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Dag fand lange keinen Schlaf.

Als er nach Hause kam, schlief Eva selbstverständlich tief und fest.

Er lag wahrlich einige Stunden wach, bis die Müdigkeit dann doch Besitz von ihm ergriff und er letztlich eindöste.

Als er erwachte, saß seine Freundin am Tisch und aß ein Croissant. Sein Blick fiel auf die Uhr. Es war nach vierzehn Uhr.

Er rieb sich den schmerzenden Schädel und setzte sich auf.

»Ich hab Frühstück geholt.« , sagte Eva und zeigte auf die Tüte vom Bäcker.

Er nickte nur und stand langsam und gemächlich auf. Ihm kam es vor, als würde er seinen Weg zum Scharfrichter vor sich haben.

Lange hatte er nachgedacht. Einfach über alles. Nicht nur, dass er Fernanda gevögelt hatte.

Ihm war klar, dass nun das Schmerzhafteste in seinem Leben in ein paar Sekunden stattfinden würde.

Er setzte sich ihr gegenüber, doch statt die Tüte zu nehmen, ergriff er Evas Hand, wo sein Ring zu sehen war. »Ich liebe dich Baby. Ich liebe dich wirklich.«

»Was ist los?« War ihre Reaktion darauf.

Seltsam ... Vincent schien Recht zu behalten, dass Frauen ein Gespür dafür hatten, wenn etwas nicht mit rechten Dingen ablief.

»Ich bin ein Egoist. Ein dreckiger Egoist.« , startete er.

Ihre Mimik veränderte sich leicht. »Wovon sprichst du?«

Seine Finger glitten sanft über ihren Handrücken. »Lass mich bitte ausreden, okay. Ich will ... nur, dass du es verstehst.« Sie nickte karg. »Ich ... ich bin hier bei dir, weil ... weil ich nur an mich gedacht habe. Nicht an dich. Ich liebe dich. Sogar so sehr, dass es mir wehtut, zu denken, du ... du wärst nicht mehr hier. Und ... das ist selbstsüchtig. Ich habe nur an meinen Schmerz und meinen Verlust gedacht.«

»Dag, was ...«

»Lass mich bitte ausreden.« Er zog ihre Hand an seinen Mund und küsste diese leicht. »Ich tu' dir weh. Und das will ich nicht mehr.«

Eva zog ihre Hand zurück. »Was sagst du da?«

»Ich ... ich hab' in der Nacht mit einer anderen ... und ... das war nicht das erste Mal, dass ich dir ...«

»Was?« Ihre Stimme versagte bei diesem einen Wort bereits.

»Ich bin ein Arschloch. Ich bekomm' es einfach nicht gebacken und ... es tut mir so unendlich leid, was du wegen mir ... Ich liebe dich wirklich. Und weil ich dich liebe, muss ich aufhören, egoistisch zu sein.«

»Was redest du da?« Sie blickte ihn, die Welt nicht mehr verstehend, an, während ihre Unterlippe mehr und mehr zitterte.

»Ich ...« Er kämpfte selber mit den Tränen, die er bei ihr schon auf den Wangen sah. »Ich beende das mit uns.«

Sie schüttelte leicht den Kopf. »Du ... du machst was?«

»Versteh' doch. Es fällt mir so schwer, weil ich dich liebe, aber ich ... ich bin nicht gut für dich. Die letzten Tage ... ich sehe doch, wie dich etwas zerfrisst und ... ich will nicht mehr, das du dich wegen mir so fühlst.« , sagte er und wischte sich eine Träne weg. »Ich will nicht der Grund für deine Traurigkeit sein.«

Fassungslos stand Eva auf und ging zum Spülbecken rüber, wo sie unkontrolliert weinte.

Dag folgte ihr augenblicklich. Er versuchte sie von hinten zu umarmen, doch sie drehte sich um und schubste ihn weg. »Nicht ... fass' mich nicht an.«

Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen    (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt