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»... nein, mir gefällt das da, was ihr da ... euch zusammenreimt. Es hat etwas. Und zeigt auch die Kreativität, die dahinter steckt.« , sprach Adel, der mit Vincent in einem Café saß.

»Danke danke. Wir haben Spaß und deshalb kommt auch immens viel Scheiße dabei raus, aber ... wir probieren halt noch ein wenig herum.«

»Ich versuche auch wieder ... Fuß zu fassen.«

»Ja du hattest das mit der Produzentin von Rio erzählt.«

»Ja genau. Also wir haben bereits gestartet. Ich sollte für die Aufnahme eines Stücks den Gesangspart übernehmen und ... Annette war total angetan.«

»Freut mich für dich.«

»Der Weg in die Musikbranche ist nicht so einfach, wie manche sich das vorstellen.«

»Ja ich weiß. Wir hatten versucht, bei einer Plattenfirma unterzukommen, aber ... da denkt man sich manchmal, alleine ist es besser.«

»Ihr arbeitet trotzdem weiter an eurem ersten Album?« , fragte Adel interessiert.

»Klar. Wir lieben es. Das mit einem Label hält uns jetzt nicht davon ab weiterzumachen.«

»Ich mag eure Art. Und euren Ehrgeiz. Ihr seid mit vollem Herz dabei.«

Vincent lächelte ihn an und war wirklich dankbar, dass es jemand wertschätzte und bemerkte, dass sie wahrlich immens viel Arbeit und Herzblut in das Projekt hineinsteckten. »Ja mal schauen, wie weit wir kommen.«

»Was hältst du davon, wenn wir uns ein bisschen zusammentun? Also ich meine auch Dag mit einbegriffen.«

»Ehm ... du meinst ... Boyband-mäßig?« Er schüttelte bereits den Kopf. »Also das ist nicht so unsere ... Richtung. Und ...«

Adel lachte. »Nein. Ich denke, dass wir uns ein wenig ergänzen und auch fachmännisch unter die Arme greifen könnten. Und zudem ... ein Studio teilen.«

»Ein Studio? So ein ... richtiges ... Professionelles?«

Er nickte. »Ja. Ich will halt solo durch- ... beziehungsweise steh' ich noch im Gespräch mit Annette ein Duo-Projekt auf die Beine zu stellen. Sie hilft mir quasi den Fuß wieder reinzubekommen. Und ... ich ...« Er zeigte nun auf sich und Vincent. »... wir teilen uns die Erfahrungen und vielleicht, mal Schauen ... du bist gut darin, den richtigen Beat zu finden und die Texte ... wenn ihr zum Beispiel auch mehr auf ... Gefühl setzt, statt nur auf den Spaß, könnte bei euch auch etwas draus werden. Verstehst du?«

Er nickte. »Ja, aber ... du meinst, wir unterstützen uns durch die jeweiligen Fähigkeiten.«

»Ja. Und wer weiß, wenn du mehr Übung hast, ich bin Mitbegründer von BMG Rights Management, wie du ja bereits weißt ... und wir machen gelegentlich Contest für ... Produzenten. Es wäre auch deine Chance mehr ... zu lernen.«

»Produzent?« Das hörte sich irgendwie toll in seinen Ohren an.

»Ja, du produzierst ja schon längst, aber ... man lernt immer weiter. Du könntest demzufolge dann nicht nur für SDP Dinge verfassen. Wer weiß, vielleicht machst du dann auch mal etwas für mich. Wir werden mal schauen, wie sich das alles so entwickelt.«

»Wieso ... hilfst du uns?«

»Weißt du, ich will einfach auch etwas zurückgeben und ... ich hab' bei euch ein gutes Gefühl. Ihr habt etwas. Das sollte man ... mehr fördern. Und weil ich selber weiß, wie es ist mit Connection und so weiter voranzukommen, biete ich euch hiermit ein wenig an. Auch wenn ich nicht oben stehe, aber ... Annette habe ich zwei Songs von euch vorgespielt. Sie meinte ebenfalls zu mir, dass ihr die Grundidee gefällt.«

»Wir sollen uns ein ... Studio teilen? Mit ... Annette Humpe?«

»Nein, also ... ich will solo eigentlich durchstarten. Das mit Annette ... wir wollen was rausbringen, also ... das steht. Aber alles Weitere ... das steht in den Sternen.«

»Hört sich eigentlich nicht schlecht an. Ich meine, du bist ja quasi aus dieser Branche. Du hast Ahnung und ...«

»Win Win Vincent.« Er trank abermals an seinem Kaffee. »Wer weiß, was noch kommt. Unter Umständen machen wir drei ja auch mal einen Song gemeinsam.«

Features waren gefragt. Das wusste Vincent selbst. Und je nachdem, wer da eher Fuß fasst, könnte das für den jeweils anderen ein kleines Sprungbrett sein.

»Ich werde mit Dag auf jeden Fall über alles reden. Es hört sich definitiv nicht schlecht an.«

»Klar mach das. Ich wollt jetzt auch nicht direkt 'ne Antwort. Wie gesagt, mir gefällt eure Art und ... ich bin der Meinung, mit ein wenig ... na ja ich würde es nicht Umändern nennen. Ihr sollt schon genauso bleiben, das macht euch einzigartig. Und das ist wichtig in der Branche, aber ... man könnte in jeder Hinsicht mehr aus euch herauskitzeln, wenn ihr tiefer ... hineinschnuppert.« , erklärte Adel. »Das, was ich jetzt machen will, unterscheidet sich auch von The Boyz. Man entwickelt sich stets weiter Vincent.«

Vielleicht hatte er ja Recht?!

Er nahm das Angebot jedenfalls sehr ernst und rief nach dem Treffen auch direkt Dag an, um ihm das Wesentliche zu berichten.

Sein Bester hörte zu und meinte lediglich, er wäre dabei, wenn Vincent es für geeignet halten würde. »Ehm ... ist alles in Ordnung bei dir?« , fragte er Dag, als er bemerkte, dass irgendwas sein musste.

»Inès hat Schluss gemacht.«

»Oh, das ... das tut mir leid.«

»Sie kam her und ... na ja, hat mich mit Eva ...«

»Oh.« Mehr fiel ihm nicht ein. Schließlich hatte er ihn ja längst darauf hingewiesen.

»Ich bin weg. Wir sehen uns morgen.« , hörte Vincent im Hintergrund ein Mädchen reden. Genau wie einen Kuss der seinem Freund wohl aufgedrückt wurde.

»Ja. Tschau.«

»War sie das?«

»Ja. Ich ...«

»Sag mir nicht, du hast jetzt, nachdem deine Freundin Schluss gemacht hat, mit Eva gebumst.«

»Okay, ich sag's nicht.«

Vincent atmete tief ein und aus. »Dag, ich ... ich gebe dir den Rat, dass du besser Single bleibst, bist du ... dich ein wenig mehr im Griff hast.«

»Ja, ich weiß. Du hast auch Recht. Ich ... ich hab Inès gesagt, das ich nicht von der Erde stamme und ich deshalb ...«

»Du hast was?« , unterbrach er Dag barsch. »Hast du'n Knall?«

»Vinne beruhig' dich. Sie hat es mir eh nich' geglaubt. Aber ... mir fiel nichts ein. Ich wollte ihr erkären, das ich es versuche, aber ... ich mich noch immer ein wenig einleben muss.«

»Du lebst dich nicht ein. Du hast dich einfach nicht unter Kontrolle.«

»Wie meinst'n das?«

»Guck' ma', dir hat einer eine Zigarette angeboten, zack, man sieht dich fast nur noch mit Glimmstängel zwischen den Lippen. Du hast ein wenig Gras konsumiert, tadaa, auch das ist Bestandteil deines Lebens geworden.« , startete Vincent. »Bei Mädchen dasselbe. Du hast an einer rumgeschlabbert und hopplahopp ist der kleine Dag nicht mehr zu bändigen.«

»Du meinst ... es ist eine Sucht?!«

»Davon gehe ich aus.«

»Ich ... ich wollte das auch irgendwie nicht. Ich war ... traurig, als Inès ging und ... Eva ... sie sah echt scharf aus in ihrer Unterwäsche und ... sie hat mich gekrault. Und das hat sich so gut angefühlt.« Er machte eine minimale Pause. »Ich durfte zwischen ihre Titten und ...«

»Nein, keine Infos.« , unterbrach Vincent ihn ein weiteres Mal. »Du solltest lernen Versuchungen ...« Er stoppte ab. Hatte er das Thema nicht schon mit ihm gehabt? Abermals atmete er tief ein. »Ich hab noch eine Verabredung mit Bina. Wenn du willst, komme ich später zu dir.«

»Würdest du das tun? Mir geht's echt scheiße.«

Dag hatte sich zwar selbst hineingeritten, aber dennoch spürte Vincent, dass es ihm nicht gutging. »Klar.«

»Danke Brüderchen.«

»Kein Ding. Bis später dann.«

Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen    (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt