»Hast du das Teil nicht schon?« , fragte Dag, als er sich das Audio System ansah, während sein Freund sinnbildhaft eine Gitarre hielt und durch das Schaufenster in das gegenüberliegende Geschäft blickte.
»Jaja.« , sprach er, ohne zuzuhören.
»Jaja heißt Leck mich am Arsch. Du ...« Dag sah ihn an und folgte seinem Blick zu der Blondine, die genau in diesem Moment herübersah, wodurch sein Freund sich nervös umdrehen wollte und mit dem Gitarrenhals ein Regal leerfegte.
»Ehm ... 'tschuldigung.« , rief er einem Mitarbeiter zu, der mit einem gefakten Lächeln schon begann alles wieder einzuräumen.
Vincent legte die Gitarre beiseite und blickte zu Dag, der ihn mit einem breiten Grinsen ansah. »Gefällt dir wa'?!«
»Das Zupfinstrument?« , stellte er sich blöd.
»Nein, die Blondine.«
»Sie ist nicht blond. Ihr Haar ist mehr wie ... Honig, wenn die Sonne drauf scheint und ...«
»Aha. Honig mit Sonnenschimmer.« , sprach er mit verstellter zuckersüßer hellen Stimme.
Vincent sah ihn an und schüttelte leicht den Kopf. »So hab' ich das gar nicht gesagt.«
»Mir den Sex verbieten, aber herkommen, um zu gaffen.«
»Erstens, ich gaffe nicht. Ich ... checke die Lage. Zweitens, hab ich dir nicht den Sex verboten, sondern den Geschlechtsakt mit diesem einen Mädchen und drittens ...«
»Du wirst deinen Stab nämlich dann erst mal 'ne Zeitlang alleine bespaßen.« , gab Dag jenen Satz wieder, welchen Vincent ausgesprochen hatte. »Ergo ... du hast es mir verboten.«
»Ich meinte ja nur, bis du eine Neue hast.« , zischte er.
Jetzt lächelte der Lockenkopf. »Also ... geh' und sprich Miss Honigtöpfchen an.«
»Klar, ich geh' einfach rüber und frage, ...«
»... ob du kleines Bienchen an ihrem Honig schlabbern darfst?!« , führte dieser fort, während er Vincent unterbrach.
»Nein, Dag. Glücklicherweise bekam ich anscheinend die richtige Dosis vom Lord verabreicht und habe den Drang das Mädchen im Allgemeinen kennenzulernen.«
»Das war auch nur'n Joke.«
»Aber sicher doch.« Vincent wagte einen erneuten Blick, allerdings war die Honigblonde mit einem Kunden beschäftigt.
»Lass uns rübergehen.« , meinte Dag.
»Und dann?«
»Sprichst du sie an.«
»Ich hab noch nie eine angesprochen, seit wir hier sind.«
»Dann wird's Zeit.«
»Ich weiß nich'.«
Dag wollte gerade noch etwas sagen, als er Inès mit ihren zwei blonden Freundinnen Doro und Nina am Schaufenster vorbeigehen sah. »Uh warte.« Eilig hechtete er nach draußen. »Inès. Hey. Warte.« , rief er ihr hinterher.
Die Dunkelhaarige drehte sich um ... und blieb nach ein wenig Unentschiedenheit dann doch stehen.
Dag ging auf sie zu.
»Würdet ihr uns kurz ... allein lassen.« , sagte sie zu ihren Freundinnen.
»Finde ich nicht okay. Du lässt dich doch dann nur einlullen.«
»Nein. Geht bitte kurz.« Nachdem diese mit ein wenig Protest und strengen Blicken auf Dag gerichtet in ein Geschäft gingen, blickte sie wieder zu ihrem Ex. »Was willst du?«
»Hör zu, ich hab' ... nachgedacht. Also ... ich will diese ... normale Beziehung mit uns. Nur wir beide.«
»Nur wir beide?!« , wiederholte sie mit dazugehörigem spitzen Mund und nickenden Kopf, weil sie ihm kein Wort glaubte.
»Ja. Ich ... also du wirst das jetzt nicht verstehen, aber ich weiß nicht, wie ich das sonst umschreiben könnte.« , sagte er. »Also ... ich werde morgen früh die andere komplett aus meinem Leben löschen, oder besser gesagt, ich lösche mich aus ihr und ... dann könnten wir wieder ...«
»Also entweder bist du gerade voll der Idiot oder ... du willst mir damit irgendwie sagen, dass du nur noch Augen für mich haben wirst.«
Er überlegte und nickte dann. »Ja. Genau.«
»Oder ich bin saublöd und naiv , weil ich das irgendwie voll süß finde.«
»Also ... bekomm' ich noch eine Chance?« , fragte er und lächelte sie gezuckert an.
Inès blickte zu ihren Freundinnen, die beide mittlerweile wieder draußen standen und synchron ihre Köpfe schüttelten.
»Du ... du sagtest, du liebst mich nicht.« , formulierte sie, nachdem sie zum wiederholten Mal ins Dags Augen schaute.
»Ja. Also ... ja, habe ich gesagt, aber ... ich weiß nun mal nicht, wie man sich dann fühlt, aber ... ich weiß, dass ich dich will.«
Irgendetwas musste er richtig artikuliert haben, denn an ihrem Gesichtsausdruck erkannte er regelrecht, wie sie dahinschmolz und ihn in diesem Moment, wie er es gewohnt war, schüchtern anblickte, während sie ihr Haar hinter ihr Ohr schob.
»Okay.« , sagte sie schließlich. »Eine letzte Chance.« Er lächelte. »Ehm ... ich ... ich komm dann heut Abend bei dir vorbei, und wir ...«
»Ehm ... lass uns das auf ... morgen verschieben, okay. Ich ...« Dag sah zu seinem Freund, der vor dem Musikladen stand mit abwechselnden Blick auf sie beide und das Geschäft gegenüber gerichtet. »Ich ... ich hab mit Vincent noch einiges zu erledigen. Aber ab morgen läuft alles ... normal, okay?!«
»Okay.« Inès lächelte und trat näher, um ihm einen Kuss zu geben. Ihre Freundinnen schienen nicht begeistert zu sein, denn als sie sich von ihm verabschiedete, hörte er, wie sie über ihn herzogen, und das sie dumm wie Brot wäre, ihm nochmal eine Chance zu geben.
Das Hexe heute noch bei ihm schlief und er vorhatte das auch richtig auszukosten, ehe er ihr Gedächtnis, welches ihn betraf, löschen musste, wollte er seiner Freundin lieber nicht verraten. Schließlich hatte er jetzt gelernt, dass man dies besser für sich behalten sollte.
»Du hast sie also ruckzuck wieder?« , fragte Vincent, als Dag mit einem breiten Lächeln zu ihm kam.
»Oh ja. Dieses Mal schaffe ich es.«
»Was genau? Mit ihr Sex zu haben, oder ... sie zu lieben?«
»Vielleicht beides.« Dag blickte zu dem honigblonden Mädchen rüber. »Wie fühlt es sich an?«
»Was?«
»Na ja. Liebe. Also ich weiß, dass ich sauer war, als ich Inès mit einem anderen gesehen habe. Und mir ist klar, dass ich sie unbedingt wiederhaben wollte. Aber wie genau, fühlt sich Liebe an.«
»Ich weiß es nicht.«
»Liebe ist etwas Warmes, Ruhiges, Vertrautes.« , erklang unaufgefordert Dags Computer aus seiner Hosentasche.
»Wir müssen uns dafür noch irgendetwas einfallen lassen.« , sprach Vincent.
»Ja. Ich weiß.« Der Lockenkopf zeigte in das Parfümgeschäft. »Und was machst du jetzt?«
Der Große blickte nochmal zu dem Mädchen rüber, die just in dem Moment zu ihm sah und leicht lächelte. Die Panik, dass er kein Wort herausbringen könnte, übermannte ihn. »Heut nich'. Ein andermal.«
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Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen (Band 1)
Fanfiction(Band 1) Wie sind die Menschen so drauf? Was bewegt sie und wie passt man sich an, um nicht aufzufallen? Die zwei Aliens Beatzarre und Dagalexus Dux werden, aufgrund zu vieler Vorfälle, in denen sie unangenehm aufgefallen sind, von ihrem Heimatplane...