39. monster or victim

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CHAPTER THIRTY-NINE
Monster or victim

CHAPTER THIRTY-NINEMonster or victim

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[Bunker]
Claire:

„Ich frag dich jetzt nochmal. Und diesmal wirst du uns die Wahrheit erzählen. Wo hast du das gefunden?" spuckte ihm Bellamy drohend ins Gesicht, während er die Uhr hochhielt. „Hab ich schon gesagt. Ich fand es in der Nähe eures Camps." appellierte der Grounder weiterhin.

Mit verschränkten Armen stand ich an die Wand des Bunkers gelehnt und beobachtete die Situation. „Er lügt. Sie würde die Uhr nie freiwillig abnehmen." bestand Finn darauf und kam bedrohlich näher. Bellamy atmete schwer.
Finn nahm ihm die Uhr aus der Hand und hielt sie dem Grounder direkt vors Gesicht.

„Wo ist das Mädchen, dass diese Uhr getragen hat?" harkte er nochmal härter nach. „Ein Mädchen hab ich nie gesehen." bestritt der Grounder weiterhin Finns Worte. „Noch eine Lüge. Vielleicht versucht ihr's mal auf die harte Tour." meldete sich ein auf dem Sofa sitzender Murphy zu Wort. „Halt's Maul, Murphy." war Bellamys Reaktion. Ich verzog grinsend einen Mundwinkel und erhob mich von der Wand.
Vorsichtig trat ich näher an's Geschehen.

„Wo sind unsere Freunde? Wir wissen, dass ihr sie habt. Sag uns wo sie sind!" spuckte ich ihm regelrecht ins Gesicht. Er guckte mich aus glasigen Augen an. Sein Gesicht war von Blut verkrustet. „Dir sag ich gar nichts, Weib." kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, landete meine flache Hand in seinem Gesicht. Er ächzte und blickte erschrocken zu mir auf. So eine Direktheit hatte er wohl nicht erwartet. „Ich würde sie nicht nochmal so nennen." war Bellamys Kommentar.

Finn trat heran. „Murphy hat recht. Wir vergeuden Zeit." sagte er und begann auf den Einäugigen einzuschlagen. Geschockt blickte ich zu einem vor Wut kochenden Finn. „Beantworte die Frage!" schrie er, als Bellamy versuchte ihn von dem Grounder wegzuziehen.

„Wo ist das Mädchen, dass diese Uhr getragen hat?!" wiederholte er schreiend. Ich eilte Bellamy zur Hilfe und zog Finn vom Grounder weg. „Hey, hey, hey... Finn hör auf! Das willst du nicht tun, glaub mir. Gewisse Dinge kannst du danach nicht mehr rückgängig machen." appellierte Bellamy an Finns Gewissen. Zum Glück schien es zu funktionieren und Finn schien sich zu beruhigen. Daraufhin traten Bellamy und ich weg von ihm.

Es war hoffnungslos. Der Grounder würde uns nie sagen, wo wir sie finden würden. Gestresst schaute ich zu Bellamy, welcher sich ebenfalls sichtlich gestresst durch die Haare fuhr. Plötzlich drehte sich Finn wieder zum Grounder und schlug erneut hart auf ihn ein. „Wo ist Clarke?! Wo ist sie?!" schrie er, während der Einäugigen vor Schmerz ächzte.

Bellamy reagierte sofort und versuchte Finn von ihm wegzuziehen. „Verschwinde!" fauchte dieser plötzlich, zog seine Handfeuerwaffe und zielte auf Bell. Bellamy atmete schwer. Das Herz rutschte mir in die Hose. „Finn. Bist du wahnsinnig? Nimm gefälligst die Waffe runter!" rief ich aufgebracht. Bellamy stand ganz ruhig vor ihm. „Waffe runter, Finn." sagte er ruhig und nickte ihm vorsichtig zu.

Mein ganzer Körper war verkrampft. Einerseits wusste ich, dass er Bell nichts tun würde, doch bei seinem aktuellen Zustand, konnte man sich da nicht besonders sicher sein. Mit einem Mal drehte Finn sich um, lud die Waffe durch und zielte auf den Grounder. Dieser blickte mit großen Augen zu Finn. „Drei Sekunden!" schrie dieser, mit dem Finger auf dem Abzug.

„Zwei!" schrie er, als der Grounder wieder nichts sagte. „Eine." sagte er nun ruhiger und biss die Zähne zusammen, bereit zu feuern. „Okay! Ich sag's euch." gab der Grounder endlich nach und meine Muskeln entspannten sich leicht aus der Verkrampfung. Auch Bellamys Kiefer lockerte sich.

Murphy, Sterling und Monroe guckten dem Geschehen gebannt zu. Alle Blicke lagen nur noch auf dem Grounder. „Eure Freunde sind östlich von hier. In dem Dorf, in das wir unsere Kriegsgefangenen bringen." knickte er ein.
Finns Waffe war immer noch an seiner Schläfe.

„Östlich wo? Wie kommen wir da hin?" bohrte Finn weiter. „Ich kann euch eine Karte malen. Aber ihr müsst euch beeilen, bald werden sie nicht mehr nützlich sein." erklärte der Grounder weiter. Endlich lies Finn die Waffe sinken. „Gebt ihm was, um die Karte zu malen." befahl Finn und Monroe legte dem Grounder ein Blatt Papier hin. Das hatte funktioniert... Hoffentlich war es nicht schon zu spät. Murphy erhob sich und trat an Bellamy und mich heran. „Und ihr dachtet ich bin hier der Verrückte." flüsterte er uns zu.

Darauf konnten wir nichts erwidern, denn er hatte recht. Mit Finn stimmte etwas nicht. Er hatte solche Angst um Clarke, dass er fast den Verstand verlor. Geschockt blickte Bellamy zu Finn. Ich folgte seinem Blick. Hoffentlich änderte sich das, wenn Clarke wieder bei ihm war...

[...]

Der Grounder war damit fertig die Karte zu zeichnen und hatte den genauen Weg beschrieben. „Gut, wir brechen auf. Hol unsere Sachen." befahl Bellamy Finn, welcher nickte.
Verwirrt schaute ich zu Bellamy. „Was ist mit ihm?" fragte ich ihn und schaute zum Einäugigen. Er konnte ja schlecht einfach hier bleiben. Genauso schlecht konnten wir ihn gehen lassen.

„Um ihn kümmern wir uns, wenn wir das erledigt haben." antwortete Bellamy. Ich nickte, da mischte sich Murphy plötzlich ein. „Was ist wenn er abhaut? Er weiß genau, wo wir hingehen." „Wir werden ihn nicht töten." sagte Bellamy mit fester Stimme. Ich nickte. Wir mussten besser als sie sein.

„Ich denke, wir haben keine andere Wahl. Wenn wir es nicht tun, wird sich das Böse an uns rächen und das weißt du." diskutierte Murphy weiter. Ich schüttelte eilig den Kopf. „Er ist unbewaffnet, Murphy." redete ich ihm ins Gewissen. „Er ist ein Grounder." schoss er zurück. Ich wand mich an Bell. „Bellamy, das kannst du nicht machen." flehte ich. Er nickte. „Werd ich auch nicht." beruhigte er mich.

Murphy verdrehte die Augen. „Na los, kommt. Sagt es ihm." wand er sich an Monroe und Sterling, welche schon lange nichts mehr gesagt hatten. Warum fragte er sie überhaupt nach ihrer Meinung? Die beiden waren wohl hier die Unfähigsten von uns, wenn es darum ging Entscheidungen zu treffen.

„Ich weiß nicht." gab Monroe knapp zurück. „Was weißt du nicht? Er wird seinen Leuten alles erzählen, dann sind wir so gut wie tot. Unsere Freunde auch." pfefferte Murphy zurück und steuerte auf den Grounder zu.
Bellamy hielt ihn sofort zurück. „Nein, wir töten ihn nicht. Ende der Diskussion. Du willst ihn? Dann musst du an mir vorbei." baute sich Bellamy vor ihm auf. Murphy war wie ein kleines Kind und so langsam musste ihm der Schnuller mal weggenommen werden, damit er Manieren lernte.

„Was ist eigentlich plötzlich mit dir los? Als hättest du noch nie einen Grounder getötet." lies Murphy nicht locker. „Nur im Kampf. Das wäre eine Hinrichtung." sagte Bellamy ernst. Ich nickte zustimmend. Murphy lächelte. „Weißt du Bellamy, du brauchst sie nicht beeindrucken. Sie verfällt dir auch ohne deine Heldenmasche." sagte er ruhig. Ich sah wie Bellamy zum Sprechen ansetzte, da fiel plötzlich ein Schuss.

Wir alle zuckten zusammen. Ich drehte mich um. Der leblose Körper des Grounders fiel zu Boden. Finn hatte ihm in den Kopf geschossen... „Los gehen wir." sagte er monoton und ließ die Waffe wieder sinken. Schockiert schaute ich ihm hinterher, als er an uns vorbei ging und sich die Karte schnappte.
Niemand sagte etwas. Monroe und Sterling packten sich ihre Waffen und verließen dicht gefolgt von Murphy ebenfalls den Bunker.

Auch ich griff mit zittrigen Händen nach meiner Waffe. Bellamy stand immer noch geschockt da und betrachtete den toten Grounder, welcher in seiner eigenen Blutlache lag. Ich nahm seine Waffe und hielt sie ihm vorsichtig hin. Er nahm sie an und ließ seinen Blick endlich von dem toten Körper schweifen.
Gemeinsam verließen wir den Bunker. Wer war das Monster und wer war das Opfer?

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WHEN THE SKY FALLS | B. Blake Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt