mädchen. Jedenfalls bis mein Vater starb. Damals war alles okay. Nicht mehr und nicht weniger. Damals hatte ich mich danach gesehnt mehr zu sein, als das was ich war. Ich wusste nicht, ob das was ich jetzt war, meinen Vorstellungen von damals entsprach, aber ich wusste, dass mich der Monat auf der Erde verändert hatte.

Er hatte meine finsterste Seite freigelegt. Eine Seite, die bereit war zu töten. Eine Seite, die bereit war zu sterben. Eine Seite, die in den Tiefen meiner Psyche versteckt war. Die Angst um mein Leben, war zwar da, aber nicht mehr so präsent, wie sie vor wenigen Wochen noch war. Jetzt hatte ich Angst um andere und war bereit dazu, einen dunklen Weg einzuschlagen, nur um die, die mir wichtig waren zu retten...

Ob dieses neue Ich gut oder schlecht war, wusste ich nicht. Doch klar war, dass ich nie wieder zu meinem alten Ich zurück finden würde und das machte mir Angst. Die Erde hatte mich verändert. Das hatte sie uns alle...
Sie hatte es uns gelehrt über den Tellerrand hinweg zu schauen... Fast schon unheimlich, wenn man schon mit so einem jungen Alter bereit dazu war, zu töten oder zu sterben...

„Okay, Murphy. Wohin jetzt?" holte mich Bellamys Stimme aus meinen Gedanken.
Wir stapften schon eine Weile durch den Wald, immer noch den Weg, den Murphy uns angab. Wir wurden langsamer und bleiben kurz stehen. Murphy hielt Bellamy seine gefesselten Hände vor's Gesicht. „Könnten wir das erst abmachen? Huh?" fragte er in seiner typischen Murphy-Stimme. Ein kleiner Lacher verließ meine Kehle. Das meinte er doch nicht ernst.

„Nein. Vergiss es." gab ihm Bellamy, die zu erwartende Antwort. Murphy begann zu diskutieren: „Hey, wenn wir angegriffen werden, kann ich mich nicht verteidigen, Bellamy." „Ist mir egal." schnitt Bell ihm das Wort ab. „So Mädels, wärt ihr dann soweit?" wollte ich die Streithähne auseinander bringen, als plötzlich Finn auf uns drei zu kam und Murphy die Fesseln löste. Verdutzt schaute ich zu den gelösten Handgelenken, dann zu Bellamy, dieser schaute Finn ungläubig hinter her, als dieser wieder weiter ging.

„Danke sehr." bedankte sich Murphy. Ich verdrehte die Augen und beschleunigte gemeinsam mit Bell mein Tempo. Wir kamen bei Finn an, welcher am Kopf der Gruppe lief.
„Hey, was soll der Scheiß?" fragte ich Finn verdutzt und Bellamy teilte meinen fragenden Blick. „Bellamy wollte ihn mitnehmen." erklärte er sich rasch und guckte kurz zu Bell. „Ja, weil nur er gesehen hat, wo die Grounder ihre Gefangenen festhalten." antworte Bellamy ernst. Bellamys Gesicht war immer noch voller Wunden. Ich wollte gar nicht wissen, wie ich aussah...

„Dann sollte er hier draußen wohl besser nicht wehrlos rumlaufen. Er wird schon keinen Ärger machen." beendete Finn das Gespräch und beschleunigte das Tempo seiner Schritte.
„Wollen wir's hoffen." sagte ich ernst und blickte zu Bellamy, welcher nur seine Lippen zu einem schmalen Strich verzog.

Er wusste scheinbar auch nicht, ob das so eine gute Idee war. „Und krieg ich jetzt auch ne Knarre?" hörten wir Murphys nervige Stimme, welche hinter uns auftauchte. Bellamy antworte nicht sondern schubste ihn einfach nur desinteressiert weiter nach vorne, damit er sich wortlos in Bewegung setzte. Monroe und Sterling gingen hinter ihm her. Bellamy und ich liefen am Ende der Gruppe.

„Ich wünschte mir manchmal wirklich, wir müssten für einen einzigen Tag mal nicht dem Tod ins Auge Blicken." sagte Bellamy nach einer Weile. „Das ist uns nicht vergönnt. Vielleicht eines Tages mal." antwortete ich knapp.

Wenn ich näher darauf einginge, würde mein Kopf platzen. Er blickte mich seitlich an.
„Was würdest du tun?" fragte er mich. Ich verstand nicht ganz was er meinte. „Was meinst du damit?" stellte ich meine Frage und blickte ihn verwundert an. Er blickte wieder nach vorne. „Wenn du einen Tag lang machen könntest, was du willst und dich um nichts auf dieser Welt kümmern müsstest." erklärte er sich. Nun verstand ich.

Scharf dachte ich nach. Ich wusste es gar nicht, wenn ich ehrlich war... Nach einer Weile fiel mir der Tag ein, an dem Bellamy und ich am Fluss waren. Dieser Moment, hätte ewig weiter gehen können. Es war das Einzige, was mir in dem Moment einfiel und brachte mich zum Lächeln. Komischerweise brachte mein Lächeln, Bellamy auch dazu die Mundwinkel hochzuziehen.

„Was?" harkte er nach. „Erinnerst du dich noch, als wir Jas suchten. Ich weiß, dass war auch nicht wirklich der ereignisfreiste Tag, den wir hatten, aber da an diesem Fluss, konnte ich die Problem, die wir hatten, für einen Moment vergessen." gab ich zu. Bellamy lächelte in sich hinein. „Ich erinnere mich noch ganz genau daran..." sagte er nachdenklich.

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WHEN THE SKY FALLS | B. Blake Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt