61. spy

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CHAPTER SIXTY-ONE
Spy

CHAPTER SIXTY-ONESpy

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[Ton DC]
Claire:

Zitternd atmete Gustus. Nachdem ich wieder etwas bei Kräften war, gingen Bell und ich nach draußen. Dort war bereits Gustus Hinrichtung in vollem Gange. Die Dorfbewohner von Ton DC und die Begleiter des Commander setzten einen Schnitt nach dem anderen.

Ich biss die Zähne bei dem Anblick zusammen. Die Schnitte die ich hatte, waren nichts im Vergleich zu denen, die Gustus Körper überzogen. Sein Körper, seine Kleidung und sein Gesicht waren in einem dunkelrot gefärbt.

„Das hätten sie mit Finn gemacht?" flüsterte Raven schockiert und blickte zu Clarke, welche bitter nickte. Vielleicht verstand nun auch Raven, dass Clarke Finn damit einen Gefallen getan hatte. Ich zitterte ein wenig und Bellamys Jacke ruhte noch über meinen Schultern. „Claire." rief plötzlich die Stimme des Commanders meinen Namen. Ich sah überrascht auf.

Sie hielt mir ein Messer hin. Ich sollte einen weiteren Schnitt setzen. Bellamy blickte mich skeptisch an. Ich wusste nicht ganz ob ich das Angebot annehmen sollte, aber ich konnte es dem Commander wohl kaum abschlagen.

Ich trat also vor und nahm das Messer mit einem Nicken an. „Claire, nicht." flüsterte Clarke, doch ich hörte nicht hin. Widerwillig trat ich vor Gustus, welcher mit glasigen Augen auf mich herab schaute. Der Anblick jagte mir Angst ein.

Einen Mann im Kampf zu töten war etwas anderes, als einen gefesselten Mann zu foltern. Ich setzte das Messer zögerlich an seinen Oberarm. Schnell und so schmerzlos wie ich konnte setzte ich den Schnitt. Gustus zischte auf.

Ein schauriges Gefühl machte sich in mir breit. Das fühlte sich nicht richtig an. Beschämt blickte ich zu Boden und ging zurück zu den Anderen. Keiner von ihnen sagte etwas, doch ich spürte Mitleid in ihrem Blick. Sie sahen, dass es mir keine Freude bereitet hatte. Der Commander hatte mir wohl dieses Angebot gemacht, weil ich Opfer von Gustus Taten wurde, doch so sah meine Vergeltung nicht aus...

Der Commander stellte sich schließlich mit ihrem Schwert vor Gustus. Bereit ihm den Todesstoß zu geben. „Sei stark." war alles was Gustus noch sagte, denn der Commander durchbohrte ihn mit ihrem Schwert. „Yu gonplei ste odon."

[...]

Die Nacht war über uns herein gebrochen. Gemeinsam mit Octavia und Lincoln saßen Bellamy und ich am knisternden Feuer. „Woher wusstest du, dass es Gustus war?" fragte Lincoln Bell.

Bellamy schaute in die Flamme. „Er hätte einfach alles getan, um sie zu schützen... Es erschien mir logisch." sagte er nachdenklich, bis er kurz zu mir blickte. Ich wärmte meine Hände am Feuer. „Schau, wie es ihm gedankt wurde." sagte O. Ich nickte leicht.

Auch wenn Gustus der Grund für mein Leiden war, hatte ich ihn irgendwo verstanden. Ich kannte das Gefühl, wenn man sich so um eine Person sorgte, dass man sogar ethisch nicht vertretbare Dinge tat...

„Leute!" schrie plötzlich Raven aufgebracht. Sie rannte zu uns ans Feuer, mit dem Funkgerät in der Hand. Bellamy stand eilig auf. „Was ist?" Auch Clarke kam zu uns. „Hört euch das an!" sagte Raven und drehte die Lautstärke höher. Etwas abgehakt, aber verständlich hörte man Jaspers Stimme. Er lebte!

„47 von uns werden in Mount Weather gefangen gehalten. Wir wissen nicht wieviel Zeit uns noch bleibt. Bitte beeilt euch. Hier spricht Jasper Jordan. Wir brauchen Hilfe!
47 von uns werden in Mount Weather gefangen gehalten..."

„Rede mit ihnen. Sag irgendwas!" sagte Clarke eilig. Raven schüttelte den Kopf. „Es wiederholt sich." „Sie sind am Leben!" sagte ich mit Erleichterung in der Stimme. Wenigstens wussten wir jetzt, dass es ihnen gut ging. Noch jedenfalls.

