Vincent düste direkt zu Bina nach Hause ... nachdem er sich erst einmal eine Standpauke seiner Eltern anhören konnte, weshalb er, ohne Bescheid zu geben, eine komplette Nacht weggeblieben war.
Er gab natürlich an, kein Kind mehr zu sein, und musste sich dann alles aufzählen lassen, was ihn noch zu einem Dreikäsehoch in diesem Haus machte. Von Wäsche waschen angefangen, bis hin zum bekochen lassen und so weiter.
Doch nun machte er sich keine Gedanken mehr darüber, denn Bina war wichtiger. Diese hatte seine unzähligen Anrufe, bis er dort angekommen war, ignoriert.
Er konnte sich denken, dass sie davon ausging, er hätte sie vorher wie Luft behandelt. Zumindest sagten das, die wütenden Mails, die er von ihr bekommen hatte.
Vincent war sich nicht mal im Klaren darüber, welche Lüge er ihr auftischen könnte, die plausibel genug erklären könnte, wo er die Nacht über gewesen war.
Die Wahrheit das Aliens ihn mitgenommen hatten, um ihn auf seinen Heimatplaneten in einen Würfel zu stecken, weil er einen Schmeggel verloren hatte, der irgendwie wahrscheinlich eine tickende Zeitbombe war, da dieser einen Virus in sich trug, dem nur noch eine Zutat fehlte ... hörte sich selbst in seinen Ohren sehr unrealistisch an.
Er blieb stehen. Das hatte er mehr oder weniger voll in eine Ecke gestellt. Was war, wenn Vlad, falls er weiterhin lebte, diese Komponente zu sich nahm?!
Vincent hatte nur an seine Flucht mit Dag denken können, aber womöglich hätte er sich zusätzlich noch darüber informieren sollen, ehe er alle mit dem Manipulator behandelt hatte.
Aber vielleicht gab es dieses Element, oder was auch immer fehlte, hier auf der Erde gar nicht.
Und es war nicht auszuschließen, dass der Schmeggel in Menschengestalt gar nicht mehr lebte. Er war ein Kind, als er abgehauen war. Wie hoch war da schon die Wahrscheinlichkeit, dass er lebend aus der Sache gekommen war.
Ja, als Kater war er seit geraumer Zeit durch die Straßen gestreunt und hat ... überlebt, aber ein Steppke ... allein in Berlin. Er hatte keine Familie, kein Dach über den Kopf. Einzig und allein den Manipulator und seinen Computer waren seine Weggefährten gewesen. Und ob er diese schlau genug verwendet hatte, war eher fraglich.
Trotzdem nahm er sich vor, mit Dag diesbezüglich nochmal zu reden. Eventuell würden sie ihn ja doch noch ausfindig machen können. In dem Fall wäre es dann deutlich besser, wenn Dag, der als sein Besitzer als einziger in der Lage war, ihn in eine andere Form zu wandeln, ihn in einen Fisch morpht.
Da war die Chance mit Sicherheit geringer, mit irgendeiner Substanz in Berührung zu kommen, die den Virus aktivieren könnt.
Vincent betätigte die Klingel und lächelte, als ihm die Türe geöffnet wurde und seine Freundin diejenige war, die am Türrahmen stand. »Nein. Grins mich nicht so doof an.« Sie zog ihn sofort ins Innere und rief lautstark. »Es ist Vincent. Wir gehen nach unten.«
Er bekam kaum die Stufen mit, da sie ihn in so einer Windeseile in ihre Räumlichkeiten zog und erst sein Shirt losließ, als sie ihn auf ihre kleine Couch schubste. »Ehm ... erstma' hallo.« , startete er weiter mit einem aufgesetzten Zahnpastalächeln.
