124: Papa Tunde's Messer

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Ich würde gerne sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt ohnmächtig geworden bin und nichts von den darauf folgenden Schmerzen mitbekommen hätte. Aber das wäre leider gelogen, denn die nächsten Stunden und Tage waren nichts anderes als die Hölle auf Erden.

Sobald ich spürte, wie das Messer in meinem Körper versank, sodass ich keine Chance mehr hatte, es herauszuziehen, wusste ich, dass es kein normales Messer war. Rebekah hatte mir schon mal davon erzählt. Bis vor einigen Jahren hatte es einem Hexer gehört, der sich selbst Papa Tunde nannte. Es war ein magisches Objekt, das dafür gedacht war, die Macht anderer zu kanalysieren, indem man ihre Lebenskraft raubte.

Wenn man damit aber jemanden ohne den dafür nötigen Zauber erstach, verschwand es im Körper dieser Person und brachte ihr so lange unendlich qualvolle Schmerzen, bis es wieder entfernt wurde. Und noch bevor ich den Boden berühren konnte, bemerkte ich, was für höllische Schmerzen das waren.

Nik hatte nicht untertrieben als er mir sagte, dass meine Bezahlung hoch sein würde, denn etwas Schlimmeres konnte ich mir nur schwer vorstellen. Normale Lebewesen würden nicht lange brauchen, um daran zu sterben, doch als unsterbliche Urhybridin war mir klar, dass diese Qualen eine Ewigkeit andauern würden.

Ich wollte all meine Schmerzen herausschreien, wimmern von dieser furchtbaren Folter, aber ich konnte mich nicht bewegen. Meine Augen waren geöffnet, aber ich konnte nichts sehen, nichts hören, nichts riechen oder schmecken... Nur fühlen. Und das einzige, was ich fühlen konnte, waren die Schmerzen.

Es gibt keine Worte, dieses Leiden zu beschreiben. Es fühlte sich an, als ob jemand alle möglichen Methoden, jemanden zu töten, an mir ausprobieren würde und zwar gleichzeitig. Da war ein Feuer in meinem Bauch, das mich von innen auffraß, Bestien, die mich mit ihren Zähnen in Stücke rissen und Flüssigkeiten in meiner Lunge, die mich am Atmen hinderten. Und das Tag und Nacht, jede einzelne Sekunde.

Ich weiß nicht, wie lange ich in dieser Hölle war, denn die Zeit verliert vollkommen an Bedeutung, wenn man jeden Moment mit den schlimmsten Schmerzen der Welt konfrontiert wurde.

Irgendwann jedoch spürte ich, wie eine Hand in meinen Bauch griff. Zuerst dachte ich mir nichts weiter dabei, schließlich war dieser Schmerz nichts im Vergleich zu dem, was ich gleichzeitig wegen dem Messer durchlitt. Aber ein paar Sekunden später merkte ich, wie ich mich langsam wieder bewegen konnte und ohne es verhindern zu können, schrie ich mit einem Mal all meine Schmerzen heraus. Kurz darauf verschwand die Hand wieder und mit ihr auch die furchtbaren Qualen.

Ich hörte meinen Atem, schnell und flach, und spürte, wie mein ganzer Körper zitterte. Noch immer fühlte ich unglaubliche Schmerzen, aber sie waren schon deutlich erträglicher. Mit aller Kraft, die ich noch hatte, versuchte ich meine Augen zu öffnen, die ich anscheinend doch noch irgendwie geschlossen hatte, was mir nach einigen Anstrengungen auch gelang. Als ich jedoch sah, wer mich davon befreit hatte, weiteten sich meine Augen und ich versuchte, ein Stück von ihm wegzukriechen.

"Du hast genug gelitten.", erklärte mir die leise Stimme von Nik, bevor er mit dem Messer in der Hand aufstand und die Zelle verließ. Ich versuchte, aufzustehen, aber ich fühlte mich einfach viel zu schwach und bevor ich mich noch weiter rühren konnte, wurde alles um mich herum schwarz.

My new life in New Orleans - The Vampire Diaries and The Originals FF (TVD/TO)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt