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Vincent legte sich mit geschlossenen Augen auf sein Bett und massierte seine Schläfen.

»Ist alles okay?« , fragte Dag, der an dessen Schreibtisch platzgenommen hatte, nachdem er ihm ausführlich das volle Programm erzählt hatte.

»Nein. Ich glaube, ich bekomme meine erste Krankheit hier auf der Erde.«

»Grippe?«

»Nervikus Dagalexus

»Es gibt eine Krankheit, die meinen Namen beinhaltet?«

Vincent öffnete die Augen. »Nein Dag. Das war ...« Er gab es auf, setzte sich hin und schüttelte den Kopf. »Den Computer hast du aber jetzt mit, oder?«

»Ja natürlich. Für wie blöd hältst du mich?«

»Blöd nicht, aber ...« Ein weiteres Mal stoppte er von selbst ab. »Mach ihn mal an.«

Dag kramte ihn hervor und schaltete diesen an. »... ich durfte nicht mal zu Ende reden.« , zeterte das Gerät direkt los.

»Ja, du solltest gar nicht reden.« , meckerte Vincent.

»Hey. Hey. Ich bin mal froh, wenn geistreiche Fragen kommen und nicht auf welche Körperstellen, der Typ seine Ladung abfeuern darf.« , setzte er sich ohne Aufenthalt zur Wehr.

Vincent sah Dag mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Dieser zuckte mit den Schultern. »Ich fand's wichtig.« , rechtfertigte er sich.

»Ja. Okay. Kann ich verstehen. Würde mich genauso nerven, aber du ... mein Lieber, bist sein Computer. Du hast nur seine Fragen zu beantworten.«

»Ja. Ist ja gut.« , sprach er genervt.

Vincent blickte erneut zu seinem Freund. »Du solltest den wieder umprogrammieren. Ich denke, so macht es kein'n Sinn.«

»Geht nicht.« , mischte der Computer mit. »Ich hab einen eigenen Willen. Diese Funktion gibt es bei mir nicht mehr.«

»Toll.« Er legte sich wieder hin und rieb sich wie gehabt die Schläfen. »Dann bleibt dir nur noch der Manipulator.«

»Damit soll ich den Computer ...?«

»Nein, Dag. Hexe wirst du manipulieren. Du wirst einen Schleier auf euer Kennenlernen schieben, anders geht's nicht.«

»Was? Stopp. Was? Wie? Warte.«

»Es geht nich' anders.« , begann er seine Erklärung. »Sie muss alles vergessen. Zurück zum Anfang.«

»Aber ich hab sie durch Krätze und ...«

»Ja dann alle.« , unterbrach er ihn. »Du hast es dir eingebrockt, also musst du auch mit den Konsequenzen leben.«

»Und ... der Sex?« Er flüsterte in Anwesenheit des Computers mit Absicht die zwei letzten Worte.

»Futschikato.«

»Was?«

»Der Sex mit ihr wird sich in Luft auflösen.«

»Aber ...«

»Nein.« Vincent setzte sich auf. »Es ist vorbei. Und es wird auch kein Kontakt mehr danach hergestellt. Nicht Reset und volle Karacho dieselbe Scheiße erneut.«

»Aber wenn sie sich nicht erinnert, könnte ich ...«

»Nein.« Aufs Neue wurde Dag unterbrochen. »Checkst du das nicht? Du merkst doch, dass sie neugierig ist. Sie wird immer wieder rumschnüffeln.«

»Sie hat nicht geschnüffelt. Nur zufällig geredet und ... ich pass auch besser auf ab jetzt.«

»Nein Dag. Löschen und tschüss.«

»Das ist so unfair, weißt du das?!«

»Du wirst es überleben. Und wie ich dir schon sagte, hab ich deine Blicke gesehen. Du willst immer noch Inès.«

»Ja natürlich.«

»Dann versuch', dich auch dementsprechend zu verhalten.«

»Du meinst diese ... Zweiersache?«

»Ja. So schwer kann das doch nicht sein.« , sprach Vincent. »Zudem erinnere ich dich jetzt nochmal daran, dass wir uns einzig und allein auf die Musik konzentrieren wollten.«

»Ja, ich weiß.« , stöhnte Dag auf. »Ich mach's morgen.«

»Wie, morgen?«

»Ja. Lass mich sie diese Nacht bitte noch einmal ... die kann das so gut mit ihrem Mund und ...«

»Direkt nach dem Aufstehen.« , sprach er mit erhobenem Zeigefinger.

»Versprochen.« , strahlte er. »Das Erste, was ich morgen früh machen werde ist ihr meinen Stab hinhalten und ...« Vincent sah ihn mit einem vielsagenden Blick an. »Nein, nicht den. Meinen Manipulator.«

»Das hoffe ich für dich. Du wirst deinen Stab nämlich dann erst mal 'ne Zeitlang alleine bespaßen.«

»Jaa-aaa.« Er stopfte seinen Computer zurück. Vincent stand ebenfalls auf und zog sich die Schuhe an. »Wo willst du denn hin?«

»Muss noch zum Center. Hab' da ... eine Audio Interface gesehen, welche ich mir mal genauer anschauen wollte. Kommst du mit?« , fragte er und hoffte, Dag würde Nein sagen.

»Hmm. Ja. Wieso nicht.«

Toll. Warum hatte er auch höflicherweise gefragt? Es war nicht so, dass er seinen besten Freund nicht gerne bei sich hatte. Aber ins Center wollte er ... lieber alleine.

Beide verließen das Haus und steuerten den Wagen von Vincents Vater an. Der Große hatte mittlerweile seinen Führerschein gemacht. Jedoch mit Hilfe seines Stabes, was er Dag selbstverständlich verschwiegen hatte. Schließlich hatte er seinem Freund immer wieder gepredigt, dass sie mehr menschlich sein sollten. Doch in letzter Zeit hatte er so viel lernen müssen, das er dann im wahrsten Sinne des Wortes sein eigenes Diktum missachtete.

Warum auch nicht? Er durfte nichtsdestoweniger selbst mal Abkürzungen nehmen, wenn es notwendig war.

Das er nicht nur wegen des Audio Systems ins Center wollte, verschwieg er ebenso.

Ging Dag ja nichts an, dass er sich gerade vorgestern genau jene geholt hatte.

Was ihn mehr dahin zog, war der Laden gegenüber. Ein Parfümladen und dort arbeitete ein Mädchen, die es ihn vom ersten Moment an angetan hatte.

Blickkontakt hatten sie mehrere Male und jedes Mal hatte sie lächelnd herübergesehen.

Was er jedoch nicht so toll fand, war der Umstand, als er einen kompletten Stand umgerissen hatte, als er nur sie beäugt hatte. Er lag in der Tat mit Spielbällen, Hüten, Sonnenbrillen und Bällen auf dem Boden.

Danach war er in Windeseile abgehauen, ohne auch nur einmal hinzusehen. Nun hatte er vor herauszufinden, wie viel sie mitbekommen hatte. Schließlich wollte er keine Lachnummer in ihren Augen sein.

Das also sie der Grund war, wollte er Dag nicht verraten. Denn dann würden seine Worte, das die Musik an erster Stelle stand, nichtig gemacht werden, wenn er wüsste, dass er ebenfalls an nichts anderes mehr denken konnte.

Wir sind keine Band, wir wollen die Macht übernehmen    (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt