»Vincent und Dag. Solche Namen habe ich ja noch nie gehört.« Chol'na betrachtete beide nun doch argwöhnisch.
»Ja, weißt du, ... wir ... wir sind halt nicht von hier.« , sagte Vincent und schenkte ihr ein Lächeln.
Sie war klein. Ging ihm gerade mal bis unter die Brust. »Habt ihr Waffen?« , fragte sie trotzdem mit einer Stimmgewalt, als würde sie alle beide im Nu überwältigen können.
»Nein. Keine.« , beteuerte Dag.
»Dreht euch um und spreizt die Beine.« Sie zeigte auf die Wand hinter den Jungs.
»Stopp, warte. Du ... du hast aber keine Analsonden, oder so, und ...«
»Dag.« Vincent schubste ihn leicht.
»Ich darf doch mal fragen.«
»Analsonden?« Chol'na sah ihn verwirrt an. »Was ist das?«
»Das schieben ...«
»Dag.« Vincent unterbrach ihn ein weiteres Mal und sprach dann mit der jungen Frau. »Ich möchte mich entschuldigen für meinen Freund. Wir ... wir sind nicht von hier und ... ein wenig nervös ... und ...«
»Dreht euch um.«
»Natürlich.« Er schubste Dag abermals und forderte ihn somit auf, sich mit ihm umzudrehen.
Beide stützten sich an die Wand, während Vincent zuerst und danach Dag gefilzt wurde. »Was sind das für Geräte, die ihr da bei euch tragt.«
»Handys. Also zur ... Kommunikation gedacht.«
»So ... wie Soldaten das benutzen?«
»Ich weiß nicht, was eure Soldaten benutzen. Wir ... wir können uns damit unterhalten, wenn ... na ja, wenn wir ... getrennt sind.« , erklärte Vincent.
»Und das?« Chol'na fuchtelte mit dem Gerät von Krohuru herum.
»Das ist kaputt.«
»Ich fragte nicht, ob es intakt sei. Meine Frage war, um was es sich handelt. Ist das eine Waffe?« , herrschte sie in einem strengen Ton Dag an.
»Nein.« , antwortete Vincent. »Das ist ...« Er überlegte. »Zum Aufladen unserer Handys.«
»Aufladen?« Sie sah es sich genau an. »Eine Batterie?«
»Ja. So in der Art.«
»Hömma. Du rettest uns und jetzt behandelst du uns wie der Feind höchstpersönlich.« , sprach Dag und drehte sich wieder um. »Du musst dich schon entscheiden.«
»Nochmals entschuldige ich mich für meinen Freund.« , warf Vincent ein. »Er meinte, er ist dir sehr dankbar für deine Hilfeleistung und möchte nur gern wissen, weshalb du Fremden gegenüber trotz allem misstrauisch bist.«
»Weil ich erstens ein netter Mensch bin ... und zweitens ...«
»Du bist ein Mensch?« , gaben beide im Chor wieder.
»Ja. Natürlich. Ihr etwa nicht?«
»Doch doch. Klar. Wir sind Menschen.« , antwortete Vincent und hoffte, Dag würde nichts anderes sagen. »Wir ... wir sind halt noch immer unter Schock.«
»Man darf heutzutage keinem trauen. Seine humane Gesinnung sollte man dafür aber nicht vergessen.« Sie gab beiden ihre Habseligkeiten wieder. »Kommt mit.«
Dag stupste Vincent an. »Ist das doch die Erde?« , flüsterte er.
»Ich glaub' nicht. Sag besser nichts mehr. Du hast das Talent, bei fremden Wesen meist den falschen Weg einzuschlagen. Ich erinnere dich an unsere Anfänge auf der Erde.«
»Ja. Ich bin schon ruhig.«
Chol'na führte sie auf die oberste Etage, wo man einige Zelte in einem leergeräumten Laden erspähen konnte ... und ein paar Menschen, wovon nicht wenige Haarfarben hatten, die untypisch von ihren eigenen waren. Von blau, feuerrot, türkis, grün, pink, wie Chol'na es hatte, bis hin zu orange. Selbstverständlich gab es jedoch auch „normale" wie blond, braun, schwarz und kupfer.