»Steck dir dein Hallo sonst wohin.« Bina setzte sich zu ihm. »Weißt du, was in meinem Kopf vorging, als du dich nicht gemeldet hast?«
»Es tut mir ...«
»Nein, du lässt mich ausreden.« , feuerte sie los. »Ich war bei deinen Eltern. Die wussten nicht, wo du steckst. Ich hab dich zig tausende Male angerufen. Dann hab ich es bei Dag versucht. Aber auch er war nicht zu erreichen. Weißt du, was ich dann machen musste?« Vincent schüttelte den Kopf und traute sich nicht, etwas zu sagen. »Ich bin zu Dag gefahren. Und wer war da? Eva.« , beantwortete sie es selber. »Und weißt du, was sie mir erzählt hat?«
Er schüttelte den Kopf und fand auch ein wenig Sprache wieder. »Ehm ... nein?!«
»Dag wurde von dem SEK mitgenommen. Maskierte Männer haben ihn gepackt und mitgeschleppt.«
»Oh. Okay.«
»Okay? Wo zum Teufel warst du Vincent?«
»Ehm ... also weißt du ...« Im Grunde hatte sie ihm die perfekte Grundlage geschaffen. Nun musste er nur noch darauf aufbauen. »Dag wurde verhaftet, ja ... und ... ich hab ... ihn rausgeholt.« Viel gelogen hatte er dabei eigentlich nicht. Nur Dinge weggelassen. Zum Beispiel seine eigene Verhaftung ... und das er zwischenzeitlich nicht mal mehr auf der Erde gewesen war. Aber ... diese Dinge hätten sie nur mehr beunruhigt. Also wozu einbauen?!
»Du hast ... was?« Verstört blinzelte sie ihn an.
»Ja. Es war also ... wichtig. Ich hab in der Eile mein Handy vergessen und ... es tut mir wirklich leid.«
»Das SEK war da. Was zum Teufel hat er angestellt, das die eintreffen mussten?«
Damit er Dag nicht weiter herabminderte in Binas Ansicht, war ihm genau klar, was er sagen wollte. »Nichts. Das war ein ... Missverständnis. Denkst du, ich hätte ihn sonst direkt rausbekommen?«
»Ein Missverständnis?«
»Ja.«
»Die haben Dag verhaftet.«
»Ja und wieder freigelassen. Er ist zu Hause.«
»Du willst mir gerade sagen, das sie ihn ... verwechselt haben?«
Er nickte. »Natürlich. Ich hätte ihn doch sonst nie rausbekommen.« Er zog an ihr und positionierte sie ein wenig auf sich drauf, als er sich in eine liegende Position brachte. »Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich mich direkt bei dir gemeldet Bina. Aber ... es ging alles so schnell und ...«
»Nein, schon okay.« , sagte sie und ließ sich kraulen. »Ich hab' mir halt nur tierische Sorgen gemacht und ... und dann war ich sauer, weil ich dachte, du unternimmst mit Dag eine ... Spritztour. Und du weißt, wie ich das meine.«
»Das würde ich niemals tun, und das weißt du auch.« Er küsste ihr Haupt.
»Ich weiß, aber ... ich hoffe halt nur, dass Dags Einfluss nie auf dich abfärbt.«
»Dag ist kein schlechter Mensch.«
»Ich weiß. Natürlich ist er nicht böswillig, aber ... das, was er mit Inès abgezogen hat, war unter aller Sau.«
»Er hat scheiße gebaut, aber ... lass uns jetzt aufhören, okay. Ich bin froh, wieder hier bei dir zu sein. Glaub mir, für einen kleinen Moment dachte ich, ich würde dich niemals wiedersehen.«
Sie lachte. »Wieso das?«
»Es war so, als wäre ich Lichtjahre entfernt von dir gewesen.«
Bina schmiegte sich an ihn. »Das war jetzt irgendwie süß, Herr Poet.«
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Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen (Band 1)
Fanfiction(Band 1) Wie sind die Menschen so drauf? Was bewegt sie und wie passt man sich an, um nicht aufzufallen? Die zwei Aliens Beatzarre und Dagalexus Dux werden, aufgrund zu vieler Vorfälle, in denen sie unangenehm aufgefallen sind, von ihrem Heimatplane...