Dag war nervös.
Mit der Schokolade und den Blumen bewaffnet steuerte er das Wohnhaus an. Er klingelte und unverzüglich wurde ihm auch direkt aufgedrückt.
Der Aufzug war, wie so oft, kaputt und er ging die vier Etagen hinauf. Ein wenig außer Atem kam er oben an und lächelte unbeholfen, als Inès' Vater mit verschränkten Armen an der Türe stand. »Du verschwindest besser.« , meinte ebendieser missgestimmt.
»Ehm ... ich wollte zu ...«
»Das interessiert mich nicht. Und mir ist klar, dass du zu meiner Tochter willst.«
»Ist sie ... zu Hause.«
»Was verstehst du nicht Junge? Du bist hier nicht willkommen.«
»Papa, es ... ist okay.« Inès erschien plötzlich neben ihrem Vater.
Dag lächelte sie an. Bekam jedoch keines zurück. »Könnten wir kurz ...?«
»Papa, es ist okay.« , wiederholte sie und betrat den Hausflur. »Ich komme gleich wieder.« Sie ging an Dag vorbei und somit die Treppe hinab.
Dag blickte nochmal kurz zu ihrem Vater, der sie weiterhin streng ansah und folgte Inès dann nach unten. An den Briefkästen blieb sie stehen.
»Hier.« Er wollte ihr die mitgebrachten Dinge überreichen, doch sie schüttelte den Kopf.
»Ich will von dir nichts haben.«
»Bitte Inès. Nimm es an und ...«
»Und, was?« Sie schüttelte ihren Kopf. »Es ist vorbei. Endgültig.«
»Sag das nicht. Bitte.« Er sah sie traurig an. »Ich weiß, das ich Fehler mache, aber ... ich will nicht, dass es mit uns endet.«
»Aber ich.«
Er griff nach ihrer Hand, doch sie wich zurück. »Ich ... ich liebe dich.«
»Vielleicht tust du das sogar. Ich weiß es nicht. Aber ... es ist nicht die Liebe, die ich gerne von dir hätte.«
Dag legte den Strauß Blumen sowie die Schokolade auf die Briefkästen ab. »Ich werde mich ab jetzt anstrengen, dir das zu geben, was du willst, wenn du mir nur noch eine ...«
»Nein Dag. Von mir bekommst du nichts mehr. Ich bin ... enttäuscht und ...«
»Ich kann verstehen, das du enttäuscht von mir bist, aber ...«
Sie schüttelte abermals den Kopf. »Ich bin nicht enttäuscht von dir. Ich wusste, wie du bist. Es ist ja nicht das erste Mal. Du hast mir wieder und wieder wehgetan und ... nein Dag. Das geht so nicht mehr weiter. Ich bin enttäuscht von mir, weil ich tatsächlich gedacht habe, dass du dich ändern könntest.«
Er wollte erneut nach ihrer Hand greifen, doch dieses Mal schlug sie diese unsanft weg. »Inès, ich ... ich schaff' das. Bitte. Nur noch eine ...«
»Nein. Es ist vorbei.«
»Bitte, tu' mir das nich' an.« , flehte er. »Ich bin kein Traumprinz, ich weiß das. Ich ... Inès bitte. Bitte.« Er ging auf die Knie. »Ich liebe dich wirklich. Sie hat mir nichts bedeutet. Ich ... ich weiß nicht mal mehr ihren Namen.«
»Und doch hat sie dir an dem Abend so viel bedeutet, das du sie ficken musstest.« , sprach sie fast emotionslos.
»Ich weiß, das es ein Fehler war.«
»Und ich weiß, dass du Eva noch weiterhin getroffen hast. Sogar vor zwei Wochen. Und das sie sogar mehrfach bei dir geschlafen hat. Nicht zu vergessen, dass du ...«
»Okay. Okay.« , unterbrach er sie und stand auf. »Ja, ich mache viele Fehler, und das mit Eva ist halt ... aber ... es wird nicht mehr geschehen. Das verspreche ich dir.«
»Ich scheiße auf deine Beteuerungen. Deine leeren Versprechungen haben mich lange genug begleitet.« Sie betrat die erste Stufe. »Es ist vorbei.«
»Inès, bitte. Baby, ich ...«
»Nein. Nichts wird meine Meinung ändern. Es ist vorbei. Auf ewig. Kein Wort und kein Song, rein gar nichts kann mich umstimmen.«
»Aber ...«
»Nein.« , wiederholte sie und ging hinauf.
Dag sah ihr nach. Ihm fiel nichts mehr ein. War das wirklich das Ende? Hatte sie ihn nun endgültig verlassen?
Die Blumen und die Schokolade ließ er liegen, als er das Wohnhaus mit gesenktem Haupt verließ.
Vincent stieg aus. »Soll ich ... dich nach Hause fahren?«
Dag schüttelte den Kopf. »Ich geh' zu Fuß.«
»Es tut mir leid. Wirklich.« Er konnte sich natürlich denken, wie das Gespräch gelaufen war.
»Sie hat mich nicht mal richtig ausreden lassen.« Er hielt an seinem Auto an.
»Dag, wenn du ... reden willst, oder so ... ich bin da für dich.«
»Ich weiß. Aber ich will sie. Und du kannst mir sie auch nicht wiedergeben.«
»Nein, das kann ich nicht.«
»Wenn wir in der Zeit zurückreisen könnten, würde ich Vlad den Manipulator abnehmen, um Inès dazuzubringen, mir ...«
»Merkst du das denn nicht Dag?« Er lehnte sich an sein Auto, als er sich neben ihm hinstellte. »Wenn du eine Zeitmaschine hättest, könntest du ... deine Fehltritte ... rückgängig machen. Doch stattdessen, würdest du eher Inès manipulieren, um ... weiterzumachen, wie zuvor.«
Dag runzelte die Stirn. »So ... so habe ich das nicht gemeint. Ich ... das war jetzt einfach nur mein erster Gedanke. Ich ...«
»Komm. Steig ein. Ich fahr' dich nach Hause. Deine Mutter wartet auch auf einen Anruf von dir und ...«
Dag hörte nicht mehr zu, als er in Vincents Wagen stieg und die Türe zuknallte. Seine Mutter war bereits vor Monaten nach Hamburg gezogen. Er war schließlich kein kleines Kind und dennoch schrieb er ihr, während sein Freund das Auto umrundete kurz und knapp, das es ihm gut ginge.
»Ich bleib' noch etwas bei dir. Lenk' dich ab. Aber ... heut Abend fahr' ich mit Bina in die Sauna und ...«
»Nee, is' schon 'kay.« , brummte Dag. »Mach dein Ding. Ich benötige jetzt keine Ablenkung.« Es war eine Lüge. Das wussten beide.
Vincent nahm es jedoch so hin. Sich ihm aufdrängen wollte er halt nicht.
Dag hingegen ging seine Kontaktliste durch. Das Gefühl, das er nun einen weiteren Fehler beging, verspürte er ... und dennoch textete er Eva, ob sie gleich zu ihm kommen könne.
Er benötigte jemanden, der da war. Irgendwer, wo er Inès vergessen konnte. Und das war nicht in Vincents Gegenwart möglich.
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Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen (Band 1)
Fanfiction(Band 1) Wie sind die Menschen so drauf? Was bewegt sie und wie passt man sich an, um nicht aufzufallen? Die zwei Aliens Beatzarre und Dagalexus Dux werden, aufgrund zu vieler Vorfälle, in denen sie unangenehm aufgefallen sind, von ihrem Heimatplane...