Zwei, ein Schwarzhaariger und ein blauer, kamen direkt auf die drei zu. »Wo hast du die beiden denn aufgegabelt?« , fragte jener, der in ultramarinblau schimmerte.
»Draußen. Eine Horde Carnis hatte die zwei als Mahlzeit auserkoren.«
»Carnis?« Der Gelockte sah sie mit gerunzelter Stirn an.
»Wie nennt ihr die, da, wo ihr herkommt?« , fragte Chol'na.
Dag blickte erst Vincent an, der den Kopf bereits schüttelte, ihn jedoch nicht davon abhielt weiterzureden. »Zombies?!«
»Zom ... bies? Was für eine Bezeichnung soll das sein?«
»Untote, die dich fressen wollen.«
»Da ist Carnis ja wohl der geeignetere Name.« , sprach der Schwarzhaarige und stellte sich und den blauen vor. »Ich bin Jacinof. Und das ist Wafdor.«
»Vincent und Dag.« , sagte Chol'na, und zeigte erst auf den Größeren, dann auf den anderen.
»Seltsame Namen. Woher kommt ihr?«
»Also ... nicht von hier.« , schoss es aus Vincent heraus.
»Heißt?« , fragte Waldorf weiter.
»Qolero, hol' mal das Verbandsmaterial.« , rief währenddessen Jacinof einer türkisfarbenen jungen Frau zu. »Der mit den Locken wurde verletzt.«
Dag sah panisch an sich hinab und bemerkte jetzt erst das Blut, welches aus seiner Hose auf den Boden tropfte. Er krempelte in Windeseile alles hoch und sah den Biss, den dieser Carni anscheinend bei ihm verursacht hatte. »Fuck. Fuck. Fuck. Fuck. Fuck.« , kreischte er von Angst ergriffen. »Verwandle ich mich jetzt? Müsst ihr mich töten?«
»Verwandeln?« Die dort lebenden Personen sahen ihn verwirrt an, während Vincent wie versteinert da stand. »In was?«
»In einen Zombie?! Carni?! Keine Ahnung, was das für Viecher sind.«
»Wie soll man durch einen Biss zu einem Carni werden?« Jacinof runzelte umso mehr die Stirn.
»Weil deren ... Abart in mich reingekommen ist?! Keine Ahnung.« Dag war immer noch panisch, ließ sich jedoch einen Verband anlegen, nachdem Qolero seine Wunde gesäubert hatte.
»Beruhig' dich.« , meinte Vincent nun. »Die sagten doch, es passiert nichts.«
»Das ist keine ... Krankheit oder so.« , sprach Chol'na. »Die Carnis gab es plötzlich, so ... wie alles auf der Erde.«
»Erde? Das ist die ... Erde?«
In Windeseile hielten alle ihre Waffen auf die beiden Fremdlinge gerichtet. »Woher seid ihr?« , brüllte Jacinof.
»Erde. Wir ... wir kommen von der Erde.« , antwortete Vincent mit den Armen nach oben.
»Und warum seid ihr überrascht auf ... der Erde zu sein?«
»Wir ... wir sind halt ... noch ein wenig verwirrt, und ...«
»Die haben Geräte, die hab' ich noch nie gesehen.« , meinte Chol'na direkt.
»Rausholen. Sofort.«
Beide holten ihre Handys und die Apparatur, die sie hergebracht hatte, heraus.
»Das sind Daurutianer.« , schrie Wafdor. »Das ist ein Materien-Prozessor.«
»Auf die Knie. Und die Hände hinter dem Kopf.« , blökte Jacinof die zwei an.
Vincent wollte noch etwas zu ihrer Verteidigung sagen, doch er, genauso wie Dag bekamen beide je einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst.
Dann wurde alles schwarz.
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Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen (Band 1)
Fanfiction(Band 1) Wie sind die Menschen so drauf? Was bewegt sie und wie passt man sich an, um nicht aufzufallen? Die zwei Aliens Beatzarre und Dagalexus Dux werden, aufgrund zu vieler Vorfälle, in denen sie unangenehm aufgefallen sind, von ihrem Heimatplane...