2006
»Das Album ist gut geworden.« , sagte Vincent. »Aber da geht noch mehr.«
Dag drehte sich mit seinem Stuhl und hielt an. »Du meinst mehr Songs?«
»Nein. Ich meine, wir haben uns weiterentwickelt. Das Gefühl, welches du bei Eigentlich wollt er nie ein Liebeslied schreiben hast, kann man auch in andere Songs einbauen.« , sprach er. »Das können wir nicht mit ... Bananensaft zum Beispiel vergleichen.«
»Ich glaub', irgendwie unterscheidet sich eh jeder. Wir machen einfach je nach Laune.«
»Ja, das stimmt. Aber du weißt, wie ich das meine. Du hast die Stimme fürs ... Gefühl. Du kannst das auf irgendeine Art und Weise. Man kauft es dir ab.«
»Oh. Hat der Herr mir gerade ein Kompliment gemacht?«
»Möglicherweise.« Vincent blickte auf den Bildschirm vor sich.
Dag umarmte ihn. »Hab' dich auch lieb Brüderchen.« Er schmatze ihm ein Küsschen auf die Wange, ehe er sich wieder normal hinsetzte.
»Haste Bock heut Abend ...«
»Kann nicht. Sorry.« , unterbrach er Vincent direkt. »Hab heut mal wieder Jahrestag mit meinem Baby. Gehen schick essen und na ja, weißt schon.« Er grinste ihn an.
»Immer noch auf Wolke sieben?«
»Klar. Sie genauso. Sie will sogar, das wir uns eine größere Wohnung besorgen.«
»Und?«
»Geht nicht. Wie soll ich das blechen? Meine Jetzige ist für umsonst.«
»Na ja ewig kannst du da ja auch nicht bleiben. Du bist ja jetzt schon 'ne Zeitlang mit Eva zusammen.«
»Heißt?«
»Eine Beziehung muss ja irgendwohin führen. Ich meine ... man will ja eine Zukunft mit dieser Person. Etwas aufbauen und ... so weiter.«
»Eva und ich planen nicht. Wir, also ... sie sagte, sie will eine Zukunft mit mir und ... aber wir planen halt nicht.«
»Du planst nicht. Sie definitiv.«
»Wie kommst du darauf?«
»So sind Frauen. Heiraten, Kinder kriegen ... und so weiter.«
»Wir sind noch jung. Eva ... sie ... sie denkt doch jetzt nicht an so etwas ... oder?«
»Was schenkst du ihr?«
»Oh, das wird sie umhauen.« , sprach Dag begeistert. »Ich hab ihr ein Kätzchen besorgt.«
»Haustier?«
»Nee weißt du, ich wollt die eigentlich an die Wand tackern und als Deko nutzen.«
»Witzig. Ich meinte nur, du willst ihr tatsächlich ein Haustier holen?!«
»Klar. Sie liebt Katzen. Genau wie ich.«
»Ich glaube ja eher, sie wird etwas anderes erwarten.« Vincent wackelte mit seinem Ringfinger herum.
»Quatsch. Eva ist nicht so. Sie weiß das wir auch so ... verbunden sind. Ohne Kind und ohne Heirat.«
Vincent brummte irgendwas und öffnete eine Datei, die er dann abspielte.
Dag stand auf und holte sich ein Bierchen.
Er nahm sein Handy, um die Uhrzeit zu checken, und klimperte anschließend auf einem Xylophon herum. »Wie sieht es eigentlich bei dir mittlerweile aus?«
»Was meinst du?«
»Ja könnten wir eventuell demnächst mal wieder so ... Pärchendinger machen?«
Vincent grunzte auf. »Erstens gab es auch damals keine Richtigen. Außer mit Inès. Weil Eva und die hinterlistige ... hab' ich dir eigentlich erzählt, dass sie angebumst wurde?«
»Wer?«
»Bina.« , antwortete er. »Fünfter Monat oder so ist sie wohl.«
»Oh. Und ... geht's dir ... gut?« Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit, bei dem Gedanken, er hätte anfänglich Inès eventuell gemeint.
»Klar. Sie interessiert mich nicht. Hab' nur gehört, ihre Eltern scheinen nicht sehr begeistert zu sein.«
»Hmm okay.« Das seltsame Gefühl, das er verspürt hatte, senkte sich.
Den Chat mit Inès hatte er noch vor seiner Abreise nach Paris gelöscht. Er wollte nicht, dass irgendwas zwischen ihm und Eva stand ... und dennoch war er in diesem Jahr, zweimal untreu gewesen.
Dag versuchte, es im Kontrast dazu positiv zu sehen.
Es war nur zweimal geschehen.
Und beide Male hatte er auch danach ein extrem schlechtes Gewissen. Ein Mädchen hatte er nach einem Auftritt vernascht, nachdem er weit unter ihrem Bauchnabel ein Autogramm geben durfte und die andere war irgend'ne Freundin gewesen von der Ollen, die Vincent an einem x-beliebigen Abend aufgerissen hatte.
Mitbekommen hatte sein bester Freund es auch. Eine Moralpredigt bezüglich Eva bekam er aber nicht.
»Wie kommst du denn darauf?«
»Worauf?« Dag war vor lauter Gedanken verwirrt.
»Pärchen?«
»Ach so. Na ja, du hast dich jetzt drei Wochen mit ein und derselben getroffen. Da dachte ich, vielleicht magst du sie ja.«
»Maren ist okay. Aber sonst nichts. Gar nichts. Wir unterhalten uns nicht mal. Ficken und Ende. Die beste Variante, die es gibt. Druck ablassen. Tschüss.« Er schaltete die Musik leiser. »Morgen treffe ich eine ...« Vincent nahm sein Handy und sah sich etwas an. »Ach ja ... eine gewisse Lydia. Es ist also nicht nur Maren.«
»Was hast du gerade nachgeschaut?«
»Wie sie hieß. Kann mir nicht alle Namen merken. Ich versuche, nur die Aktuellen im Blick zu halten.«
»Die Aktuellen? Bumsen wir uns mittlerweile durch die Weltgeschichte, oder was?«
»Und wenn?«
»Na ja ist dein Bier«
»Genau. Mein Bierchen. Muss dir ja nicht schmecken.«
Dag klopfte auf dessen Schulter. »Wollt' dir dein Bier nicht madig reden. Fand den Gedanken nur irgendwie ... nicht schlecht, wenn ... ach egal.« Er gab ein stummes Bäuerchen, nachdem er an seinem realen Bier getrunken hatte. »Ich muss jetzt auch los. Könntest du mich fahren.«
»Wohin?«
»Meine Deko abholen.« , witzelte Dag und meinte damit auf der Hand liegend das Kätzchen.
Vincent streckte sich und stand schließlich auf. »Gut. Spiel' ich halt Taxi.«
»Nenn' es Katzenlieferdienst.«
»Hört sich an, als würde ich frittierte Stubentiger überbringen.«
»Mit Soße, Reis, Gemüse, Kartoffeln? Was haste so im Angebot?«
»Mit Pommes und ein Bierchen.« , lachte Vincent und verließ mit Dag das Studio.
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Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen (Band 1)
Fanfiction(Band 1) Wie sind die Menschen so drauf? Was bewegt sie und wie passt man sich an, um nicht aufzufallen? Die zwei Aliens Beatzarre und Dagalexus Dux werden, aufgrund zu vieler Vorfälle, in denen sie unangenehm aufgefallen sind, von ihrem Heimatplane...