»Kann ich rein?« Dag klopfte an seiner Badezimmertüre.
Erst blieb es still, dann hörte er Eva reden. »Ja, komm rein.«
Er öffnete die Türe und sah sie in der Badewanne sitzen. Er trat ein und schloss den Eingang, ehe er sich auf den Boden direkt neben sie setzte.
»Ist alles okay ... zwischen uns?«
Sie nickte mau.
Mit den Fingerspitzen glitt er über ihren nassen Rücken, als sie sich ein wenig aufsetzte. Er überlegte des Weiteren nicht lang, entkleidete sich und setzte sich hinter sie. Sofort zog er sie nahe an sich. Leicht küsste er ihre Schulter. »Ich liebe dich Baby.«
»Ich dich auch.« Er küsste ihren Nacken und legte dann ohne Überleitung seine Hände über Evas Augen. »Was machst du?« , fragte sie.
»Was siehst du?«
»Nichts. Weil du mir die Augen zuhältst.«
»Nein nein. Sieh genauer hin.«
»Da-ag.«
»Sieh hin. Siehst du es?«
»Was soll ich sehen?«
»Ich sehe uns. Unsere gemeinsame Zukunft. Du ... und ich. Ich sehe ... mit der Zeit eine größere Wohnung ... vielleicht ist es auch ein Haus. Mal schauen. Ich seh' uns Hand in Hand. Wir schlafen gemeinsam ein, wachen gemeinsam auf. Und jetzt ... hast du das gesehen?« , gaukelte er ihr, Erschrockenheit vor. »Da läufst du doch tatsächlich splitternackt durchs Bild, du kleines Schweinchen.«
Eva lachte ein wenig. »Du bist verrückt.«
»Ja. Nach dir.« Er befreite ihre Augen und küsste erneut ihre Schulter. »Du bist das Erste, woran ich denke, wenn ich aufwache und das Letzte, wenn ich einschlafe. Ohne dich, würde mir das Beste in meinem Leben fehlen.« Noch einen Kuss und er drückte sie an sich. »Was hältst du von einer Trauung unter freien Himmel?«
Sie näselte erneut ein Lachen. »Hast du Angst, dass du in der Kirche in Flammen aufgehst?«
»Lieber auf Nummer sicher gehen.«
Evas Hand verhakte sich mit seiner. »Unsere Zukunft ... siehst du da ... noch mehr?«
Shit. Er hatte irgendwie die Hoffnung, dass das, was er wahrlich vom Herzen her auch so meinte, reichen würde, um sie von diesem Gedanken abzubringen.
»Ich sehe, das wir nicht alles sehen können. Das Wichtigste ist, das wir uns beide glücklich in der Zukunft sehen.«
»Wir ... beide.« , sprach sie ihm leise nach.
»Hast du dich schon für ein Kleid entschieden?« War seine nächste Taktik ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.
»Mir gefallen drei Stück ... aber ... weiß noch nicht so Recht.«
»Und ich darf es echt nicht vorher sehen?« Er knabberte leicht an ihrem Ohrläppchen.
»Nein. Das bringt Unglück.«
»Du im unschuldigen weiß ...« Er gab ein leichtes knurrendes Geräusch von sich.
»Dag, das ist ... eine Hochzeit. Kein ...«
»Jaja. Komm, ich versuch', dir zu helfen. Wieso kannst du dich nicht entscheiden? Sind die sich zu ähnlich, oder ...?«
»Ich weiß halt nicht. Es kommt drauf an, wann die Trauung durchgeführt wird, und ...«
»Du meinst die Jahreszeit?«
»Nein. Es hat andere Gründe. Ich weiß nicht, ... was ist, wenn ich eins hole und ... es dauert doch noch etwas länger, bis wir heiraten und das Kleid ... es passt nicht mehr, oder so.«
»Hast du Angst zuzunehmen?« Er wollte einen Witz machen und ihr in den Bauch kneifen, doch Eva rutschte direkt weg.
»Nicht.« , kam ein wenig böse aus ihr heraus und sie stand auf.
»Was machst du?« Sie trocknete sich nicht einmal ab, sondern nahm ihren Bademantel, den sie sich überwarf, und verließ das Badezimmer.
Was hatte er denn jetzt Falsches getan?
Er hatte sie doch gar nicht dick genannt. Sie hatte in der Tat angefangen, dass sie Panik hätte, das Kleid würde bis dahin nicht passen. Er hatte lediglich darauf geantwortet.
Er stand schließlich auch auf und tat es ihr fast gleich. Das Handtuch wickelte er um seine Hüfte und er dackelte in den Wohnbereich.
Eva lag auf der Couch. Berlioz befand sich direkt neben ihr, den sie innig streichelte.
Dag setzte sich einfach dazu. Er hob ihre Beine an und legte diese anschließend auf seinem Schoß ab. Dann kraulte er wie gehabt über ihren Rücken. »Baby, du bist perfekt, wie du bist, okay. Ich habe nie behauptet, du wärst zu dick oder so.«
»Bitte ... sag nichts mehr ... bitte.« Ihre Stimme war wahrlich flehend und er konnte schon wieder erkennen, wie sich Tränen in ihren Augen bildeten.
»Aber ...«
»Nein ... bitte. Ich will nichts hören. Bitte.«
»Baby, ich wollt' nichts Falsches sagen.« Obwohl er sich nicht mal bewusst war, was wohl wieder Missverständliches über seine Lippen gekommen war.
Eva schüttelte den Kopf und vergrub diesen dann ins Kissen. Er sollte nicht ihre Tränen sehen.
Irgendwie fand er diesen Umstand, dass sie fast täglich weinte, nicht sehr prickelnd. Er sehnte sich zurück, wo sie fröhlicher war, und verstand auch nicht, wieso sie so plötzlich anders agierte.
Es war doch nichts geschehen.
Zeitgleich machte er sich auch Sorgen um sie. Es tat ihm weh, zu wissen, dass es ihr auf irgendeine Weise nicht gutging.
Lag es vielleicht doch nur an dem Bild von Inès?
War das einfach nur ein Anzeichen ihrer Eifersucht?
Dag stand auf und sie blickte ihm nun nach, als er zu dem Kleiderschrank ging und unter einem Haufen Wäsche, die er kaum noch anzog, und die deshalb unten verstreut lagen, eine Kiste herauszog.
Eva sah mit gerunzelter Stirn, wie er ganz viele Bilder dort herausholte und diese auf dem Tisch sortierte.
Nachdem er fertig war, nahm er ein Feuerzeug, das auf seiner Kippenschachtel lag. Er ergriff einen Stapel und zeigte Eva jedes einzelne Foto. Es zeigten ihn alleine, mal mit Vincent, seine Mutter. Freunde aus der Schulzeit ... oder generell Freunde. Als er fertig war, legte er diese zurück in die Kiste und nahm dann den anderen Stapel. »Hier.« , sprach er. »Das sind alle Fotos, worauf Inès zu sehen ist.«
»Warum zeigst du mir das?« , schniefte sie und setzte sich mehr auf, während sie ihre Augen trockenrieb.
»Ich will, das du siehst, das mir die Zukunft mit dir wichtiger ist.« Tat er das jetzt wirklich? ... wollte er zum gegenwärtigen Zeitpunkt allen Ernstes sämtliches vernichten?
Dag nahm die Fotos und ging zur Spüle, ehe er das Feuerzeug betätigte. Er sah nochmal zu Eva und verbrannte jedes Einzelne. »Du ... und ich. Sonst niemand, okay?«
Ihre Unterlippe zitterte. Sie stand auf ... doch statt zu ihm zu gehen, verschwand sie im Badezimmer.
Was war jetzt schon wieder falsch?
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Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen (Band 1)
Fanfic(Band 1) Wie sind die Menschen so drauf? Was bewegt sie und wie passt man sich an, um nicht aufzufallen? Die zwei Aliens Beatzarre und Dagalexus Dux werden, aufgrund zu vieler Vorfälle, in denen sie unangenehm aufgefallen sind, von ihrem Heimatplane...