»Wie, sie ist nicht da?« Dag sah Vincent verwirrt an, der sich für den heutigen Tag extra in der Schule aufhielt, um nach dem Rechten zu sehen.
»Ja, sie ist ... heut nicht gekommen.« , erklärte er und ging mit ihm den Flur entlang, nachdem sein bester Freund sich erst einmal nochmal selbst vergewisserte und in den Raum sah.
»Vielleicht ist sie krank.« , äußerte er sich dazu, obwohl er sich von Inès' Freundinnen anhören konnte, dass diese sich zu Hause die Seele aus dem Leib kotzen würde, wegen Dags ... Techtelmechtel mit Eva. Aber auch das wollte er ihm nicht mitteilen.
»Du bist so ein dreckiger Wichser, weißt du das, du blödes Arschloch?« , erklang unerwartet die Stimme von Doro, die beste Freundin von Inès, die mit erhobenem Zeigefinger vor Dag stand und sich dabei anhörte, als wäre sie Klaus Kinski in weiblich.
»Er hat's gecheckt, okay?!« Vincent drängte sich dazwischen.
»Du hast sie nicht verdient. Sie ist so ein liebes Mädchen und du hast sie mit Füßen getreten.« , wetterte diese trotzdem weiter.
»Es tut mir leid.« , sprach zur Diskussion stehender.
»Ach, es tut dir leid?« Sie schubste Vincent ein wenig beiseite. »Ich kenn' Eva. Sie ist eine kleine Hure. Aber vielleicht passt sie ja besser zu dir. Gleich und gleich gesellt sich gerne.« Sie ging mit den anderen Freundinnen weiter, blieb unter der Voraussetzung jedoch stehen und zeigte abermals mit dem Finger auf Dag. »Halte dich ab jetzt fern von ihr.« Mit diesen Worten flanierte sie schließlich von dannen.
»Meint sie das ernst?« , fragte der Lockenkopf seinen Freund.
»Das du dich von Inès fernhalten sollst?«
»Das ich zu Eva passe.«
»Das ... das war so daher gesagt. Deine ... Bekanntschaft ... hat wohl einen bestimmten ... Ruf. Und ... du hast dich im Grunde ja nicht ... vollkommen anders verhalten.«
»Sie reden mit Sicherheit schlecht über mich ... bei Inès.« , vermutete Dag und zeigte mit dem Kopf Richtung Mädchengruppe, die nun telefonierten.
»Ja. Gehe ich auch mal von aus.«
Doros Blick fiel auf Dag, den sie giftig anstarrte.
»So wird sie mir doch nie verzeihen.«
Vincent war über Dags Optimismus erstaunt. Obwohl er selbst es ein wenig anders sah. Er hatte den Schmerz in Inès' Stimme mehr als deutlich wahrnehmen können. »Warte einfach erstmal ab.« , versuchte er ihn dennoch aufzumuntern.
»Nein. Sie hat ja Recht. Ich hab scheiße gebaut. Inès hat mich dann noch in flagranti erwischt. Ich ... ich bin ein Arschloch. Ich ... ich kann nicht nachdenken, wenn so ein Mädchen ...« Er stoppte ab und sah einer Blondine hinterher, bis sein Freund ihn anstupste. »... da, siehst du? Bei mir schaltet dann irgendwas ab.«
»Hey, du hast eine Ewigkeit Zeit, es zu lernen.« War Vincents Versuch ihn weiterhin aufzumuntern.
»Ich will sie aber jetzt wieder. Ich vermisse es, wie sie meinen Kopf krault, wenn wir einen Film gucken. Wie sie mir zuhört, wenn ich Gitarre spiele, oder ...« Sein Blick fiel zurück zu Doro und den anderen. »... Inès holt montags immer ihre kleine Cousine vom Tanzunterricht ab.«
»Und?«
»Na ja. Der Pitbull da hinten wird wohl in der Schule aufpassen, dass ich sie nicht anspreche, aber da ... da ist sie mir schutzlos ausgeliefert.«
»Schutzlos ausgeliefert? Was hast du vor? Sie kidnappen?« Vincent blickte ihn verständnislos an.
»Was? Nein. Ich meine damit, dass sie mir da zuhören wird.«
»Und da bist du dir sicher?«
»Klar.«
»Sie wird dich für einen Stalker halten, wenn du da einfach so auftauchst.«
»Du hast Recht. Ich ... ich muss ein Alibi finden.«
»Ein ... ein, was?« Vincent blickte ihm derangiert nach, als er sich von ihm entfernte und in das nächste Gebäude ging. Erst nach einigen Sekunden lief er ihm hinterher. »Dag. Warte. Was meinst du?«
Sein Freund blieb stehen. »Ich schwänze die Letzten. Ich muss jetzt erst einiges zu Hause ... fertigstellen.«
»Nein. Was?«
»Ich muss nach Hause Vince. Mir ist ein total guter Plan in den Sinn gekommen.«
»Und der lautet?«
Dag verzog sein Gesicht ein wenig. »Den will ich dir jetzt ungern verraten. Ich kenn' dich. Du wirst nachher noch versuchen, mir den auszureden.«
»Wenn du es jetzt schon weißt, dann müsste dir auch klar sein, dass es mit Sicherheit scheiße wird.«
»Nein, wird schon gutgehen.« Dag ging weiter Richtung Ausgang.
Vincent hechtete ihm hinterher. »Was immer du vorhast, ich denke nicht, das es eine gute Idee wäre, jetzt ... Inès aufzulauern.«
»Ich lauer' ihr nicht auf. Ich will sie wiederhaben.« Er öffnete die Türe und trat ins Freie. »Ich schick' dir gleich die Adresse, dann wirst du dich davon überzeugen, das meine Pläne auch gut sein können.«
Vincent verharrte zwischen Tür und Angel und sah ihm nach. Er wusste zwar wirklich nicht, was für ein genialer Einfall seinen Freund überfallen hatte, aber er ging davon aus, dass es nichts war, was ihn ans Ziel bringen würde.
Das Dag zusätzlich noch erwähnte, dass er es ihm bestimmt ausreden würde, bestärkte seine Theorie, dass es nichts Gutes sein konnte.
»Rein oder raus?« , erklang die Stimme von Herrn Grothe hinter ihm.
»Oh. Ehm ... rein natürlich. Ist ja ... Unterricht.« Er lächelte theaterreif und trat gänzlich ins Innere zurück.
Voller Gedanken, die sich nur um seinen besten Freund handelten, stapfte er durch die Flure.
Dag war impulsiv und dachte erst danach über Konsequenzen nach, wenn er es überhaupt tat.
Ein ungutes Gefühl überkam ihn.
Ihm wollte aber auch nichts einfallen, was in Dags Hirn fabriziert wurde, so dass sein lieber Freund mir nichts dir nichts verschwinden musste.
Was für Vorbereitungen?
Was gab es da überhaupt vorzubereiten?
Er stellte sich vor, wie sein lieber Freund einen LKW klauen würde. Danach einen Floristen überfallen und den Brummi mit Rosen befüllen, um damit Inès zu begraben.
Das wäre ihm zumindest zuzutrauen.
Er überlegte und stapfte weiter ... bis ihm einfiel, dass er gar keinen Grund hatte, hier endlos rumzurennen. Schließlich war er bereits auf der Uni.
Fix rannte er hinaus.
Dag vor Unheil beschützen oder ihn generell von einer Dummheit abhalten stand nun an oberster Stelle.
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Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen (Band 1)
Fanfiction(Band 1) Wie sind die Menschen so drauf? Was bewegt sie und wie passt man sich an, um nicht aufzufallen? Die zwei Aliens Beatzarre und Dagalexus Dux werden, aufgrund zu vieler Vorfälle, in denen sie unangenehm aufgefallen sind, von ihrem Heimatplane...