»Du gehst heute wieder weg?« , fragte Eva und umarmte Dag von hinten.
Die dritte Woche in Folge hatte er sich fast täglich die Zeit nur für Vincent freigehalten. Tagsüber waren sie nur im Studio, während sie nachts die Straßen, Bars und Clubs Berlins unsicher machten.
Gestern Abend war sein bester Freund sogar mit einer jungen Dame später nach Hause gegangen. Dag empfand es nicht als schlimm, solange Vincent dadurch ein besseres Gefühl besaß und er nicht in Selbstmitleid zerfloss.
Er selbst war standhaft geblieben. Jedem Mädchen, das ihm wahrlich schöne Augen gemacht hatte, hatte er abblitzen lassen.
Dag besah sich im Spiegel, drehte sich um und hob Evas Kinn an. »Ich helfe ihm nur, damit er nicht andauernd an Bina denkt.«
Sie zog die Unterlippe hinunter. »Ich weiß, aber ich will auch einfach mal wieder einen Abend nur ... für uns.« Abermals umarmte sie ihn.
»Das wird nicht ewig so gehen. Er würde mir da genauso durchhelfen.«
»Darüber bin ich mir schon im Klaren, aber ...« Sie drückte ihn noch fester und sprach honigsüß weiter. »Ich will mit dir einschlafen. Und nicht das du betrunken über mich rollst und dann anfängst zu schnarchen.«
Er lachte, hob sie an und setzte sie auf die Abstellfläche im Badezimmer. »Bald hast du mich wieder Baby. Dann gehör' ich einzig und allein nur dir.«
»Du gehörst auch jetzt nur mir, oder teile ich dich derzeit mit irgendeiner?« Ihre Augenbrauen rutschten höher.
»So meinte ich das nicht. Vincent wird bestimmt bald wieder der Alte sein und dann ...« Er strich ihr einige Strähnen aus ihrem hübschen Gesicht. »... willst du heut' mit?«
»Sicher das Vincent nichts dagegen hät'? Ich meine, ich will eure Bromance nicht stören mit meiner ... Anwesenheit.«
»Ach Quatsch.«
Sie lächelte und strich ihm nun ebenso eine Locke von der Stirn. »Geh' allein. Ich warte hier auf dich.«
»Nein. Mach dich fertig und komm' mit.«
Sie schüttelte den Kopf. »Macht euren Männerabend.« Eva kraulte sanft seinen Nacken. »Aber dafür musst du mir versprechen, nicht zu viel zu bechern.«
»Damit ich nicht über dich rolle und einpenne?«
Sie sprang hinunter und schritt arschwackelnd an ihm vorbei, ehe sie am Türrahmen abstoppte und ihm mit dem Finger zeigte, dass er ihr folgen sollte. »Schau' ma' in die Schublade, da ist eine Tüte drin.« , forderte sie ihn auf. »Ich war heut shoppen.«
Dag eilte direkt hin und blickte erst einmal hinein, bis er anschließend Eva angrinste, die sich im Schneidersitz aufs Bett setzte und ihm dasselbe Lächeln schenkte. Er benetzte sich die Lippen, griff in die Tüte und holte ein rotes Dessous-Outfit heraus. »Ich hab' noch ein wenig Zeit.« Er breitete es aus und formte seinen Mund zu einem stummen Uh, ehe er seiner Freundin das Teil zuwarf. »Werf' dich ruhig jetzt in Schale.«
»Nein. Nein.« , sagte sie und legte es neben sich hin. »Das Teil war nicht billig. Dafür will ich auch etwas laaaaaanges ausgiebiges mein Schatz.«
»Jetzt kurz und flott und später laaaaaang und ausgiebig.« Er sah das Gerät von Krohuru in der Schublade liegen und steckte es fix in seine Gesäßtasche.
Eva schüttelte den Kopf. »Nein. Jetzt gibt es gar nichts.«
In diesem Moment war es Dag, der einen Schmollmund zog und zu seiner Freundin wahrlich hin schlurfte und sich im Endeffekt auf sie drauf fallen ließ. Eva begann zu lachen, als er ihr den Hals hinab küsste. »Du kannst mich doch nicht ködern und dann völlig sexuell frustriert gehen lassen.«
»Sexuell frustriert?« Sie lachte weiterhin und versuchte sich unter ihm auf den Bauch zu drehen, um entschwinden zu können, damit sie selbst nicht schwach werden würde. Dag begann jedoch direkt sie kess in den Nacken zu beißen. Er wusste nämlich genau, dass sie diese Stelle besonders mochte. »Oh Dag.« , stöhnte sie leicht.
