Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen (Band 1)

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»Diese Beziehung ist irgendwie kacke.« , nörgelte Dag, als er mit Vincent einige Wochen später auf dessen kleinem Vordach saß. »Ich will doch sexuelle Erfahrungen sammeln und bei Inès komm' ich nicht weiter.«

»Lass mich raten. Sie ist nicht so eine.«

»Ja. Was genau soll das bedeuten? Sie sagte, wenn wir in einer Beziehung wären, dürfte ich sie auch nackt sehen, aber ... immer kurz davor stoppt sie ab. Und glaub mir, mein Penis ist jedes Mal so ... stimuliert von allem. Manchmal hab' ich das Gefühl, der platzt jeden Moment. Das muss sie doch merken. Was will sie denn noch?«

»Ich weiß es nicht. Bin hier genauso fremd wie du.«

»Denkst du, ich soll ihn ihr mal zeigen?«

»Ich weiß es nicht.« , wiederholte Vincent.

»Mein Computer hat mir gesagt, dass die Geschlechtsteile eines Mannes schon anregend auf ein weibliches Wesen wirken können.« Er rutschte näher und flüsterte. »Es gibt so Filme, da haben Menschen ... Sex.«

»Als Anleitung oder was?«

»Keine Ahnung. Also wenn sollte man so etwas mal in der Schule zeigen. Wäre zumindest lehrreicher. Ich hatte letztens Hauswirtschaftslehre und musste eine tote Kuh in meinen Händen zu Bällchen formen.«

Vincent blickte ihn angewidert an. »Die musstet ihr vorher umbringen?«

»Nein. Die kam schon tot und verpackt an. Kleingehackt war die auch.«

»Ehm ... okay.« Er verzog sein Gesicht.

»Auf jeden Fall worauf ich hinauswollte, in diesen Filmchen hab ich bereits jetzt öfters gehört, wie Frauen sagen, oooh was für ein wunderschöner Schwanz. So wird der Penis übrigens auch genannt. Obwohl ich das nicht verstehe. Die Schwänze bei Tieren sind doch im Grunde die verlängerte Wirbelsäule. Wieso nennt man das also so?«

»Schwanz?! Hmm ... vielleicht ... wedelt man damit.«

»Hmm.« Dag sah an sich hinab. »Oder aber ... die menschlichen Körper waren vorher ... andersherum.«

Vincent blickte hinter sich. »Ich weiß nich'. Im Grunde unterscheiden wir uns ja nicht viel von Menschen.«

»Ist ja jetzt auch egal, auf jeden Fall die Frauen in den kurzen Filmen sagen da so etwas. Also muss das ja irgendwie wahr sein oder nicht?«

»Ich hab echt davon kein'n Plan. Bin aber auch nicht wie du so besessen von dem Thema.«

Dag blickte ihn mit einem vielsagenden Blick an. »Aber meinen Tipp mit dem Duschgel und der Dusche hast du direkt umgesetzt.«

»Jaaa. War auch geil. Und habe ich jetzt bereits sehr sehr oft gemacht, aber ... ich hab' mich ebenfalls etwas erkundigt. Und mein Computer meinte, dass man circa ein bis drei Monate zusammensein sollte, bis man Sex hat. Es empfiehlt sich einfach nichts zu überstürzen.«

»Ich bin schon fünf Wochen mit ihr zusammen.«

»Vielleicht will sie die drei Monate abwarten? Oder es geht in einer Beziehung um mehr als nur Sex.«

»Nö. Also das kann sie doch nicht von mir verlangen.« Dag schnaufte auf. »Ach ja.« , fiel ihm noch ein. »In den Filmen hat man mir auch gezeigt, das man mit mehr als nur einem Mädchen gleichzeitig Sex haben kann.«

»Wie soll das denn gehen? Du hast doch nur einen Penis.«

»Man macht in der Zeit andere Dinge. Also ich hab zum Beispiel gesehen, das ein Mädchen sich auf dein Gesicht setzt und die andere auf deinen Penis.«

Vincent fasste sein Antlitz an. »Auf mein Gesicht?«

»Ja, oder aber, sie setzt sich sogar auf ihr Gesicht.«

Er runzelte die Stirn. »Aber wozu?«

»Warte. Es gibt noch viel mehr.« Er stand auf und kletterte durch das Fenster zurück ins Zimmer. »Komm, ich zeig's dir.«

Vincent folgte ihm und setzte sich anschließend mit Dag an den Schreibtisch. Der Lockenkopf tippte eine x-beliebige Pornoseite ein und binnen Sekunden ploppten auch schon etliche Videos auf.

Die Augen seines Freundes wurden groß. »Man kann solche Frauen anrufen?«

»Ja. Aber die Filme sind besser.« Er scrollte ein bisschen tiefer und öffnete ein Filmchen, der anhand seiner Beschreibung einen Dreier bereithielt. »Guck.«

Vincent drehte den Kopf ein wenig seitlich, als er interessiert den Bildschirm betrachtete. »Ah mit der Zunge.« , sagte er eine Winzigkeit später. Es klopfte an der Türe. »Ja?«

Der Eingang öffnete sich und seine Mutter gab einen panischen schrillen Schrei von sich, der beide Jungs zusammenzucken ließ. »Sach ma', ist das euer Ernst? Ihr schaut euch hier klammheimlich Schmuddelfilme an?« Sie blickte zu Dag. »Das ist doch mit Sicherheit auf deinen Mist gewachsen.«

»Tut mir leid Frau Stein, ich wollte Vincent nur ...«

»Nein. Ich will nichts davon hören. Und du ...« Sie zeigte auf ihren Sohn. »...mach das aus. Sofort.«

»Ja. Ich wusste nicht, dass ... sind die verboten?«

»Verboten? Das ist einfach ... nur geschmacklos.«

Dag sah auf das Standbild. »Weibliche Geschlechtsteile schmecken nach nichts?«

Empört und mit offenen Mund stand sie da. »Raus. Also langsam aber sicher reicht es mir mit dir.«

Dag, der es bereits gewohnt war, stellte sich hin. »Für wie lang darf ich nicht kommen?«

»Zwei Wochen.«

Vincent stand nun ebenfalls auf und brachte ihn zur Türe. »Ich komm' morgen zu dir.«

»Ja okay. Aber dann komm' ein wenig später. Hexe kommt morgen zu mir.«

»Wer oder was ist Hexe?«

»Da ... die auch manchmal mit Fussel und Kalle im Park rumhängt. Die mit den schwarzen Haaren, wo die Seite abrasiert ist. Und den Ring hier seitlich an der Nase hat.«

Vincent erinnerte sich an sie. Hübsches Ding. Trug meist dunkle Kleidung. »Was will sie bei dir?«

»Ja dazu wollte ich noch kommen. Ich hab' sie gefragt, was dieses, ich bin nicht so eine, bedeutet. Und sie sagte mir, wäre egal, sie wäre so eine. Und da muss ich nicht mal in einer Beziehung mit ihr sein.«

»Was bedeutet das jetzt genau?« Vincent schloss die Eingangstüre ein wenig hinter sich, als er mit Dag vor der Türe stand.

»Na ja. Sie sagte, Sex ist etwas Tolles. Und sie würde das gerne mit mir haben.«

»Und was ist mit Inès?«

»Ja solange sie noch nicht will, nehme ich halt Hexe dafür.« Er zuckte mit den Schultern. »Das geht. Hab' das auch schon in solchen Filmen gesehen. Manchmal kommt die Freundin dazu ... und macht mit.«

»Echt?«

»Ja.« Er grinste und zeigte beide Daumen nach oben. »Ich berichte dir danach alles.«

»Ja. Bin gespannt.«