68: Der Zauber

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Marys P.o.V.

Lächelnd sah ich meine Freundin an, als sie fertig erzählt hatte. „Ich freue mich ja so für euch!", meinte ich ehrlich glücklich.

„Ja, ich mich auch!", erwiderte sie grinsend.

„Ich muss los, Freya wartet schon.", sagte ich und lächelte sie entschuldigend an. Ich würde mich auch lieber mit ihr unterhalten, als diesen Zauber zu sprechen, aber ich hatte keine Wahl. Wir mussten unbedingt herausfinden, wo Esther war.

„Schon gut. Viel Glück!"

„Danke, das wird schon!"

Ich wünschte, ich könnte so optimistisch sein, wie ich es spielte... Langsam ging ich aus dem Zimmer und zu Freya, die mich schon ungeduldig erwartete.

„Da bist du ja endlich! Was wollte sie von dir?"

„Oh, sie hatte nur eine Frage, nicht so wichtig. Wir haben uns ein bisschen verquatscht, tut mir leid."

„Schon okay, jetzt bist du ja da. Können wir anfangen?"

„Klar."

Ich atmete einmal tief durch, bevor ich zu der Landkarte ging, die meine Schwester schon fertig hingelegt hatte. Nervös griff ich Freyas Hände, die sie mir hinhielt.

Ich schloss meine Augen, um mich besser konzentrieren zu können und sammelte all meine Macht in mir, als ich mein Blut, das eine Verbindung zu Esther herstellen würde, auf die Karte tropfen ließ und anfing, den Zauber zu sprechen: „Phasmatos Tribum, Nas Ex Viras Sequita Saguines Ementas Asten Mihan Ega Petous."

Sofort spürte ich, wie sich eine Barriere in meinem Kopf errichtete. Esther blockierte meinen Zauber mit aller Macht, die sie hatte. Trotzdem war ich erleichtert, denn die Mauer, die mir den Zugang zu Esthers Aufenthaltsort verwehren sollte, war erstaunlich dünn. Ich konzentrierte mich noch ein wenig und spürte gerade, wie sie langsam Risse bekam, als ich mit einem Mal das Gefühl hatte, ich wäre mit voller Wucht gegen eine Wand gelaufen. Sofort wusste ich, was passiert war. Esther hatte bemerkt, dass ich mittlerweile stärker war als sie und hatte daraufhin unsere Ahnen um Hilfe angerufen. Da so ziemlich alle toten Hexen auf Esthers Seite standen, hatten sie ihr für diesen Zauber ihre Macht geliehen.

Ich sprach den Zauber trotzdem immer weiter und wurde dabei immer lauter. Freya und ich standen gegen alle Hexen, die jemals gestorben waren, einschließlich unserer Mutter, aber ich konnte einfach noch nicht aufgeben. Verdammt, ich war ein Urhybrid, ich würde das schaffen! Ich zog noch ein wenig Energie aus Freya, bis ich bemerkte, dass diese bereits ohnmächtig geworden war. Offenbar hatte ich ihr zu viel Energie entzogen, ohne es zu bemerken. Sofort konzentrierte ich mich wieder auf meine eigene Magie.

Am Rande bemerkte ich, wie der Blutstropfen auf der Karte sich langsam bewegte, als die standhafte Barriere in meinem Kopf langsam Risse bekam, aber ich konnte mich nicht darauf konzentrieren. All meine Gedanken waren auf den Zauber gerichtet und ich zapfte meine letzten Reserven an. Ich spürte, wie meine Kräfte mich verließen. Es war grauenhaft, als ob ich wieder ein Mensch werden würde. Trotzdem machte ich immer weiter, bis ich schließlich auch fast all meine Magie verbraucht hatte. Ich fühlte mich seltsam leer mit so wenig Magie in meinem Körper, aber ich spürte, dass die Barriere nur noch hauchdünn vorhanden war. Es fehlte nicht mehr viel, und wir wüssten endlich, wo Esther war. Ein letztes Mal atmete ich noch tief durch, bevor ich meine letzte Energie und Macht benutzte. Einmal noch sprach ich den Zauber und spürte, wie die Barriere dabei völlig verschwand. Der Blutstropfen wanderte auf der Karte zu Esthers Standort, doch bevor ich sehen konnte, wo er letztendlich stehenbleiben würde, wurde alles um mich herum schwarz und ich fiel zu Boden.



My new life in New Orleans - The Vampire Diaries and The Originals FF (TVD/TO)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt