In einem T-Shirt von Dag und einem String bekleidet, putzte Eva sich die Zähne.
Dag, der auf seinem Bett lag, betrachtete sie kurz, wie sie im Badezimmer stand. Zwei Wochen war sie nun Tag und Nacht bei ihm geblieben. Sex gab es keinen, weil er dazu noch gar nicht in der Lage war ... und dennoch war er wiederkehrend mit ihr eine Beziehung eingegangen.
Vincent war davon nicht sehr angetan. Bina sowieso nicht. Sie hatte eh eine Abneigung gegen Eva. Und dass Dag sich noch am selben Tag, als Inès sich getrennt hatte, in die Arme der dunkelhaarigen Schönheit geflüchtet hatte, werte deren Punkte so rein gar nicht nach oben.
Der war es egal, wie sie von den anderen aufgenommen wurde. Dass Dag sich nun wahrlich nur für sie entschieden hatte, reichte ihr aus.
Und für ihn war ihre Anwesenheit mittlerweile ein Muss geworden. Mit einem Lächeln sah sie ihn an und sprang schließlich aufs Bett, um sich an ihn zu kuscheln. »Schnuggelchen, musst du dich immer halbnackt an mich schmusen?«
Sie schmiegte sich noch enger an ihn. »Oh ja, ich brauche deinen Körper nah an meinen.«
»Dir ist klar, das dies für mich reine Folter ist.«
»Meinst du für mich nicht. Allein der Gedanke, wie du dir Zutritt zu meinem Körper verschaffst ... mich mit jedem Stoß in Ekstase ...«
»Stopp, stopp, stopp.« , lachte er. »Ich nehme Medikamente, damit ich keine Erektion bekomme.«
Eva malte mit ihrem Fingernagel auf seiner Brust herum. »Du könntest ja andere Dinge einsetzen, um mich ...«
»Und dann? Innerlich bin ich dann so geil, dass ich dich ficken will und ... im Endeffekt kann und darf ich nichts.« Er zog sie kurz an sich und küsste ihre Stirn. »Die paar Wochen bekomm'n wir auch noch rum.«
Sie schmollte. Als es an der Türe klopfte, stand sie auf und öffnete diese.
»Wir suchen einen Dagalexus Dux.« Allein als er den Namen hörte, fiel er fast aus dem Bett. Er linste die Ecke rum und sah die zwei Truppenoffiziere, die draußen standen. Die typische schwarze Kleidung mit den Augenschlitzen war unverkennbar.
Eva kicherte und drehte sich um. »Dagalexus Dux? Muss ich dich jetzt auch mit deinem Künstlernamen ansprechen?«
Einer der Männer sah ihn an. »Du wirst angewiesen, uns zu folgen.«
Dag stand auf. »Ehm ... wohin?«
»Dauruta.«
Sein Herz pochte wie wild. Er wollte nicht zurück. Dezent schüttelte er den Kopf. »Wir ... wir wurden ... hier hergebracht, und ...«
»Und jetzt sollt ihr zurück.« Die zwei traten an Eva vorbei, ohne ihr auch nur eines Blickes zu würdigen. Diese sah verwirrt zu Dag.
»Wir wollen nicht zurück.«
»Wir haben den Auftrag, die zwei Verurteilten Dagalexus Dux und Beatzarre unverzüglich zum Lord zu bringen.« , gab einer der beiden langatmig von sich.
»Vin- ... ehm ... Beatzarre ist tot.« , versuchte er, seinen Freund zu retten.
»Nein. Seine Vitalzeichen sind auf lebend registriert.« Sie kamen näher und Dag wich ein wenig zurück.
»Ich will nicht mit euch gehen.«
»Das ist ein Befehl und keine Bitte.«
»Dag, was ist hier los? Ist das ... die Polizei?« Eva blieb immer noch an der Türe stehen.
»Wieso sollen wir ... zurück?« Er ging gar nicht auf seine Freundin ein, denn die Sorge die Erde zu verlassen, war momentan sein einziges Problem.
»Ihr habt fremdes Eigentum entwendet und werdet daher ...«
»Wir haben, was? Wir ... wir sind gut zwei Jahre hier und ...«
Einer der Truppenoffiziere zog seine Waffe und Eva wich mit einem lauten Schrei zurück. »Sofort mitkommen. Wir haben den Befehl, ansonsten Gewalt anzuwenden.«
»Is' ja gut.« Dag hob die Arme an, um zu zeigen, dass er keinen Widerstand mehr leisten würde. »Ich ... ich muss mir nur etwas anziehen.« Langsam griff er nach seiner Hose und zog sich anschließend ein T-Shirt über.
»Bist du ... bist du verhaftet?« Eva fand ihre Sprache wieder, nachdem sie schreckhaft nun in einer Ecke stand.
Er nickte. Wie sollte er auch sonst erklären, dass Truppenoffiziere seines Heimatplaneten ihn zurückholten.
Dag sah sich selbst bis zu seinem Lebensende in einem Würfel sitzen. Nie wieder Musik. Keine Mädchen.
Als er sich die Schuhe angezogen hatte, hob er abermals die Hände.
»Soll ich ... soll ich einen Anwalt anrufen, oder ...?«
Er schüttelte den Kopf, als er an Eva vorbei nach draußen geführt wurde. »Da wird kein Anwalt helfen.«
Sie hielten die Waffen nicht mehr auf ihn gerichtet, als sie das Gebäude verließen. Einer der zwei sah unten auf seinen eigenen Computer. Da fiel Dag ein, dass seiner hier auf der Erde wahrscheinlich verrotten würde. Oder aber Eva hätte bald einen Gesprächspartner, wenn sie diesen anschalten würde.
In diesem Moment musste er auch unfreiwillig an Inès denken. Niemals würde er sie wiedersehen.
Sie führten Dag die Straße entlang. Es war ein langer Weg, hin zu Vincent, denn die Truppenoffiziere waren nicht vertraut mit den Öffis oder sonstigen Verkehrsmitteln der Erde. Er selbst blieb stumm und überlegte, ob eine Flucht irgendwie möglich sein könnte. Manche Leute sahen ihn schräg an. Diese dachten mit Sicherheit, er würde zu einem Faschingsfest gehen, mit zwei Ninjas im Schlepptau, so wie deren Kleidung hier eher zu deuten war.
Sein Inneres schrie, er solle einfach wegrennen.
Doch da gab es das Problem, das sie ihn jederzeit egal wo, ausfindig machen könnten. Jeder Daurutianer wurde im wahrsten Sinne des Wortes gechipt.
Wo, das wusste keiner. Wenn, dann hätten die zwei sich diesen schon auf Dauruta entfernen lassen.
Durch diese Funktion, war es den Offizieren des Weiteren möglich gewesen, Dag, sprich Dagalexus Dux, in seiner Wohnung vorzufinden. Und deshalb marschierten sie auch, ohne nachzufragen, dorthin, wo Vincent aka. Beatzarre sich just in diesem Moment aufhielt.
Dag hoffte, dass sie ihm auf Dauruta wenigstens die Erinnerungen an die Erde löschen würden. Allein das quälte ihn momentan ... dort ein ganzes Leben zu verbringen, mit dem Gedanken wie schön das Dasein doch hier gewesen war.
Vor Vincents Haus machten sie halt. Während einer bei ihm blieb, betätigte der andere ein paar Schritte weiter die Klingel.
Der, den sie suchten, öffnete mit dem Handy am Ohr die Türe. »Dag.« , kam verzweifelt aus seinem Mund, als er registrierte, was vor sich ging. »Ehm ... Bina ... ich ... ich meld' mich nachher. Ich ... ich liebe dich. Vergiss das bitte nie.« Ohne Zeitverzögerung legte er auf.
»Beatzarre. Du und Dagalexus Dux werdet ...«
»Die bringen uns zurück.« , fiel Dag dem einen Offizier ins Wort.
»Aber wieso? Wir sind doch ... ehm ... unsere Aufgabe ist noch nicht erledigt.« Das war sein Versuch, das Erdenleben nicht aufzugeben.
»Die sagen, wir hätten geklaut.«
»Was? Wir haben nicht ... oh.« Er hob die Hände in die Luft, als auch auf ihn eine Schusswaffe gerichtet wurde.
»Es ist vorbei Vinne.« , sprach Dag traurig. »Alles ist vorbei.«
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Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen (Band 1)
Fanfiction(Band 1) Wie sind die Menschen so drauf? Was bewegt sie und wie passt man sich an, um nicht aufzufallen? Die zwei Aliens Beatzarre und Dagalexus Dux werden, aufgrund zu vieler Vorfälle, in denen sie unangenehm aufgefallen sind, von ihrem Heimatplane...