»Oh ja.« Er setzte sich auf und zog an ihrem Hosenbund.
Eva bekam sich kaum noch ein vor Lachen. »Das war keine Aufforderung mein Lieber.« Sie drehte sich mit Müh' und Not wieder auf den Rücken.
Dag betrachtete sie, während er weiterhin sitzenblieb. »Was hältst du von ... einem Kurztrip nach Paris?«
»Wir beide?«
Er nickte. Zuletzt war er dort mit Inès gewesen. Aber eine neue Beziehung musste ja nicht bedeuten, dass man einen Ort nicht mehr besuchen durfte. »Nur wir beide.«
Sie lächelte. »Ja. Das wär' schön.«
»Gut. Dann ... lass uns morgen mal schauen, was wir uns derzeit so leisten können.«
»Mir ist egal wie, wo, wann. Solange du bei mir bist.«
Dag legte sich wieder auf sie drauf und küsste ihre Nasenspitze, ehe er sich dann doch wie gehabt auf die Beine stellte. »Ich gehe jetzt besser, bevor ich dir gleich noch die Klamotten vom Leib reiße und gar nicht mehr aus diesem Bett komme.«
»Hey. Die Dessous waren teuer. Die werden mir nachher aber nicht vom Körper gerissen.«
»Keine Sorge Babe. Die bleiben an und werden nur auf Seite geschoben.« Er zwinkerte ihr zu, küsste sie nochmal und verließ dann die Wohnung.
Das Lächeln in ihrem Gesicht. Es war so vertraut geworden und zeigte ihm, wie gern sie bei ihm war.
Er lächelte ebenfalls ein wenig dümmlich vor sich her. Wie sehr er sich doch in sie verliebt hatte.
Sein Handy klingelte.
Unbekannt.
»Ja?« , kam aus ihm heraus, als er diesen entgegennahm.
Es war still. Dag besah sich das Display.
Er wollte gerade abermals einen Ton von sich geben, als eine ihm bekannte Stimme erklang. »Hey.«
Eine Gänsehaut machte sich auf seinem Körper breit und er blieb stehen. »Inès?«
»Hey ... Dag.«
»Hey.«
»Ehm ... wie ... wie geht es dir?«
»Gut. Und ... dir?«
»Ja. Auch.«
Wieder diese Stille.
»Ehm ... hast ... hast du dich ... vertan?« , fragte er sie schließlich.
»Nein. Ich ... ich wollt' wissen, wie es dir geht. Und ... na ja ...«
»Okay.«
»Ich bin ... in Berlin. Ehm ... hättest du vielleicht gleich Lust auf ... ein kurzes Treffen oder so?«
Hatte er? Wollte er? Er wollte sie gern wiedersehen. Das konnte er nicht leugnen. »Ehm ... ich ... ich bin gerade auf dem Weg zu ... Vincent.«
»Oh okay. Na ja war auch nur eine Frage.«
Er schloss die Augen und rieb sich die Stirn. Was sollte er tun? »Ehm ... ich ... ich schau' ma' okay? Also, ob es irgendwie ... klappt.«
»Okay. Wäre schön.«
Hatte sie das jetzt ehrlich gesagt? Sie würde es schön finden, ihn wiederzusehen?!
Sein Herz stolperte kurz. »Ehm ... hast du noch deine Nummer, dann ... dann melde ich mich später.«
»Nein. Ich schicke sie dir jetzt gleich.«
»Okay.«
»Gut, dann ... vielleicht bis später.«
»Ja. Tschau.«
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Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen (Band 1)
Fanfiction(Band 1) Wie sind die Menschen so drauf? Was bewegt sie und wie passt man sich an, um nicht aufzufallen? Die zwei Aliens Beatzarre und Dagalexus Dux werden, aufgrund zu vieler Vorfälle, in denen sie unangenehm aufgefallen sind, von ihrem Heimatplane...