„Wir müssen es jetzt angehen. Du hast die Allianz. Zeit sie zu nutzen." sagte Bellamy ernst. Ich nickte und schaute zu Clarke. Sie blickte erst zu Boden, dann zu Bellamy.

„Erst brauchen wir dort einen Spion. Bellamy hat recht. Ohne jemanden der ihre Verteidigung von Innen schwächt und den Säure-Nebel verhindert, ist eine Armee nutzlos. Du solltest gehen." erklärte sie. Ich glaubte mich verhört zu haben. Bellamy blickte zu Boden und schaute dann in mein, wie zu erwarten war, schockiertes Gesicht.

Ich schüttelte schwach den Kopf. Er leckte sich nervös über die Unterlippe. „Claire, es ist das Risiko wert." flüsterte er mir leicht zu. Ich kniff die Augen zusammen. „Nichts ist es wert, dein Leben zu riskieren." sagte ich ernst.

Er wandte seinen Blick ab. „Tut mir leid, Claire." hauchte er. Verdutzt schaute ich ihn an. Das konnte nicht sein Ernst sein. „Hier. Eine Karte von Mount Weather." sagte Clarke und reichte ihm ein Stück Papier. Hektisch blickte ich zwischen den beiden hin und her. Nein, nein, nein...

„Versuch an das Funkgerät zu kommen und melde dich." fügte Clarke hinzu, als Bellamy ihr die Zeichnung abnahm. „Viel Glück." sagte sie noch und wollte gehen. Enttäuscht blickte ich zu Bellamy und schüttelte nur den Kopf, als ich Clarke mit eiligen Schritten hinterher lief.

Ich packte sie an ihrer Schulter und drehte sie um. Sie schien nicht überrascht zu sein.
„Damit eins klar ist: Bellamy wird nicht in diesen beschissenen Berg gehen." sagte ich bissig. Sie schaute zu Boden.

„Claire..." begann sie ruhig, doch ich unterbrach sie. „Nur weil du entkommen konntest, heißt das nicht, dass man es so einfach da rein schafft. Glaubst du nicht, dass sie, nachdem jemand fliehen konnte, mehr Wachen aufgestellt haben?" fragte ich ironisch.
Clarke setzte zum Sprechen an. „Claire, hör mir zu. Ich weiß, du hast Angst um ihn, aber..." ich unterbrach sie. Ich war so wütend.

„Nein, jetzt hörst du mir zu! Ich bin es leid, dass alles und jeder nach deiner Nase tanzt. Wenn Bellamy da drin stirbt, mach' ich dich dafür verantwortlich und dann solltest du Angst haben." diese Worte spuckte ich ihr regelrecht vor die Füße und ließ sie verdutzt stehen.

Ich lief zu meinen Sachen und kramte sie zusammen. Heute würde ich nicht neben ihm schlafen können. Dafür war ich zu wütend und zu stur. Als ich meine Sachen packte und sie an ein anderes Feuer verfrachtete, kam Bellamy plötzlich auf mich zu. Ich beachtete ihn absichtlich nicht.

„Claire..." begann er, doch ich sagte nichts und schenkte ihm auch keine Aufmerksamkeit. „Lincoln wird mich begleiten." erklärte er weiter, doch noch immer würdigte ich ihn keines Blickes. „Claire, ich muss das tun." erklärte er. Ich knallte meine Tasche auf den Boden. „Warum du?" harkte ich nach und hob aggressiv die Hände.

Er stemmte seine Hände in die Hüfte. Ich verdrehte die Augen und lief an ihm vorbei, als er mich plötzlich an den Schultern packte und mit festem Griff dafür sorgte, dass ich ihn ansah. Erschrocken schaute ich zu ihm auf. Er war so groß, dass ich den Kopf überstrecken musste, um ihm in die Augen zu sehen. Wir waren uns gefährlich nah...

„Ich komme zurück." sagte er ernst. Ich senkte den Blick. „Was macht dich da so sicher?" wollte ich traurig wissen. Er lächelte leicht und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Weil ich einen Grund dazu habe." hauchte er. Sofort kribbelte meine gesamte untere Magengegend. Meine Pupillen wuchsen um mehr als das doppelte ihrer Größe und ich knabberte verlegen auf meiner Lippe herum.

Eine Weile sagte niemand etwas. Dann ergriff ich das Wort. „Wann brecht ihr auf?" wollte ich wissen. Bellamy ließ mich langsam los. „Im Morgengrauen." erklärte er. Ich nickte. „Mögen wir uns wieder sehen."

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WHEN THE SKY FALLS | B. Blake Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt